Brüno |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ***** | ** | *** | *** | *** | *** | *** | 80% |
Inhalt:
Brüno (Sacha Baron Cohen) lebt in der österreichischen Hauptstadt Wien, er ist 19 und auffällig schwul und er will ein großer Star werden als Schwarzenegger oder Hitler. Zudem ist er der Moderator der Fernsehshow 'Funkyzeit mit Brüno', der größten Modesendung im deutschsprachigen Raum außer Deutschland.
Brüno spricht bei einem Schauspielagenten vor, der ihm aufgrund mangelnden Talents nur eine Statistenrolle besorgt. Brüno versucht es mit einer neuen Fernsehshow, aber auch seine Bemühungen, im Nahen Osten für Verständigung zu sorgen und Frieden zu stiften, bringen ihm nicht den erwünschten Ruhm.
Kritik:
Drei Jahre nach "Borat" beschert uns der britische Komiker Sacha Baron Cohen eine neue Mockumentation, also einer fiktiven Satire im Dokumentarstil – übrigens keineswegs ein neues Filmgenre. Die Bedeutungsspanne des englischen Worts 'mock' reicht von vortäuschen bis verspotten, aber jeder, der "Borat" gesehen hat, weiß zu gut, was er von "Brüno" zu erwarten hat. Am Anfang des Projektes war es nach dem Erfolg von "Borat" gar nicht klar, ob es dem Oscar-nominierten Baron Cohen mit dem dritten und letzten Charakter seiner "Da Ali G Show" abermals gelingen würde, Normalsterbliche und Promis vor laufender Kamera hinters Licht zu führen.
Wie bereits in "Borat" benutzt Baron Cohen in "Brüno" stark überspitze Stereotype, um extreme Reaktionen zu provozieren und Vorurteile bloßzulegen. Selbstverständlich ist auch einiges an Klamauk dabei und deswegen kann man Baron Cohen vorwerfen, seine Guerillapossen auf Kosten schwuler Männer zu reißen, die scheinbar auf Dildos reduziert werden. Ob die zutage geförderte Homophobie und Doppelmoral all dies rechtfertigen, ist fragwürdig und wird einigen Diskussionsstoff bieten.
Tut das dem Film einen Abbruch? Sicherlich nicht. Es gibt sogar in der Kategorie Länge einen Stern Abzug, weil der Film ruhig noch etwas länger hätte sein dürfen. Was jedoch trotz vieler Lacher einen schlechten Nachgeschmack beziehungsweise wachsende Zweifel an "Brüno" hinterlässt, ist, dass Baron Cohen wesentlich aggressiver und forcierter an die Sache herangeht. Im Endeffekt sind viele Reaktionen auf Brünos – geniale oder bloß genitale? – Konfrontationen zwar eindrucksvoll, aber weitaus vorhersehbarer und irgendwie unspektakulärer als in "Borat". "Brüno" hat seine Reize, aber "Borat" war eindeutig der bessere Film.
Hintergrund:
Für das Schlusslied "Dove of Peace", einer Parodie auf Benefizlieder wie von Band Aid, konnte Baron Cohen Musikgrößen wie Bono von U2, Sting, Elton John, Chris Martin von Coldplay, Rapper Snoop Dogg und Slash (ehemals Guns N' Roses, heute Velvet Revolver) gewinnen.
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