Mr. Brooks - Der Mörder in Dir |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
* | ** | * | ** | * | ** | * | ** | 36% |
Inhalt:
Earl Brooks (Kevin Costner) könnte ein so komfortables Leben führen: Im Beruf erfolgreich, gesegnet mit einer loyalen Ehefrau (Marg Helgenberger) und einer Tochter wie aus dem Bilderbuch (Danielle Panabaker), genießt er den Respekt und das Vertrauen seiner Mitmenschen.
Bei einem seiner Doppelmorde an einem Paar unterläuft Brooks allerdings ein Fehler – er läuft einem Nachbarn, seines Zeichens Hobbyfotograf und passionierter Spanner (Dane Cook) direkt vor die Linse. Dieser sucht Brooks kurz darauf in seinem Büro auf und gibt sich als „Mr. Smith“ aus.
Seine Forderung ist ebenso kostengünstig wie bizarr: Er verlangt von Brooks, ihn bei seinem nächsten blutigen Streifzug begleiten zu dürfen…
Kritik:
Kevin Costners Charakter bleibt weitgehend ohne Profil, schließlich erfährt der Zuschauer rein gar nichts über die Hintergründe seiner Sucht, geschweige denn seine Motive. Die Entstehungsgeschichte von Marshall bleibt ebenfalls ein gut gehütetes Geheimnis. Verständnis kann man somit nicht aufbringen, und man sucht verzweifelt nach einer Figur im Film, die die Sympathie des Zuschauers weckt. Soll es William Hurt sein, die „dunkle Hälfte“ Costners? Oder Demi Moore, die den sowohl physisch als auch seelisch malträtierten Cop, gefangen im Körper einer attraktiven Mittvierzigerin, mimt? Oder doch Dane Cook, der naive, gelangweilte Voyeur, der keine Ahnung hat, worauf er sich eigentlich einlässt?
Die penetrant runtergebeteten Leitsätze der Anonymen Alkoholiker, denen sich der Hauptcharakter bedient und sie für seine eigenen, unfreiwilligen Zwänge missbraucht, drücken dem ganzen auch noch einen Stempel der Marke „damit es auch jeder versteht“ auf. Dass sie dem Zuschauer Mitleid entlocken, darf bezweifelt werden. Eine Wiedergutmachung für den äußerst schwachsinnigen Schluss, der zum Fremdschämen anregt, sind sie erst recht nicht.
Der deutsche Untertitel „Der Mörder in Dir“ spricht ebenfalls Bände. Wahrscheinlich soll hier ein unerforschtes Massenphänomen suggeriert werden, mit dem sich Otto Normalverbraucher identifizieren kann. Völlig unpassend. Costners frühere Filme hatten das auch nicht nötig. „Mr. Hood – Der König der Diebe in dir“, „Mr. Mariner – Der Fisch in dir“ oder „Mr. Flaschenpost – Der Zettel in dir“ hätten garantiert nicht für zusätzliche Kinobesucher gesorgt.
Jetzt
mr brooks (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
TV-Termine
Streaming-Angebote |
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.