Mein Führer |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | * | - | ** | - | ** | ** | 46% |
Inhalt:
Das Schauspiel liegt Professor Adolf Grünbaum (Ulrich Mühe) im Blut. Aktuell plagt den im KZ Sachsenhausen eingesperrten Juden jedoch die Angst um das Überleben seiner Familie. Es ist Dezember 1944 und der Zweite Weltkrieg befindet sich schon lange auf seinem Höhepunkt. Die Deutschen sind kriegsmüde und auch Adolf Hitler (Helge Schneider) ist längst von manchen Irrungen erfasst. Dennoch soll der Führer am Neujahrstag 1945 eine motivierende Rede im Berliner Lustgarten halten – das jedenfalls plant Propagandaminister Goebbels (Sylvester Groth).
Um den müden Hitler entsprechend zu motivieren und für die anstehende Rede perfekt vorzubereiten, wird Professor Grünbaum samt Frau und Kinder aus dem KZ in die Neue Reichskanzlei verfrachtet, wo er fortan mit Hitler üben und diesen wieder fit machen soll. Im Hintergrund überwachen Goebbels, Heinrich Himmler (Ulrich Noethen) und Konsorten die Fortschritte und bereiten alles für eine festvolle Ansprache vor…
Kritik:
Ein Jude soll Adolf Hitler wieder zu Höchstleistungen motivieren und formen. Allein das klingt schon komödiantisch genug, ist es in diesem Fall jedoch leider nur bedingt. Das liegt vor allem daran, dass deutscher Humor nicht immer funktioniert. Bei manchen Bully-Filmen hat es funktioniert, Comicfigur Werner ist eigentlich immer für einen Lacher gut und wenn ein Trabi die Wiedervereinigung erlebt, kann sogar das witzig sein. Hier aber ist Komiker Helge Schneider der einzige Darsteller, der zu unterhalten weiß – und dass auch nur so sehr, wie das Drehbuch es offenbar zugelassen hat.
Fakt ist jedenfalls, dass bis auf einige Slapstick-Momente nicht viel Humor rüberkommt, das gezeigte Drama aber trotz der guten deutschen Darsteller gleichzeitig nicht zünden will, da man sich als Zuschauer echt nicht entscheiden kann, in welche Genre-Richtung man schauen will. Kein Wunder allerdings, schließlich schienen die Macher das selbst nicht so ganz entscheiden zu können. Die Mischung aus Komödie und Drama klappt hier jedenfalls oft nicht, scheitert im Grunde also an sich selbst. Somit bleiben am Ende nur vermeintliche Highlights wie Katja Riemann, die als Eva Braun ihren Führer beim nächtlichen Akt nicht „spüren“ kann und all die idiotischen Momente, in denen Adolf Hitler merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag legt.
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