Keinohrhasen |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ***** | *** | ** | ***** | *** | ** | **** | 79% |
Inhalt:
Wladimir Klitschko will Yvonne Catterfeld einen Heiratsantrag machen – da dürfen Klatschreporter Ludo (Til Schweiger) und sein Paparazzo Moritz (Matthias Schweighöfer) natürlich nicht fehlen! Zumal Ludo sich bei seinem Chefredakteur (Rick Kavanian) wieder beliebt machen muss, war dieser doch gar nicht glücklich damit, dass Schauspieler Jürgen Vogel Ludo und Moritz mit einer erfundenen Story ordentlich reingelegt hat. Ludo, der seinen Job gern für flüchtige Sexbekanntschaften nutzt, fällt jedoch bei dem neuen Klatsch-Versuch sprichwörtlich aus allen Wolken (durch ein Glasdach mitten in eine große Torte). Am Ende steht Ludo dann auch noch vor einem Gericht, welches ihn zu 300 Stunden Sozialstunden in einer Kindertagesstätte verdonnert.
Ludo, der das Leben des Boulevards lebt, ist davon gar nicht begeistert, zumal die Leiterin der Kita eine alte Bekannte von Ludo ist. Anna Gotzlowski (Nora Tschirner) kann sich noch sehr gut an die Hänseleien von Ludo erinnern und versucht nun ihrerseits, den Sozialdienst des Berliner Reporters so schwer wie möglich zu machen. Ludo kann sich dagegen kaum wehren, droht ihm doch sonst der Widerruf seiner Bewährung. Als Anna dann auch noch den schwierigen Sohn von Ludos Schwester in der Kita aufnimmt, scheint das Maß voll. Doch am Ende wird sich das ungleiche Paar immer mehr sympathisch und eine Liebesnacht folgt. Dass Ludo jedoch nicht die gleichen Gefühle wie Anna hegt, wird der jungen Frau langsam klar – oder irrt sie sich vielleicht einfach nur?
Kritik:
Deutsche Filme sind nicht selten in Verruf (zu seicht, zu belanglos, zu stereotypisch) und doch gibt es sie, die immer wiederkehrenden Ausnahmen. Mit Preisen überhäuft, knapp vier Millionen Kinobesuchern in nur einem Monat (!) und der im Jahr 2008 bei Amazon meistverkauftesten DVD der letzten zehn Jahre schaffte es dann auch „Keinohrhasen“, das Publikum zu überzeugen. Es wird auch wirklich eine drollige Geschichte erzählt – mit äußerst sympathischen Charakteren. Mitten in der Hauptstadt, die (wie auch alle anderen Szenen) in erstaunlich schöner Optik daher kommt, leben eben die merkwürdigsten Gestalten – das weiß selbst der aus Freiburg stammende und in Hamburg lebende Autor, Regisseur und Schauspieler Til Schweiger. Dass ausgerechnet die Person, die für diesen Film verantwortlich ist, nicht ungemein überzeugend daher kommt, ist bei all den Nebencharakteren und gut ausgewählten Darstellern übrigens durchaus belanglos. Klar ist doch, dass der Macher sich (und seine Kids) in dieses Machwerk integrieren muss.
Im Vorfeld gab es allerdings noch einige Querelen. So verweigerte Schweiger vor dem Kinostart eine Pressevorführung, da die Presse seine vorherigen Filme laut eigener Aussage zu oft verriss. Auch sollte der Streifen als FSK 6 starten, wurde durch „sexuelle Anspielungen und manch derbe Ausdrucksweise“ am Ende auf FSK 12 hochgestuft. Das Trivia aber mal beiseite, kommen wir zum vielleicht wichtigsten weil rundum gelungenen Aspekt:
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