2:37 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | *** | * | **** | * | **** | ***** | 76% |
Inhalt:
In drei Monaten ist das Schulleben für die Schüler einer australischen Highschool vorbei und der Ernst des Lebens beginnt. Die meisten von ihnen leben in ihrer eigenen Welt und ignorieren unwissend die Probleme anderer. Erst, als ein Teenager tot auf der Toilette gefunden wird, geht jeder in sein Innerstes und versucht, zu begreifen, was passiert ist. Rückblickend wird der Schicksalstag erzählt. Sechs Schüler geben in Interviews Einblicke in ihr Leben und ihre Probleme, denn jeder von ihnen hat ein quälendes Geheimnis:
Sarah (Marni Spillane) leidet derweil unter Bulimie, weil sie glaubt, ihrem Freund Luke nichts recht machen zu können. Luke (Sam Harris) selbst ist der Schwarm an der Schule und muss die Fassade vom Sportler-Ass wahren – eine Rolle, die ihm selbst gar nicht gefällt. Und dann sind da auch noch die beiden Außenseiter Sean (John MacKenzie) und Steven (Charles Baird), die jeweils aufgrund ihrer Homosexualität oder auch durch Behinderung und die daraus resultierende Inkontinenz auf Ablehnung stoßen. Jeder von ihnen hätte also Grund zum Selbstmord – doch wer ist nun wirklich das Opfer?
Kritik:
“2:37“ ist ein Film, der aufwühlt und dank seiner Dramaturgie, welche aber nicht jedermanns Geschmack sein wird, tief unter die Haut geht. Das heikle Thema wurde von Drehbuchautor und Regisseur Murali K. Thalluri gut umgesetzt und bringt den Zuschauer auf melancholische Weise zum Nachdenken. Thalluri zeigt sehr intensiv, wie Mitschüler miteinander umgehen, und rückt das Leid der jungen Teenager in den Mittelpunkt. Die bisher unbekannten Protagonisten scheinen für ihre Rollen wie geschaffen, so intensiv ist die darstellerische Leistung. Jede Handlung und die darauf folgende Reaktion kann man gut nachempfinden - selbst den schockierenden Selbstmord. "Manchmal sind wir so sehr mit unseren eigenen Problemen beschäftigt, dass wir andere gar nicht wahrnehmen." Die Bilder sind mit Pianoklängen unterlegt und verfehlen ihre Gänsehautwirkung in keiner Sekunde. Der Film schafft es sogar, dass man seine eigene Umwelt ein wenig anders wahrnimmt. Die Wirkung setzt sich selbst nach Verlassen des Kinos weiterhin im Kopf des Zuschauers fort. Daher ist der Film sicherlich nichts für sensible Nerven.
Hintergrund:
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