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Mark Wahlberg als rumballernde Videogamefigur. Für Fans der bekannten Spielreihe eine passable Verfilmung der bekannten Story in ansprechender Action-Noir-Optik. Für alle anderen Zuschauer leider nur Mittelklasseniveau…
"I dont believe in Heaven. I believe in Payne.
I believe in Fear. I believe in Death..."
Inhalt:
Max Payne (Mark Wahlberg) ist ein Cop mit eigenen Regeln. Vor allem nach der Ermordung seiner Frau Michelle und dem gemeinsamen Kind im eigenen Haus ist für den Staatsdiener nichts mehr, wie es war. Sechs Monate nach dem privaten Unglück ist der Hauptverdächtige noch immer nicht gefunden und Payne selbst kommt in seinen Ermittlungen schwer voran, wurde er doch nach der privaten Tragödie in die Cold Case-Abteilung versetzt. An sich nicht schlecht, heißt es doch „kein Opfer ist je vergessen“. Aber wirklich Erfolge kann Max dort auch nicht erzielen. Besonders seine ungesetzlichen Methoden sind nicht gern gesehen.
Und so schafft es sein ehemaliger Kollege Alex Balder (Donal Logue) als Erster, Erfolge bei den Ermittlungen zu erzielen: Als eine russische Schönheit namens Natasha (Olga Kurylenko) nach einem Besuch in der Wohnung von Max ermordet aufgefunden wird, kann Alex durch das Tattoo des Opfers eine Verbindung zum Mord an Michelle herstellen. Doch noch bevor er seinem alten Kollegen die neuesten Infos mitteilen kann, wird Alex ermordet…
Max Payne und Natasha (Olga Kurylenko) suchen Privatsphäre...
Nun tut sich Payne also mit Natashas Schwester Mona Sax (Mila Kunis) zusammen und beide finden nicht nur die Bedeutung der Tattoos heraus, sondern entdecken auch eine Verbindung zu Michelles früherem Arbeitgeber – dem Mulitkonzern Aesir. Dort sitzt der alternde Sicherheitsbeauftragte BB Hensley (Beau Bridges) , der Payne und seine Familie seit Jahren kennt und seine Unterstützung anbietet. Langsam lichtet sich der düstere Nebel und es stellt sich heraus, dass Aesir einst im Geheimen ein Mittel namens ’Valkyr’ für das US-Militär herstellte, welches aus den Soldaten brutale Kampfmaschinen werden lässt. Vor allem der ehemalige Offizier Jack Lupino (Amaury Nolasco) war Haupttester der flüssigen Droge…
Payne steht nun kurz davor, den Mörder seiner Frau und seines Kindes zu stellen und selbst Detective Jim Bravura (Ludacris) kann den von Rachegelüsten getriebenen Payne nicht mehr stoppen. Jedoch scheinen einige Personen Paynes Weg zu blockieren – und als dieser herausfindet, wer hier eigentlich ein falsches Spiel spielt, erscheint eine unheimliche Macht mit großen Flügeln und diese ist unaufhaltsam…
Tattoos spielen bei der Aufklärung der Morde eine wichtige Rolle...
Kritik:
Nachdem in den Vorjahren vor allem Comics als Filmstoff herhielten, sind es seit einiger Zeit populäre Videogames. Neben deutschen Spielen und den damit verbunden Filmen (z.B. "Postel" oder aktuell "Far Cry") von Uwe Boll, setzte im letzten Jahr besonders die Videogameverfilmung zu “Hitman“ neue Maßstäbe. Doch was dort fast schon ein Leichtes war, ist nun bei “Max Payne“ sicherlich um einiges schwieriger. Zu sehr ist die Payne-Welt trotz reeller Bezüge (wie z.B., dass die Story stets im New York City der Gegenwart stattfindet) eher als düstere Kunst zu werten. Ein bisschen “Sim City“ vermixt mit Elementen aus dem Film “300“ und schon ist das comiclastige Ambiente perfekt. Regisseur John Moore, der 2006 mit seinem Remake zu „Das Omen“ schon durch optisch gute Umsetzung glänzte, wertet “Max Payne“ nun auch mit perfekt gestalteten Sets und faszinierenden Halluzinationsbildern auf. Dadurch spiegelt sich die depressive Stimmung von Max Payne, der so sehr von Wut und Rache getrieben ist, auch schön in der Umgebung und dem Ambiente wider und wird der optischen Darstellung aus den bisherigen Videogames durchaus gerecht.
Zu loben sind auch die vielen Nebendarsteller, die zwar alle schnell sterben, jedoch in ihrer wenigen Zeit einen wichtigen Punkt in den Handlungssträngen ausfüllen können. Denn fast alle Figuren sind auch in den Spielen vertreten und sei es nur durch verbale Erwähnung. Besonders gefällt Amaury Nolasco (dem geneigten Zuschauer bisher aus der US-Erfolgsserie “Prison Break“ als Fernando Sucre bekannt), welcher es trotz weniger Dialogszenen schafft, einen kampfbereiten Krieger darzustellen, der unter Drogeneinfluss nichts und niemanden fürchtet.
Auch der Auftritt von Olga Kurylenko ist gelungen, denn dieser wirkt für ihre Karriere wie eine gute Zwischenstation – spielte sie doch letztes Jahr an der Seite von Timothy Olyphant in “Hitman“ groß auf und ist nun auch noch demnächst als Bondgirl neben Daniel Craig in “Ein Quantum Trost“ zu sehen. Somit hat die ukrainische Schönheit in nur einem Jahr neben drei großen Kunstfiguren der modernen Literatur auftreten dürfen. Und wer kann das in so kurzer Zeit schon von sich behaupten? Aber zurück zum Thema:
Ähnlich wie bei der Verfilmung zu “Hitman“ ist auch bei “Max Payne“ der Charakter der Hauptfigur von vorn herein klar. Was passiert ist und warum, wird hier nämlich ebenfalls in kurzen Sequenzen eingeblendet und es wird somit kurz erklärt, wem und was man eigentlich grade zu-/anschaut. Anders als bei "Hitman" sind jene Sequenzen bei “Max Payne“ aber auch ein wichtiger Bestandteil der Videospiele, wo die Spielfigur immer wieder mit der Erinnerung an seine verlorene Familie konfrontiert wird. Ohnehin ist die Geschichte, die man hier auf der Leinwand zu sehen bekommt, genau dieselbe, welche die Spiele bisher vorgelebt haben. Vielen Fans des Shooters bietet sich also erstmals die Gelegenheit, jene Story, die sie bis jetzt immer gezockt hatten, mal in Hollywoodmanier anzuschauen – doch dabei muss Folgendes vorab bedacht werden:
Die Stimmung aus den Max-Payne-Videospielen ist zwar optisch großartig umgesetzt worden, doch dafür ist die Melancholie der Hauptfigur durch wenige Phrasen und stumpfe Mimik zum Scheitern verurteilt! Und so sehr sich Charakterdarsteller Mark Wahlberg auch bemüht – es fehlt der nötige Tiefgang. Doch der ist hier offenbar leider als Hauptanteil des Films vorab auserkorenen worden. Vielleicht wollte man sich etwas von den Videospielen abheben – nur ist das mit emotionslosen Blicken und wenigen Sätzen nun mal nicht getan…
Ex-Offizier Jack Lupino (Amaury Nolasco) ist unter Einfluss von Valkyr knallhart.
Dass es den Machern des Films tatsächlich mehr um die Hintergrundgeschichte geht, wird noch deutlicher, wenn man erkennen muss, dass die knallharte Action und die ständigen Schusswechsel aus den Spielen hier auf ein Minimum begrenzt wurden… An sich absolut lobenswert - jedoch wird die dadurch gewonnene Zeit eben (wie erwähnt) nicht zur Vertiefung der melancholischen Gefühlswelt der Hauptfigur genutzt. Lediglich die Umgebung übernimmt den Part der tristen Emotionen…
Nach 95 Filmminuten wird sich also so mancher Kinogänger absolut folgerichtig die Frage stellen, ob sich die Macher von “Max Payne“ nicht zu viel vorgenommen haben und die Fans der Videospiele mit ihrer Umsetzung nun eher enttäuschen, hatten sich schließlich viele Fans auf gute Action mit viel Slow-Motion gefreut… (Zur Info sei noch erwähnt, dass wir den Film in der Originalfassung gesehen haben. Möglicherweise kann die Synchronisation noch einiges am versuchten Tiefgang verbessern.)
Detective Jim Bravura (Ludacris) im Gespräch mit BB Hensley (Beau Bridges).
Hintergrund:
Die Spielreihe zu “Max Payne“ ist eine der bekanntesten und beliebtesten im Gamerbereich. Meist mit FSK 18 versehen, ist dieser Shooter vor allem aus der Egoperspektive zu spielen und hat auch außerhalb der Gamergemeinde einen großen Bekanntheitsgrad. Nicht nur wegen dem vielen Blut, sondern auch wegen der filmähnlichen Atmosphäre und dem gelegentlichen Zeitlupentempo, der damals neuwertigen ’Bullet-Time’, welche eine Ästhetisierung der Gewalt mit sich zog, werden die Max-Payne-Spiele auch von vielen Kritikern als Kunstform angesehen. Die realistische Grafik und die authentischen Todesschreie der Gegner sorgten letztendlich dafür, dass das erste Spiel zu “Max Payne“ dann sogar auf dem Index landete… Weitere Informationen zur Spielreihe findet ihr bei Wikipedia.
Max Payne (Mark Wahlberg) und Mona Sax (Mila Kunis) suchen gemeinsam nach den Tätern.
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Fakten |
Originaltitel: Max Payne
deutscher Kinostart am: 20.11.2008
Genre: Videogameverfilmung / Actionthriller
Regie:
John Moore Länge: ca. 99 Minuten FSK der Kinofassung: ab 16 freigegeben Kinoverleih: Fox
Dieser Film wurde bewertet von: Conway(76%)
Texte: Conway
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Mark Wahlberg | Oliver Mink |
Mila Kunis | Shandra Schadt |
Beau Bridges | Norbert Gescher |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
14.11.2023 |
22:20 |
Nitro |
20.05.2023 |
22:20 |
Servus TV |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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