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Die Wachowski-Brüder haben den Manga- und Anime-Klassiker „Mach Go Go Go“ auf die große Leinwand gebeamt. Herausgekommen ist ein kitschig-buntes Actionspektakel mit Emile Hirsch, Matthew Fox und Roger Allam.
Inhalt:
Der junge Speed Racer (Nicholas Elia) kann sich nur mit Mühe auf seine Schulaufgaben konzentrieren. Viel lieber träumt er sich in seine Fantasiewelt voller Rennwagen. Und noch viel lieber freut er sich auf den Schulschluss, wenn sein Bruder Rex Racer (Scott Porter) im Mach 5 auf ihn wartet und es schnell noch einmal auf die Rennstrecke geht.
Jahre später: Nach dem Tod von Rex hat sich Pops Racer (John Goodman) jahrelang aus dem Rennsport zurückgezogen. Erst, als Speed (nun gespielt von Emile Hirsch) alt genug geworden ist, erwacht auch in Pops die alte Begeisterung. Mit dem völlig überholten Mach 5 tritt Speed beim lokalen Rennen an – und begeistert sofort das Publikum und die Presse. Begleitet von Erinnerungen verzichtet Speed haarscharf darauf, Rex’ Streckenrekord zu brechen. Trotzdem wird er zum Star der Stunde ernannt und der Rennstall Racer kann sich vor Abwerbungsangeboten kaum noch retten. Doch Speed und Pops bleiben eisern: Sie wollen unabhängig von den großen Konzernen an den Rennen teilnehmen.
Aber als mit E. P. Arnold Royalton (Roger Allam) ein Firmenchef höchstpersönlich bei den Racers erscheint und auch noch Mom Racer (Susan Surandon) mit seinem Charme bezirzt, bröckelt der Widerstand der Familie. Auf Royaltons Einladung hin verschafft sich Speed einen Eindruck davon, wie der Konzern seine Fahrer trainiert und unterstützt. Hier bröckelt die falsch-freundliche Fassade des Firmenchefs jedoch schnell und er schockiert Speed mit der unabwendbaren Tatsache, dass alle Rennen vorher abgesprochen sind, damit die beteiligten Konzerne wirtschaftliche Erfolge daraus ziehen können.
Als dann auch noch Inspektor Detector (Benno Fürmann) auftaucht und ebenfalls versucht, Speed für seine Sache einzuspannen, versteht Speed, warum sein Bruder vor Jahren aus dem Renngeschäft gedrängt wurde. Trotz des hohen Risikos beschließt Speed, mit dem Inspektor zusammenzuarbeiten und die manipulierenden Konzerne zu überführen. Unterstützung bekommt er dabei von dem ihm seltsam vertraut erscheinenden ständig maskierten Racer X (Matthew Fox) und auch seine Freundin Trixie (Christina Ricci) kann zeigen, was sie schon alles gelernt hat…
Racer X (Matthew Fox) ist schnell und geheimnisvoll...
Kritik:
In den ersten Minuten dieser in kitschig-bunten Farben von den Wachowski-Brüdern inszenierten Anime-Adaption muss man sich noch an die rasanten Kamerabewegungen und Schnitte gewöhnen. Doch hat man erst einmal am Stil des Films Gefallen gefunden, folgen noch knappe zwei Stunden angenehme, allerdings auch nahezu anspruchsfreie Kinounterhaltung. Die Autorennen stehen im Mittelpunkt des Films und dabei sind die Fahrzeuge mindestens genauso wichtig wie ihre Fahrer (auch wenn der Name des Hauptcharakters Titel des Films ist).
Spielte Jungschauspieler Shia LaBeauf in "Transformers" noch in einer realen Welt, in die per Computer Fantasiewesen hineinbefördert wurden, so wurden die Akteure hier als teilweise einziger Realfilmpart in eine Computer-Fantasie-Welt befördert. Gleichzeitig wirken alle Menschen neben den Effekten und den Autos wie Nebendarsteller, so dass es nicht wirklich viel ausmacht, wenn zwischen Emile Hirschs Leistung hier und seiner überzeugenden Darstellung in "Into the Wild“ Welten liegen. Immerhin erleichtern die Wachowskis, die wie immer in ihren Filmen auch selbst am Drehbuch beteiligt waren, es den Zuschauern insoweit, dass sie mit John Goodman und Susan Surandon eingängige Gesichter für die Racer-Familie an Bord holten.
Firmenchef Arnold Royalton (Roger Allam) im Gespräch mit Familie Racer (John Goodman und Susan Surandon).
Auch die Wahl von Roger Allam für die Rolle des skrupellosen Firmenbosses Arnold Royalton erwies sich als Glücksgriff. Obwohl angesichts des vorhersehbaren Ablaufs die weitere Entwicklung feststeht, schafft er es doch tatsächlich trotzdem fast, nicht nur die Familie Racer sondern auch den Zuschauer mit seiner Kumpelhaftigkeit zu überrumpeln. Roger Allams Auftritt ist gleichzeitig wohl auch einer von zweien, die beim deutschen Publikum über den Film hinaus in Erinnerung bleiben. Ebenfalls einen bleibenden, wenn auch negativen Eindruck hinterlässt Benno Fürmann, der einen Gastauftritt als Inspector Detector hat und absolut lippenunsynchron deutsch spricht.
Zwei Dinge muss man ganz klar feststellen: „Speed Racer“ ist weder Kino zum Nachdenken, noch handelt es sich um einen Familienfilm – im Gegenteil sollte man diesen Film mit Kindern, die derart schnelle Schnitte und Kamerafahrten nicht gewohnt sind, keinesfalls anschauen, auch wenn dies entsprechend der Altersfreigabe möglich wäre…
Drängeln wird im Renngeschäft beinahe zur Routine.
Dieser Film dürfte dafür all diejenigen begeistern, die vor Jahrzehnten bereits die Originalmangas von Tatsuo Yoshida oder die hierzulande weiter verbreiteten Michel Vaillant-Comics verschlungen haben. Andy und Larry Wachoswki haben es nämlich geschafft, den Charme dieser Comichefte und der dazugehörigen Zeichentrickserien auf den Film zu übertragen. Dabei wurde zwar die Handlung in die USA verlegt, amerikanischer Patriotismus blieb aber zum Glück außen vor.
„Speed Racer“ besitzt definitiv das Potenzial, Rennfahrer-Abenteuer im neuen Jahrtausend einem breiteren Publikum schmackhaft zu machen, als dem kleinen Kreis, der die „alten“ Serien heute noch liest.
Inspektor Detector (Benno Fürmann)
Hintergrund:
- Außer Benno Fürmann als Inspektor sind auch noch andere deutsche Stars vertreten. Schauspieler Moritz Bleibtreu spielt den Rennfahrer Grey Ghost und auch "7 Zwerge"-Schneewittchen Cosma Shiva Hagen hat hier einen Gastauftritt.
Der neue "Mach 5" ist einsatzbereit!
Das große Rennen kann beginnen!
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Fakten |
Originaltitel: Speed Racer
deutscher Kinostart am: 08.05.2008
Genre: Action / Fantasy / Comicverfilmung
Regie:
Lilly Wachowski & Larry Wachowski Länge: ca. 135 Minuten FSK der Kinofassung: ab 12 freigegeben mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt Kinoverleih: Warner
Dieser Film wurde bewertet von: RS(77%)
Texte: RS
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Emile Hirsch | Ozan Ünal |
Christina Ricci | Sonja Spuhl |
Melissa Holroyd | Vera Teltz |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
07.11.2017 |
20:15 |
Pro 7 Maxx |
21.08.2016 ²) |
05:30 |
Pro 7 |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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