Verführung einer Fremden |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | *** | * | *** | ** | **** | **** | 76% |
Inhalt:
Das hatte sich Rowena (Halle Berry) definitiv anders vorgestellt: Als die ehrgeizige Journalistin gerade mit ihrem Kollegen Miles (Giovanni Ribisi) in einer Bar den wahrlich sensationellen Rechercheerfolg und ihre Titelstory über Senator Sachs feiern will, teilt ihr Chef ihr lapidar mit, dass der Artikel gestorben ist und sie nun erstmal Urlaub nehmen soll... Damit ist für Rowena die Party beendet und sie will sofort auf dem schnellsten Weg nach Hause. Unterwegs trifft sie dabei auf ihre Freundin Grace (Nicki Aycox). Ihrer aktuellen Stimmung entsprechend nimmt sie den Hinweis ihrer Freundin über die ausschweifenden Affären des Werbeagenturchefs Harrison Hill nicht gerade mit Begeisterung auf, obwohl Grace ihr sogar erklärt, sie habe Beweise gegen Harrison Hill in der Hand...
Wenige Tage später ist Grace tot. Und nun erinnert sich Rowena an ihr abendliches Gespräch und beschließt, nach Belegen dafür zu suchen, dass Harrison Hill, der ohne Zweifel ein Motiv hatte, auch der Mörder von Grace ist. Mit der Hilfe von Miles macht sie sich daran, Harrison im Chat kennen zu lernen, so wie Grace es tat. Parallel besorgt sie sich einen Job als Praktikantin in Harrisons Werbeagentur, um vor Ort eine verdeckte Ermittlung zu beginnen. Alles verläuft zunächst gut nach Plan. Doch Rowena konnte nicht erwarten, dass Harrison Hill (Bruce Willis) ihr gegenüber von der ersten Begegnung an derart charmant auftritt. Langsam entstehen erste Zweifel: Kann so jemand ein brutaler Killer sein?
Kritik:
Wenn man gerne moderne Thriller anschaut, stellt man schnell eine Gemeinsamkeit fest: Der erste Eindruck ist meistens der beste! Zumindest dann, wenn es darum geht, herauszufinden, wer in einem Mordfall als Täter in Frage kommt. Umso schöner ist es, dass es der Regisseur und die Autoren von „Verführung einer Fremden“ geschickt verstehen, mit eben dieser Regel zu spielen. Es gibt Phasen, in denen man hin und her gerissen ist, derart viele (mindestens zum Teil falsche) Hinweise wurden beiläufig eingestreut. Gekrönt wird das Ganze durch ein Finale, das nicht nur überraschend kommt, alle Hintergründe in einer temporeichen Mischung aus Dialog und Rückblenden auflöst, sondern auch geschickt endet – und während der Abspann läuft und man die Puzzleteile noch einmal vor dem inneren Auge betrachtet, muss man anerkennend bestätigen, dass tatsächlich alles einen Sinn ergibt.
So sehr man die Inszenierung auch loben kann, umso unerklärlicher ist der Kontrast bei den Leistungen der Darsteller. Bruce Willis setzt seine Verkörperung humorvoller und höchst charmanter Bösewichter nach seinem Auftritt als Auftragskiller in „Lucky Number Slevin“ hier als Agenturchef und Frauenheld Harrison Hill fort und kann dabei vor allem im Zusammenspiel mit Halle Berry überzeugen. Letztere wirkt jedoch streckenweise sehr unnatürlich, was zum Teil einen Sinn ergibt, aber an unpassenden Stellen stark übertrieben wirkt. Unverständlich bleibt außerdem, warum Giovanni Ribisi, der stets leichenblass aussieht, den ganzen Film über lallt, auch wenn man den Dialogen entnehmen kann, dass er offensichtlich noch nichts getrunken hat... Auch die weiteren Nebenrollen, z.B. Harrisons Frau Mia, Rowenas Chef bei der Zeitung oder das gesamte restliche Agenturpersonal bleiben auffallend blass. Hier hätten ein paar mehr Akzente dem Film sicherlich gut getan.
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