Wicker Man - Ritual des Bösen |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | * | *** | ** | *** | * | ** | *** | 52% |
Inhalt:
Während einer Routinekontrolle geschehen dem Police-Officer Edward Malus (Nicolas Cage) schreckliche Dinge: Eine Frau scheint mit ihrer jungen Tochter auf großer Fahrt, doch als das kleine Mädchen eine Puppe aus dem Fenster wirft und Malus sie aufhebt, rast ein Truck frontal in das Fahrzeug. Feuer bricht aus und die beiden weiblichen Insassen sind eingeschlossen. Während Malus geistesgegenwärtig versucht, die Rückscheibe einzuschlagen, um wenigstens das junge Mädchen zu retten, explodiert das Auto. Das Merkwürdige ist, dass im Nachhinein keinerlei Leichen im abgebrannten Wrack gefunden werden...
Auf Summersisle, so der Name der mysteriösen Insel, ticken die Uhren anders. Frauen sind an der Macht und bilden unter der Obhut von Schwester Summersisle (Ellen Burstyn) eine naturverbundene, sektenähnliche Lebensgemeinschaft, der Honiggewinnung als Haupterwerbszweig dient und auf der Männer nur als stumme Helfer erwünscht sind. Die Anwesenheit eines Mannes, der nicht nur viel nachfragt, sondern auch in die tiefsten Geheimnisse vorzudringen scheint, ist also mehr als unerwünscht. Doch Malus gibt nicht auf. Vor allem, als er erfährt, dass es sich um seine eigene Tochter handelt, kennt er keine Grenzen mehr und versucht fortan, die Mauern des Schweigens zu durchbrechen. Vor allem das jährlich praktizierte Fest "Tag der Geburt und Wiedergeburt" scheint eine wichtige Rolle in diesem Fall zu spielen. Als er die Wahrheit dann endlich aufgedeckt zu haben scheint, ist alles anders, als er dachte und Malus schwebt plötzlich in höchster Lebensgefahr...
Kritik:
Dass Nicolas Cage Filme mag, dürfte bei seinem Beruf mehr als logisch sein. Und da er nicht schlecht verdient, hat er im Jahre 2006 einen Teil seines Vermögens genutzt, um sowohl als Produzent, wie auch als Hauptdarsteller einen seiner absoluten Lieblingsstreifen neu zu verfilmen. Die Rede ist vom 1973 angelaufenen Horrorfilm "The Wicker Man", in welchem Edward Woodward in etwa dasselbe durchlebt. Somit dürfte auch geklärt sein, warum das vermisste Mädchen in diesem Remake mit Nachnamen Woodward heißt. Im Original ist das Oberhaupt des Dorfes allerdings männlich und wird von Christopher Lee dargestellt. Lord Summersisle war damals die Rolle und besagte Figur war Anführer einer schottisch-heidnischen Sekte.
Doch manchmal geht Filmliebe eindeutig zu weit. Denn was 1973 noch eher sinnig wirkte, wird von Nicolas Cage kurzerhand in die USA verlegt und mit für die heutige Zeit unsinnigem Sektenambiente versehen. Zwar sind Parallelen zu bekannten Gruppen wie den Amischen erkennbar, aber selbst die wären beleidigt, hätten sie Elektrizität und würden sich den Film einmal zu Gemüte führen. Es mag natürlich sein, dass die Form des Zusammenlebens wie auf Summersisle teilweise praktiziert wird. Diese Möglichkeit täuscht aber nicht über die ständig von Szene zu Szene wechselnde Story hinwegt, die es dem Zuschauer alsbald unmöglich macht, noch einen geordneten Sinn in der Handlung wieder zu finden. Zwar wird die Hauptfigur letztendlich voll und ganz hinters Licht geführt, dennoch sollte es dem geneigten DVD-Gucker nicht so schwer gemacht werden, dem Film bis zum Ende vernünftig folgen zu können.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, knappe 95 Minuten mit teilweise bedrückender Langeweile verschwendet zu haben. Und auch, wenn der ehemalige Hauptdarsteller Edward Woodward „überraschend beeindruckt von der Qualität des Drehbuchs" ist, kommt einem irgendwie das Gefühl auf, dass die Akteure besagtes Drehbuch selbst nicht so recht verstanden haben... Drum schließe ich an dieser Stelle mit den Worten des großen Christopher Lee ab, der zu "Wicker Man - Ritual des Bösen" einst sagte: „Was soll ich schon davon halten, dass die Figur von einer Frau gespielt wird, die im Original von 1972 von einem Mann gespielt wurde, als Teil einer schottisch-heidnischen Gruppe, wenn sie nun von einer Frau mit demselben Namen gespielt wird? Was ich davon halte? Nichts. Es gibt nichts zu sagen.“
Jetzt
wicker man (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
Synchronsprecher
TV-Termine
Streaming-Angebote Links |
[Film bewerten] - [Synchronsprecher]
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.