End Game - Tödliche Abrechnung |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ** | *** | *** | ** | ** | **** | **** | 74% |
Inhalt:
Alex Thomas (Cuba Gooding Jr.) kann es kaum glauben: Unmittelbar vor seinen Augen wird der Präsident erschossen, für dessen Sicherheit der Special-Agent verantwortlich ist. Da hilft auch der aussichtslose Versuch, die Kugel mit der Hand aufzuhalten, nicht mehr viel. Ein glatter Kopfschuss, auf den wenig später der Tod im Krankenhaus folgt…
Kritik:
Andy Cheng, der mit diesem Film seinen Einstand als Regisseur feierte, nachdem er zuvor in zahlreichen großen Produktionen als Stuntkoordinator gearbeitet hat, traf eine gute Entscheidung, sich an Brian de Palmas Arbeit zu orientieren. Ähnlich wie bei dessen „Spiel auf Zeit“ kann man in der Eröffnungsszene bereits einige später entscheidende Hinweise entdecken – oder halt auch nicht. Auch im weiteren Filmverlauf spart er nicht an filmischen Mitteln, denen auch Palma sich immer wieder bedient. So verfolgt die „wissende Kamera“ zahlreiche Szenen aus gespiegelten Perspektiven; in einer Szene schwenkt der Blick in eine abwärts führende Treppenspirale. Am deutlichsten wird die Verbeugung des Fans vor seinem Vorbild jedoch bei seinem Wort-Bild-Spiel des doppelt bedeutungsvollen Perspektivwechsels. Diesen müsste man zeitgleich in drei(!) Ebenen vollführen, um zum einen das in der Szene gezeigte Gemälde zu erkennen, zum anderen den Drahtzieher zu entlarven und schließlich das Motiv und seine Konsequenzen zu erfassen. Andy Cheng, der auch an der Drehbuchadaption der Vorlage von J. C. Pollock mitwirkte, hat hier ganze Arbeit geleistet.
Leider merkt man dem Film an zahllosen anderen Stellen die Unerfahrenheit seines Regisseurs doch sehr an. Während die technische Umsetzung aller Action-Sequenzen durchweg gefällt, kommt deren Auswahl einem – jeweils dem Budget entsprechenden – Griff in den Baukasten für Serienproduktionen gleich. Das hätte man definitiv besser machen können, zumal sich viele dieser Szenen auch nicht wirklich rund in den Film einfügen. Viel zu oft fragt man sich hier nach der Wahrscheinlichkeit: dafür, dass das Wasser im See dermaßen klar ist; dafür, dass man in ein Haus mit einer Bombe zurückläuft; dafür, dass jemand, der ein ganzes „Aufräumkommando“ hat, plötzlich doch selbst mordet…
End Game sollte in der Sammlung von Cuba-Gooding-Jr.-Fans nicht fehlen. Allen anderen bietet er zumindest solide Krimispannung zum einmaligen Anschauen, auch wenn das Ende den Zuschauer gewaltig im Regen stehen lässt, obwohl die finale Entscheidung an sich nachvollziehbar ist. Hintergrund:
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