Little Children |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | *** | ** | * | *** | **** | **** | *** | 66% |
Inhalt:
Trotz Uniabschluss lebt Sarah Pierce (Kate Winslet) in einem ruhigen, wohl situierten Vorort Bostons das unbefriedigende Leben, das sie nicht führen wollte. Ihre Ehe existiert nur auf dem Papier, weil ihr Mann viel arbeitet und eine Vorliebe für Internetpornographie hegt. Zu ihrem eigenen Leidwesen hat Sarah sich entschieden, ihre Tochter selbst großzuziehen, statt ein Kindermädchen zu nehmen. Sarah fühlt sich genervt von ihrer Tochter, die ähnlich eigenbrötlerisch ist wie sie selbst.
Daraufhin verliebt sich Sarah in den Schönling, der unter der Fuchtel seiner bildhübschen, die Brötchen verdienenden Frau Kathy (Jennifer Connelly) leidet. Sarah und Brad nähern sich gemächlich einander an, denn sie befinden sich ständig in der Öffentlichkeit. Es dauert jedoch nicht lange, bis sie heimlich miteinander schlafen, statt dass Brad für seine Anwaltsprüfung lernt. Später schmieden die beiden Pläne, ihre Ehepartner zu verlassen, um zusammen glücklich zu sein.
Kritik:
Das Drehbuch zu "Little Children" wurde vom Regisseur Todd Field ("In the Bedroom") und Romanautor Tom Perrotta geschrieben, der bereits die Romanvorlage für "Election" mit Reese Witherspoon und Matthew Broderick lieferte. Die Geschichte erinnert an "American Beauty", denn hier wie dort finden sich unter der polierten Oberfläche des spießigen Bürgertums Unzufriedenheit, unerfüllte Sehnsüchte und sogar Perversionen, und beide Filme handeln von der mutigen Entscheidung der Protagonisten, gegen die miefende Konvention des Verharrens und Erduldens aufzubegehren. In eine ganz ähnliche Kerbe schlägt auch Kate Winslets und American-Beauty-Regisseur Sam Mendes' neuster Film "Zeiten des Aufruhrs", in dem ein gelangweiltes Paar dem amerikanischen (Alb)Traum des Stepford-normierten Lebens der 50er zu entfliehen sucht und für den Winslet erstmals einen Golden Globe gewann.
Doch während "American Beauty" bitterer die tiefen Sehnsüchte und Beweggründe und das Scheitern porträtiert und "Zeiten des Aufruhrs" sehr intensiv und konzentriert den selbstzerstörerischen Ausbruchsversuch des Paares seziert, dümpelt "Little Children" mehr an der Oberfläche der Liebesgeschichte und der Hetze gegen den Sittlichkeitsverbrecher, ohne die tiefere Bedeutung und Wirklichkeit der Geschehnisse für die Charaktere zu beleuchten. Zwar gibt es auch hier den ironischen Kommentar eines Erzählers, ähnlich wie in "American Beauty", und offen-ehrliche, zynische Offenlegungen der Missstände des amerikanischen Vorortlebens, aber das wahre Seelenleben bleibt im Verborgenen.
Jetzt
little children (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
Synchronsprecher
TV-Termine
Streaming-Angebote Links |
[Film bewerten] - [Synchronsprecher]
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.