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Was ist ein Texas-City-Shuffle? Allen, denen der freundliche und kompromisslose Killer Goodkat (Bruce Willis) davon erzählt, haben keine Chance mehr, es weiter zu erzählen... Findet es also selbst heraus bei diesem Thriller mit Josh Hartnett und Lucy Liu.
Der Killer Smith (Bruce Willis) inszeniert den Texas-City-Shuffle.
Inhalt:
Dies ist nicht Slevins (Josh Hartnett) Tag: Nach drei Unglücken (Verlust des Jobs, Termiten in der Wohnung, Freundin beim Fremdgehen erwischt) wird ihm erst die Brieftasche gestohlen und dann halten ihn alle für jemanden, der er gar nicht ist. Und Nick Fisher (Sam Jaeger), den Slevin eigentlich besuchen wollte und in dessen Wohnung er alleine – und mit gebrochener Nase – übernachtet hat, ist nicht auffindbar und scheint darüber hinaus auch noch in zahlreichen Schwierigkeiten zu stecken:
Zum einen hat Nick Schulden beim Gangsterboss „der Boss“ (Morgan Freeman), für die nun Slevin aufkommen soll. Einzige Alternative: Er arbeitet den Betrag ab, indem er für den Boss den Sohn des verfeindeten Gangsterbosses „der Rabbi“ erschießt, als Rache für den Tod des Sohns des Boss’. Die Zielperson Yitzchok (Michael Rubenfeld) hat den Spitznamen „die Schwester“, ist schwul und wird ständig von Ex-Mossad-Agenten bewacht.
Zum zweiten hat Nick Schulden beim Rabbi (Ben Kingsley), der es allerdings weniger kompliziert macht und einfach nur sein Geld haben möchte... Und dann ist da noch der Polizist Brikowski (Stanley Tucci), der über Slevins Auftauchen gar nicht erfreut ist, weil er das Gleichgewicht der Kräfte zwischen den beiden Gangsterbanden stören könnte...
Und während Slevin nun nach einander zum Boss und zum Rabbi zitiert (oder besser entführt) wird, hat er doch noch Zeit für die quirlige Nachbarin Lindsey (Lucy Liu), die sich eigentlich nur eine Tasse Zucker borgen will. Doch Lindsey ist schlau: Sie schafft es tatsächlich sehr schnell, Mr. Goodkat (Bruce Willis), der unter dem Namen Smith in einem Hotel wohnt, mit der Sache in Verbindung zu bringen und sogar zu fotografieren. Damit bringt sie den ganzen Texas-City-Shuffle und sich selbst in große Gefahr...
Lindsey (Lucy Liu) erfährt von Slevin (Josh Hartnett), was passiert ist.
Kritik:
Spritzige Dialog, fiese Ganoven, hochkarätige Besetzung und ein gutes Händchen des Regisseurs – das ist wohl die Kurzfassung der Kritik. Aber fangen wir am Anfang an: Die Erzählweise dieses Films basiert auf einer streng chronologischen (Rahmen-)Handlung, in der immer wieder während der Dialoge in Rückblenden zusätzliche Elemente eingefügt oder bereits gezeigte Szenen wie Teile eines Puzzles an der richtigen Stelle eingefügt werden. Selten wurden einem bislang dabei so viele Aha-Momente geboten wie hier. So lohnt sich auch das zweite und dritte Anschauen des Films, da man dann auf viel mehr Details achtet.
Die Verwechslungsgeschichte ist – worauf auch mehrfach im Film verwiesen wird – nicht neu, wurde aber hier auf die Spitze getrieben. Josh Hartnett liefert dabei seine wohl bislang beste Darstellung ab, indem er abwechselnd verletzlich, provozierend und kalt berechnend wirkt und zudem noch romantische Szenen mit Lucy Liu erleben darf, die an ihre besten Zeiten (bei Ally McBeal) anknüpfen kann. Wenn Lindsey und Slevin sich in den Dialogen die Bälle zu werfen oder mit Timothy Dalton „ihren“ Lieblings-James-Bond verkünden, dann macht dieser Film grandiosen Spaß.
Aber auch Stanley Tucci als Polizist, Morgan Freeman als "der Boss", Sir Ben Kingsley als der Rabbi und Michael Rubenfeld (bekannt als Collier aus der Serie „Queer as Folk“) als die Schwester sind nicht nur absolut passend besetzt, sondern können auch auf der ganzen Linie überzeugen. Ein weiterer enormer Pluspunkt dieses Films, dessen Erfolg beim Publikum sehr stark an den Dialogen hängt, ist die Synchronisation: Alle Stars wurden von ihren Stammsprechern übersetzt, die die Qualität und die Ironie in den Dialogen teilweise sogar noch unterstreichen konnten...
Slevin (Josh Hartnett) muss nur mit einem Handtuch bekleidet beim Boss (Morgan Freeman) erscheinen.
Neben der Tatsache, das hier mal wieder Gewalt als Problemlösung positiv dargestellt wird, bleibt auch die Erkenntnis, das einmal mehr ein amerikanischer Film eine große Chance ausgelassen hat, eine Verführungsszene zwischen zwei Männern zu präsentieren. Ein schelmisches Lächeln bei dem Hinweis, er habe jetzt ein Date mit dem Sohn des Rabbis, ist das einzige, was von der (nicht gezeigten) Szene auf der Restaurant-Toilette übrig bleibt. Verkraftet das amerikanische Publikum die Vorstellung nicht, ein Mann könnte einen anderen verführen, um seine Ziele zu erreichen?
Was nach etwas mehr als 100 Minuten DVD-Ansehen bleibt, ist außerdem die Frage, warum „Lucky Number Slevin“ in zahllosen Ländern gezeigt wurde, ausgerechnet im deutschen Kino aber nicht starten durfte (außer auf einigen wenigen DVD-Vorab-Screenings). So bleibt (nur) die DVD-Version, die Fans des Genres oder von Lucy Liu oder Josh Hartnett sich auf jeden Fall ansehen sollten!
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Fakten |
Originaltitel: Lucky # Slevin
ohne Kinostart in: 11.01.2007
Genre: Thriller
Regie:
Paul McGuigan
Dieser Film wurde bewertet von: RS(84%)
Texte: RS
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Bruce Willis | Manfred Lehmann |
Morgan Freeman | Klaus Sonnenschein |
Lucy Liu | Claudia Lehmann |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
09.06.2024 |
22:45 |
Sport 1 |
07.06.2024 |
20:15 |
Sport 1 |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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