Solange du hier bist |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
** | * | ** | - | *** | ** | *** | ** | 54% |
Inhalt:
Georg (Michael Gempart) ist ein älterer Mann, lebt alleine und zurückgezogen. Den wenigen Kontakt zur Welt außerhalb seiner vier Wände hat er mit einer Lebensmittelverkäuferin und dem jungen, ebenfalls einsamen Stricher Sebastian (Leander Lichti).
Kritik:
Gemeinsam einsam in einem Haus, oder in Sex vereint und doch Welten auseinander, das ist der Kosmos von "Solange du hier bist", mit dem Stefan Westerwelle an der Kunsthochschule für Medien in Köln abschloss und den Sonderpreis des Deutschen Kurzfilmpreises 2006 (Goldene Lola) gewann. Es ist ein sehr ruhiger Film der kleinen Gesten und der großen Leere, ein Film der körperlichen Nähe und der geistigen Entfernung.
Westerwelles erster längerer Spielfilm, der fast ausschließlich in einem kleinen Haus spielt, ist eindringlich und beklemmend, gleichzeitig aber auch langatmig, fast nervtötend. Verständlicherweise kann man mit einem No-Budget von zehntausend Euro nicht viel machen, aber ein bisschen mehr Spannung und Dramaturgie hätte es schon sein dürfen. Mit der DV-Kamera der Dokumentarfilmerin Bernadette Paaßen ("Rückenwind") bei naturalistischem (also auch düstererem) Licht gedreht, bekommt der Spielfilm selbst dokumentarischen Charakter.
Kaum mehr als Tristesse springt vom Film auf den Zuschauer über. Der Film ist ein Duell, wer in dem 2-Mann-Stück der einsamere ist. Dennoch ist der Film nicht sentimental und meidet konsequent Stereotype genauso wie Erotik. Obwohl nicht viel passiert und vermittelt wird, fällt es manchmal schwer, den Zusammenhang herzustellen. Einige Szenen gegen Ende könnten sowohl Fantasien als auch Zeitsprünge sein, das lässt sich recht schwer sagen. So muss der Zuschauer sich selbst die Bedeutungen der schauspielerischen Gesten und filmischen Stilmittel zusammenreimen. Hintergrund:
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