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Beim Halloween-Carnival in West Hollywood ist ein Mörder einer Truppe von vier Freunden auf der Spur und jagt sie bis in den Darkroom. Klassischer Slasher trotz der homosexuellen Charaktere. Es fließt ordentlich Blut, es wird erschreckt. Horror, der ordentlich Spaß macht. Straight out of gay hell!
Ein Mörder geht um und ist auch hinter Eddie (Dylan Fergus) her.
Inhalt:
In der Nacht vor Halloween werden auf einem einsamen Cruising-Parkplatz in West Hollywood zwei junge Männer beim Rummachen ermordet – von einem unbekannten Muskelmann, der sein Gesicht hinter einer eisernen Teufelsmaske verbirgt. Die Mordwaffe: eine scharfgeschliffene Sichel, die die Köpfe wie Butter von den Körpern trennt.
Eddie Rigiddero (Dylan Fergus) arbeitet im Gegensatz zu seiner Schwester nur als Bürokraft bei der Polizei und sein Chef schickt ihn an Halloween los, um Flugblätter in der Schwulenszene zu verteilen. Dort trifft er bei einem Tätowierer auf den gutaussehenden, distanzierten Motorradfahrer Jake (Bryan Kirkwood).
Nach getaner Arbeit sammelt Eddie seine Freunde für einen spaßigen Abend auf dem Halloween-Carnival ein: Eddies lebenslustiger Mitbewohner Chaz (Andrew Levitas), Tobey (Matt Phillips), der sich in Frauenfummel geschmissen hat, und den schüchternen Joey (Hank Harris), der sich im Lederoutfit unwohl fühlt.
Erste Station des Halloweenabends ist der Tatort des doppelten Mords. Sie nehmen die Gefahr nicht ernst und denken sich nichts dabei, als sie dort einen Mann im Gebüsch zum Besten halten. Im Club MeatLocker trifft Eddie erneut auf Jake und auch Eddies Freunde hoffen auf Flirts – nicht ahnend, dass sie ein Rendezvous mit dem Sichel-Mann haben…
Eddie (Dylan Fergus, unten) und Jake (Bryan Kirkwood) treffen aufeinander.
Kritik:
Ein richtiger Horrorslasher, aber mit schwuler Thematik? Gibt's nicht? Doch, seit "Hellbent". Wem das Liebesgesäusel oder Coming-Out-Gezeter der sonstigen Gay-Filme auf die Nerven fällt, dem sei der erste schwule Slasher eiskalt zu empfehlen. Natürlich wird auch hier etwas geschwärmt, geflirtet und gelacht, aber in Maßen, und es wird eben auch richtig gezittert. Der Film erfüllt vollends, was er vorgibt zu sein.
Weil ein buntes Sortiment an schwulen Charakteren präsentiert wird, ähnlich den Village People, und weil die Darsteller zudem hübsch anzusehen sind, könnte man vermuten, dass sie eher blöde und platt sind. Tatsächlich sind sie sympathisch und ihre Homosexualität hat etwas Beiläufiges, Ungeniertes – wie gesagt: kein Coming-Out-Gezeter! Natürlich ist dies kein tiefgreifendes Drama, aber dennoch spielen die Darsteller ordentlich und verleihen den Charakteren eine gewisse Tiefe. Und sie haben auch ein paar gute Sprüche drauf.
Der Mörder verbirgt sein Gesicht hinter einer eisernen Teufelsmaske.
Schön ist, dass der Film ein klassisch erzählter Slasher ist. Nach dem Erfolg der "Scream"-Trilogie hätte "Hellbent" auch schnell mit ironisch-gebrochener Selbstbewusstheit und Genrereferenz ausgestopft werden können. So wirkt der Film, vielleicht auch wegen seines geringen Budgets, als wäre er aus den Achtzigern – was gewiss etwas für sich hat, reiht er sich doch auch vom Look in die Reihe der Klassiker ein. Wären nicht die schwulen Charaktere, würde der Film aber vermutlich nicht so gut wirken.
Debütautor und -regisseur Paul Etheredge, der selbst schwul ist, hatte bereits als Ausstatter und Regieassistent viele Jahre Erfahrung gesammelt, als er 2004 mit "Hellbent" seinen ersten eigenen Film drehte. Seine Geschichte greift auf genretypische Elemente zurück, die klassisch funktionieren. Weil die Grusel- und Schreckmomente dramaturgisch gut aufgebaut sind, wirken sie – obwohl man sie erwartet.
Etheredge scheint ein gewissenhafter Horrorschüler zu sein, denn er kennt die Tricks, bei denen man im Sitz zusammenzuckt. Der Mörder ist interessant mysteriös und den Produzenten war von Anfang an eine ikonische Maske für ihn wichtig. Wer kennt denn nicht die Masken aus "Halloween", "Scream", "Freitag dem 13." oder die Fratze Freddy Krügers in "Nightmare on Elm Street"? Ähnlichen Wiedererkennungswert hat sie auch in "Hellbent".
Objekt der Begierde: der mysteriöse Biker Jake.
Die etwas über 80 Filmminuten haben ein angenehm flottes Tempo. Der Schnitt ist gelungen und wertet den B-Movie-Look auf, insbesondere beim Handzettelverteilen, was beinahe Clip-Ästhetik hat. Die punkrockige Queercore- Musik von Pansy Division, Three Dollar Bill und Best Revenge ist alles andere als tuntig und sorgt ebenfalls für Genreglaubwürdigkeit. Nicht zuletzt sind die Metzelszenen blutig und nichts für schwache Nerven. "Hellbent" ist überraschend vielseitig und gelungen.
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Fakten |
Originaltitel: HellBent
ohne Kinostart in: 31.10.2008
Genre: Horror / Slasher (FSK 18)
Regie:
Paul Etheredge
Dieser Film wurde bewertet von: Martin(83%)
Texte: Martin
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