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Beziehungstherapie trifft auf Karibik-Urlaub. Dank guter Nebendarsteller und auch einiger amüsanter, im Hauptfilm weg geschnittener Szenen auf DVD recht annehmbare Komödie mit Vince Vaughn, Jason Bateman, Kristen Bell, Malin Åkerman und Jean Reno.

All Inclusive mit Vince Vaughn, Jean Reno und Jason Bateman)


Nach einigem Hin und Her lässt sich Dave (Vince Vaughn) von seinem Freund Jason (Jason Bateman) dazu überreden, dass dieser ihm, seiner Frau und zwei weiteren befreundeten Paaren auf der Party seines Sohnes eine Powerpoint-Präsentation vorführt. Diese beinhaltet Ausführungen über den schlechten Zustand der Ehe von Jason und seiner Frau Cynthia (Kristen Bell). Deshalb wollen die beiden gemeinsam mit den drei anderen Paaren eine Urlaubs-Beziehungs-Therapie in der Karibik machen. Obwohl die anderen nicht sehr begeistert scheinen, gelingt es Jason schließlich, alle zu überreden.

Auf der karibischen Insel erwartet die acht in ihrer Ferienanlage „Eden“ dann aber keineswegs der erträumte All-Inclusive-Urlaub, sondern stattdessen Therapiestress von morgens bis abends, was bei den einzelnen Beziehungen nicht ohne Folgen bleibt. Obwohl Marcel (Jean Reno), der Betreiber von „Eden“, und sein Verwalter Sctanley (Peter Serafinowicz) eisern auf Disziplin achten, folgen die Vergnügungshungrigen schließlich dem Lockruf ihres Yoga-Trainers Salvadore (Carlos Ponce) auf den anderen Teil der Insel, in dem die Partner-Anlage ihre attraktive Singles Nacht für Nacht zu lautstarken und feuchtfröhlichen Partys einlädt.

All Inclusive mit Vince Vaughn, Jean Reno und Jason Bateman)
vlnr: Cynthia (Kristen Bell), Ronnie (Malin Åkerman) und Lucy (Kristin Davis) feiern ausgelassen.


Wenn man sich mit Leuten unterhält, die diesen Film vor einiger Zeit im Kino gesehen haben, erfährt man von einer lustigen Szene, die gleich zweimal vorkommt: Der kleine Kevin (Colin Baiocchi) verrichtet sein Geschäft in der Ausstellungstoilette eines Baumarkts – sehr zum Entsetzen von Vater bzw. Großvater (Vernon Vaughn) und den Angestellten. Wenn diese eigentlich völlig belanglose Szene das einzige ist, was von dieser Beziehungs-(Laber-)Komödie in Erinnerung geblieben ist, sagt das eigentlich schon alles.

Dabei hätte es eigentlich gar nicht so weit kommen müssen. Das ursprüngliche Konzept sah durchaus einige gute, wenn nicht sogar gewagte (philosophische) Ansätze vor, wie die Extras der DVD vermuten lassen. Doch im Fall des Yoga-Lehrers trieb man es derart auf die Spitze, dass der Großteil der Zuschauer schon genervt die Augen verdreht. Dass die Insel neben den zwei im Hauptfilm gezeigten noch einen dritten Bereich für homosexuelle Männer bereithielt, fiel dann leider ebenso der Schere zum Opfer wie der Ansatz einer Diskussion über Homophobie in dieser Szene.

All Inclusive mit Vince Vaughn, Jean Reno und Jason Bateman)
Yoga-Trainer Salvadore (Carlos Ponce): Ermutigung!

Was bleibt, ist ein mehr oder weniger munteres Auf und Ab in den Beziehungen von vier Paaren, die entweder keine Therapie (mehr) nötig hätten oder sowieso nie eine Beziehung hatten. Wäre die Riege der therapierenden Psychologen mit John Michael Higgins, Charlotte Cornwell, Amy Hill und Ken Jeong nicht so gut ausgewählt und diese Szenen nicht so geschickt ineinander geschnitten, hätte dem Film spätestens an dieser Stelle das totale Desaster gedroht. So aber driftet „All inclusive“ mehrfach haarscharf daran vorbei und punktet immer wieder mit kleinen Details wie der traumhaften Inselidylle oder einem mit ironischem Ton und französischem Akzent von Joachim Kerzel synchronisierten Jean Reno. Die Hauptdarsteller hinterlassen aber allesamt keinen positiven Eindruck. Mehr noch: Während man Vince Vaughn, Jon Favreau und Faizon Love oftmals gerade noch ertragen kann, nervt Jason Bateman von der ersten bis zur letzten Sekunde – ob dies nun an seiner Rolle liegt – und damit dem Drehbuch zuzuschreiben ist – oder an der Interpretation des Schauspielers, sei mal dahingestellt.

„All inclusive“ taugt auf DVD allenfalls als sommerliche Durchschnittskomödie. Fans von Jean Reno dürfen aber getrost zuschlagen, auch wenn dessen Rolle nicht allzu groß ausfällt. Da der Film so „zerschnitten“ wurde, das einzelne Aussagen keinen Sinn mehr ergeben und sich erst mit den DVD Extras erklären, fällt die Einschätzung fürs TV noch etwas geringer aus. Weil aber auch einzelne Abschnitte aus dem Zusammenhang gerissen nicht sehr viel ihres Unterhaltswert einbüßen, eignet sich „All Inclusive“ durchaus auch zum Hineinzappen zwischendurch.

All Inclusive mit Vince Vaughn, Jean Reno und Jason Bateman)
Action auf dem Meer: "Eden"-Betreiber Marcel (r., Jean Reno) und seine Patienten sind in Aufruhr.


  • Ken Jeong machte zuletzt durch einen Auftritt in der Komödie Hangover auf sich aufmerksam.
  • Derweil ist Kristen Davis hinlänglich als Charlotte York aus "Sex and the City" bekannt.

All Inclusive mit Vince Vaughn, Jean Reno und Jason Bateman)

All Inclusive mit Vince Vaughn, Jean Reno und Jason Bateman)

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Fakten
Originaltitel:
Couples Retreat
 
deutscher Kinostart am:
05.11.2009
 
Genre:
Komödie
 
Regie:
Peter Billingsey
 
Länge:
ca. 114 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 6 freigegeben
 
Kinoverleih:
UPI
 
Dieser Film wurde bewertet von:
RS(50%)
&
Frank(55%),
Burgit(37%)
 
Texte:
RS
 
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