La León |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | * | ** | ** | ***** | *** | **** | ***** | 77% |
Inhalt:
Alvaro (Jorge Román) lebt im argentinischen Urwald des Rio-Paraná-Deltas ein bescheidenes, zurückgezogenes Leben. Er hilft dem älteren Iribarren (José Munoz), einem seiner wenigen Freunde, beim Schneiden von Schilf, aus dem Iribarren Körbe flicht. Ein bisschen Geld verdient sich Alvaro als Arbeiter beim Roden oder durchs Verleimen von Büchern einer etwas entfernten Bibliothek, die er nur mit einer Fähre erreicht: der León vom selbstgefälligen Turu (Daniel Valenzuela).
Kritik:
Während Turus Fähre, die León, pfeilschnell über den Fluss vorbeibraust, steuert Alvaro sein kleines Boot gemächlich durch die labyrinthartige, neblige und atemberaubend schöne Flusslandschaft des Paraná-Deltas. Die Kamera gleitet schwerelos, fast ätherisch an sich neigenden Bäumen vorbei.
Debütfilmer Santiago Otheguy hat mit seiner Kamerafrau Paula Grandío das ärmliche Leben in bezaubernd silbrigen Bildern ohne Wertung eingefangen. Der geringe Lebensstandard wird nicht gesellschaftskritisch ausgebeutet. "La León" erzählt eine einfache und bescheidene Geschichte, was den Film deutlich vom Massenkino abhebt.
Angenehm unprätentiös wird das Thema Homosexualität dargestellt. Dies ist keiner der zahlreichen Coming-out-Filme und Schwulsein ist nur einer von mehreren Aspekten des Films. Alvaro beobachtet zwar Männer sehr genau, doch im Grunde lebt er seine Sexualität nur flüchtig mit Touristen aus. Gegenüber den anderen Dorfbewohnern mutet der freiwillige Außenseiter eher asexuell an. Dennoch ist er Turu ein Dorn im Auge, der selbst unterdrückte homophile Neigungen zu haben scheint. Es ist hauptsächlich Turu, der in anderen Stellvertreterprobleme sieht und Konflikte, die er in sich nicht lösen kann, in der Außenwelt herbeiführt.
Hintergrund:
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