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Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** * **** ** *** *** **** **** 72%
 

 
Nachdem er von seiner Ex verlassen wurde, landet John auf Umwegen bei seinen merkwürdigen Nachbarn und muss sich in einem undurchsichtigen Labyrinth aus kranken Sexphantasien und endlos schmalen Wohnungsfluren einer grausamen Wahrheit stellen. FSK-18-Streifen mit teils schwerer Kost...

Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden


Viel zu selten sind Trennungen zwischen zwei einst verliebten Menschen von fröhlicher Natur. Das nach langjähriger Zweisamkeit stattfindende Beziehungsende zwischen John (Kristoffer Joner) und Ingrid (Anna Bache-Wiig) könnte aber hasserfüllter nicht sein. Die seelische Krise für John ist jedenfalls vorprogrammiert, denn Ingrid hat in Åke (Mikael Nyqvist) bereits einen neuen Partner gefunden. Und so muss sich der künftige Single-Mann nicht nur auf einen endgültigen Abschied einstellen, sondern auch all den Fehlern Tribut zollen, die er in der gemeinsamen Zeit offenbar nicht wirklich bemerkt hat.

Nachdem Ingrid ihre restlichen Sachen abgeholt hat, lernt John durch Zufall seine Nachbarn kennen. Zuerst begegnet er der smarten Anne (Cecilie A. Mosli) im Fahrstuhl seines Mietshauses und am Ende macht er die Bekanntschaft ihrer Schwester, der scheinbar von schweren Phobien geplagte Kim (Julia Schacht).

Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden
John (Kristoffer Joner) trifft auf Kim (Julia Schacht).

In der Wohnung der beiden Frauen ist jedoch vieles anders: Da steht ein großer Schrank vor der Eingangstür, Lebensmittel sind in der Küche gehortet und die Flure der großzügigen Altbauwohnung sind schier endlos lang und vor allem eng. Viele Türen ebnen dabei den Weg in die verschiedensten Zimmer, die entweder tadellos gepflegt oder absolut zugemüllt sind.

Als John von Anne gebeten wird, auf Kim aufzupassen, geraten die Dinge dann zunehmend aus dem Ruder und die Realität macht einem exzessiven und sexuell schwer verdaulichen Chaos Platz, aus welchem es für John keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Immer wieder reihen sich die Szenen der Trennung von Ingrid gedanklich aneinander und der verwirrte Junggeselle verliert sich immer mehr in einer endlosen Tortur. Dort trifft er dann aber nicht nur auf Ingrids neuen Partner, sondern auch auf einige Wahrheiten, denen er selbst im Labyrinth der Nachbarwohnung nicht mehr entkommen kann...

Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden
In diesem Messizimmer verbergen sich tiefgründerige Geheimnisse...


Mit "Naboer" präsentiert der norwegische Regisseur und Drehbuchautor Pål Sletaune einen atmosphärisch dichten Film, der nur in seiner Heimat im Kino anlief. In anderen Ländern erschien der Streifen nur auf DVD oder auf Festivals. Dabei kann man diesen Psychothriller durchaus mit einigen Streifen von David Lynch vergleichen - zumindest was die Unvorhersehbarkeit in Verbindung mit teils roher Obsession betrifft. Zu Beginn ist man nämlich auf der Seite der männlichen Hauptfigur, bis man immer mehr an dessen vermeintlicher Anständigkeit zu zweifeln beginnt.

Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden
In einem der langen Flure trifft John auf Ingrids neuen Freund Åke (Mikael Nyqvist).

Dass dies gelingt, liegt dabei nicht nur am Skript und der guten Sychronisation. Es ist vor allem die tolle Darstellung von Kristoffer Joner, durch welche die Zweifel am Charakter des ansich so normalen und friedfertigen John stetig wachsen. Die Wechsel zwischen Liebeskummer, Unsicherheit, Enttäuschung, Ernsthaftigkeit, Verzweiflung und Schizophrenie lassen auch dem Zuschauer kaum eine ruhige Minute und man ist nach etwas lahmen Anfangssequenzen dann bis zum bitteren Ende bemüht, den Sinn hinter allem zu verstehen und die nächsten Szenarien vorherzusehen. Obwohl man durch die verschiedensten Kamerafahrten durch die Kulissen also immer wieder Zeit zur Analyse hat, findet man trotzdem kaum einen logischen Weg und nur jene Genrefans, die schon vorher eine Ahnung vom gesamten Hintergrund haben könnten, dürften sich ein wenig unterfordert fühlen. Doch auch diesen Profis bieten sich durch die gelungene Kameraführung und die düstere Atmosphäre einige Momente, die überraschen und durch ihre ungeschnitte Darbietung sogar ein wenig entsetzen können.

Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden
"Lass mich dir eine Geschichte erzählen..."

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Fakten
Originaltitel:
Naboer / Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden
 
ohne Kinostart in:
29.05.2006
 
Genre:
Psychothriller / FSK 18
 
Regie:
Pål Sletaune
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Conway(72%)
 
Texte:
Conway
 
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