Liebe braucht keine Ferien |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ***** | *** | * | *** | ** | ** | **** | 72% |
Inhalt:
Die recht gefühlsduselige Iris Simpkins (Kate Winslet), die die Hochzeitskolumne für eine renommierte Londoner Zeitung schreibt, lebt in einem kleinen, gemütlichen Cottage in der südlich von London gelegenen Grafschaft Surrey. Seit Jahren ist sie in ihren Kollegen Jasper Bloom (Rufus Sewell) verliebt und kommt nicht von ihm los, obwohl er sie mies behandelt und andere Frauen hat. Selbst als Jasper kurz vor Weihnachten seine Verlobung mit einer anderen Zeitungsangestellten bekannt gibt, kann sie keinen Schlussstrich ziehen.
Iris genießt sofort den Luxus in L.A. und schließt schnell Freundschaft mit dem 90-jährigen Drehbuchautoren Arthur Abbot (Eli Wallach), der die goldene Zeit der Filmstudios miterlebt hat, seit Jahrzehnten nicht mehr geschrieben hat und nicht zu der Ehrung für sein Lebenswerk gehen möchte, und mit dem Filmmusikkomponisten Miles (Jack Black), der von seiner Freundin betrogen wird. Gerade in Miles findet Iris einen Leidensgenossen, denn Jasper lässt sie einfach nicht in Ruhe.
Kritik:
Mehr romantische Komödie als die Doppelromanze in "Liebe braucht keine Ferien" ist kaum möglich, denn Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Nancy Meyers weiß, "Was Frauen wollen" und "Was das Herz begehrt". Deswegen trugen ihre vorherigen beiden Filme genau jene Titel und waren sehr erfolgreich. Für ihre Filme gewinnt Meyers stets Hollywoodgrößen wie Jack Nicholson, Diane Keaton, Mel Gibson, Steve Martin oder Julia Roberts. Mit ihrer Verantwortung in vielen bestimmenden Bereichen ihrer Filme kommt Meyers schon sehr nah an den europäischen Auteurbegriff heran, bei dem die kreative Handschrift eines Filmemachers in jedem Aspekt des Films erkennbar ist, wobei der künstlerische Anspruch einem wirtschaftlichen Kalkül gewichen ist. Denn eindeutig erkennbar ist, dass Meyers eine Frau ist, die Filme im Besonderen für Frauen macht, und genau weiß, mit welchen Tricks sie ihre Zuschauerschaft einfängt: mit einer zugstarken Besetzung, schönen Schauplätzen und vielen pathetischen Gefühlen. Viele werfen ihr Kitsch vor, aber ist denn dies nicht die Quintessenz der romantischen Komödie? Was wäre ein Kriegsfilm ohne Waffen? Man kann also Meyers nicht vorwerfen, die Zutaten des Filmgenres zu benutzen, denn man bekommt eine wirklich romantische Komödie, die man hervorragend zu zweit sehen kann.
Was man Meyers jedoch vorwerfen kann, ist zu viel Berechnung und Berechenbarkeit. Durch die Doppelgeschichte scheint die etwas überdurchschnittliche Filmlänge von 138 Minuten ganz gut vertretbar, aber bei der ein oder anderen Stelle wünscht man sich schon eine Straffung. Überraschende Wendungen sucht man jedoch während des ganzen Films vergeblich und Abwechslung bietet vor allem das Springen zwischen den beiden Erzählsträngen. Trotz einiger sehr netter Ideen und einer guten Prise Witz, mit denen die originelle und dennoch dünne Geschichte des Häusertausches ausgeschmückt ist, fallen die stark konstruierten Gegensätze der Charaktere deutlich auf. Sehr offensichtlich und verkünstelt sind die Unterschiede in den Lebensumständen und der emotionalen (In)Kompetenz der beiden Frauen. Ein klein wenig mehr Tiefgang und Überraschung hätte der Geschichte gut getan.
Das Schauspielerensemble ist hübsch aufeinander abgestimmt. Cameron Diaz und Jude Law passen sehr gut zusammen, doch hat Diaz schon mal natürlicher gespielt. Jack Black, der eher als Klamaukkomiker bekannt ist, macht neben Kate Winslet eine halbwegs gute romantische Figur, doch am natürlichsten und sympathischsten wirkt Winslet, deren Rolle jedoch leider zu Anfang irritierend an Bridget Jones erinnert.
Hintergrund:
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