Fantastic Four - Rise Of The Silver Surfer |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | ***** | *** | * | ** | *** | 70% |
Inhalt:
Reed Richards (Ioan Gruffudd) und Sue Storm (Jessica Alba) haben es nicht leicht. Schon zum x-ten Mal versuchen die beiden Verliebten, ihre Hochzeit endlich ohne Störung über die Bühne zu bringen. Doch während sich die ganze Nation auf die Hochzeit des Jahres freut und das Thema auch die gesamte Medienlandschaft zu beherrschen scheint, ereignen sich weltweit äußerst merkwürdige Naturphänomene. Es schneit in Ägypten und ein See in China ist plötzlich komplett versteinert. Überall tauchen große Krater auf und ein silberner Streif in der Erdatmosphäre bereitet vor allem der US-Army großes Kopfzerbrechen.
So ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis General Hager (Andre Braugher) ausgerechnet bei der von Sues Bruder Johnny (Chris Evans) veranstalteten Junggesellenparty für Mr. Fantastic auftaucht und die vier Helden um deren Mithilfe bei der Lokalisierung und Erkennung des merkwürdigen Flugobjekts bittet. Invisible Woman ist davon natürlich gar nicht begeistert und weil ihr zukünftiger Ehemann das weiß, lehnt dieser erst ab, baut dann jedoch heimlich ein Gerät, mit welchem man die wahre Identität des silbernen Gegners aufdecken kann. Denn dass dies kein normaler Asteroid ist, erkennt vor allem Johnny schnell, als er bei einer Verfolgung des sogenannten “Silver Surfers“ (Doug Jones) mit dessen ungeheurer Macht in Berührung kommt. Fortan kann die menschliche Fackel nun mit all den fantastischen Mitgliedern seine Kräfte tauschen – ob gewollt oder nicht. Ben Grimm alias The Thing (Michael Chiklis) nutzt dies auch gleich aus und findet zurück zu seiner alten Optik.
Allerdings ist das Erstaunen über die freigesetzten Kräfte nur von kurzer Dauer, denn als die US-Army mit der Hilfe der Fantastic Four nicht zufrieden ist, erscheint plötzlich Victor Von Doom (Julian McMahon) auf der Bildfläche und soll seinen einstigen Feinden bei der Erforschung der Schwachstelle des Silver Surfer helfen. Doch Von Doom hat auch diesmal seine ganz eigenen Hintergedanken und als die vier Helden es dank Mr. Fantastics genialem Einfall schaffen, dem silbernem Feind seine Kraft zu rauben, ist ihr alter Erzfeind bereits zur Stelle, um die übermächtige Kraft an sich zu reißen. Was er nicht weiß: Jene Superkraft fungiert derweil auch als Navigator für den Planetenvernichter Galactus, der (oder „das“) damit die Erde lokalisiert und sie anschließend ihrer Energie berauben wird. Die einzige Hoffnung ist nun der Silver Surfer selbst, der nach seiner Befreiung aus der Gefangenschaft der US-Army durch die Fantastic Four nun bereit ist, diesen bei der Bekämpfung von Victor Von Doom zu helfen und sich dadurch auch seine Kraft (die in dessen Händen sicherlich besser aufgehoben ist) zurück zu holen. Als Sue Storm dem Silver Surfer dann auch noch das Leben rettet, beschließt dieser sogar, Galactus zu stellen und das Welten verschlingende Wesen mit seinen eigenen Waffen zu schlagen und zu vernichten.
Kritik:
Diesmal muss sich das Team um Mr. Fantastic seiner wohl größten Herausforderung stellen: Dem Silver Surfer. Das außerirdische Wesen, das weit mehr Kräfte zu besitzen scheint, als es sich die Vier vorstellen können, brettert mit seinem Board ungebremst über die Erde und hinterlässt dabei Spuren, welche selbst die aktuelle Klimaerwärmung noch nicht zu erzeugen im Stande sein dürfte. Doch die Figur des glänzenden Außerirdischen ist dabei auch fast der einzige Grund, warum man sich diesen Film ansehen sollte. Denn die stets verpatzten Hochzeitstermine, die wie Popstars gefeierten Fantastic Four und die ständigen Versuche, witzige Dialoge in die Handlung mit einzubringen, scheitern 90 Minuten lang auf ganzer Linie. Daher fragt man sich nicht nur, wann es denn endlich mit der (durchaus gelungenen) Comic-Action losgeht, sondern was die Macher des Streifens (bzw. die für die deutsche Synchronfassung Verantwortlichen) sich eigentlich dabei gedacht haben, als sie soviel unsinnige Gespräche und sinnlose Metafern für die vier Helden ins Drehbuch schrieben. Möglicherweise wollte man ja eine gewisse Menschlichkeit für die Hauptcharaktere erzeugen – doch dieser Versuch scheitert kläglich und lässt das fantastische Team eher wie pubertierende Mitdreißiger wirken. Somit ist eine Weiterentwicklung des Heldenteams in diesem Teil verpasst worden.
Doch es gibt (wie oben erwähnt) auch Gutes zu berichten: Denn nicht nur die optische Darstellung und die perfekt inszinierten Auftritte des Silver Surfers (gespielt von Doug Jones, weitere Infos zur Person siehe unten), sondern auch die Umsetzung des Welten verschlingendem Übermächtigen, dem der Silver Surfer dient, sprechen mal ausnahmsweise für durchdachte Filmarbeit. Besonders beeindruckend ist die Sequenz, welche die Vernichtung der Erde ankündigt. Denn während Galactus in den Comics als mechanisches Riesenwesen dargestellt wird, ist es hier ein überdimensionales Weltraumgebilde, das unserem Planeten nun bedrohlich nahe rückt. Insgesamt ist die böse Seite im Film äußerst gelungen – während die gute Seite in einem Sog aus Peinlichkeiten zu versinken droht.
Der Film leidet allerdings auch sehr unter der mittelmäßigen Synchronisationsarbeit. Während der Klang des Silver Surfers der englischen Originalversion noch sehr nahe kommt und auch allgemein sehr passend gewählt wurde, sind es vor allem die Stimmen von Mr. Fantastic und Sue Storm, die dem eigentlich ernsten Treiben um die Rettung der Welt einfach nicht mehr gerecht werden. Zu verspielt und für Superhelden auch oft zu klagenvoll spricht sich das fantastische Paar durch den Streifen und versemmelt dadurch mehr als einmal die ganze Szenerie. Da ist jegliches Mitleid angesichts der erneut verschobenen Hochzeit auch schnell wieder verflogen und es bleibt die Ernüchterung, dass auch der zweite Teil der Fantastic-Four-Verfilmung erneut den Comicfiguren nicht gerecht wird. Vielleicht sollte Bernd Eichinger das Zepter an einen US-Produzenten abgeben – denn nur die Amerikaner wissen, wie man erfundenes Heldentum wirklich gut verkaufen kann… Hintergrund:
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