Crossing Over |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | *** | ** | *** | * | ***** | **** | 77% |
Inhalt:
Während seines Jobs als Spezialagent der Einwanderungsbehörde (ICE) gehen die Lebensgeschichten der illegalen Immigranten an dem alternden Max Brogan (Harrison Ford) nicht spurlos vorüber. Und so nimmt er sich einer jungen Mexikanerin an, die von der Einwanderungsbehörde umgehend zurück nach Mexiko gebracht wird, jedoch ihren kleinen Sohn in Los Angeles zurücklassen muss. Max bringt den Knaben nun zu dessen Großeltern, doch damit ist der Frust und Ärger, den dieser jahrelange Job mit sich bringt, noch lange nicht aufgearbeitet...
Ebenfalls Probleme mit den Behörden hat die junge Schauspielerin Calire (Alice Eve), die aus Australien in die USA kam, um in Hollywood Karriere zu machen. Dabei gerät sie an den Sachbearbeiter Cole Frankel (Ray Liotta), der ihr für die erhoffte Greencard ein unmoralisches Angebot macht. Derweil versucht Cole Frankels Frau Denise (Ashley Judd), Einwanderungskindern eine Perspektive zu ermöglichen. Auch der unterbezahlte Musiker Gavin (Jim Sturgess) hat es nicht leicht. Eigentlich ist er Atheist, doch um gutes Geld zu verdienen, tarnt er sich als Jude und stößt dabei auf interessante Möglichkeiten.
Auch ein junger Asiate schafft es nur schwer, sich von seinen kriminellen Freunden zu lösen und dem Vater die nötige Ehre zu erweisen, amerikanischer Staatsbürger sein zu dürfen. Doch am Schlimmsten hat es die gläubige Islamistin Taslima (Summer Bishil) erwischt: Nach einem Referat in ihrer Schule über die Anschläge vom 11. September 2001 wird sie vom FBI verhaftet, da man in ihrem Aufsatz Tendenzen zum Extremismus erkennt und sie für eine Terrorgefahr hält. Es wird ihr auferlegt, das Land für Jahre zu verlassen - ohne ihre Familie und ohne jemals dort gewesen zu sein, von wo sie eigentlich abstammt...
Kritik:
Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dieses Motto steht wohl auch noch in hundert Jahren — obwohl schon längst das genaue Gegenteil den Alltag in den Vereinigten Staaten bestimmt. Da werden Schwarzarbeiter, die durch ihren Verdienst nur ihre bettelarme Familie ernähren wollen, verhaftet und ohne Umwege zurück in ihr Land befördert. Es wird keine Rücksicht auf persönliche Dinge genommen und viele Immigranten werden wie das behandelt, was sie für die US-Behörden sind: eine Akte. Sicherlich ist die Herangehensweise der Regierung teilweise nachzuvollziehen. Denn kein Land der Welt verzeichnet täglich soviele (gewollte und ungewollte) Neuankömmlinge, wie die USA.
Dennoch ist "Crossing Over" ein mit politischem Inhalt vollgestopfter Film, der die Ambitionen hat, wachzurütteln und aufzuzeigen, dass in den Vereinigten Staaten die Dinge nicht immer demokratisch und tolerant verlaufen. Demnach handelt es sich für den europäischen Kinogänger nur um einen weiteren Film über die Schwächen des 'großen Bruders'. Doch für die durchschnittliche US-Bevölkerung bietet sich hiermit einmal die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu gucken und mehr bedeutende Fakten zu erfahren, als die (teilweise von mächtigen Konzernen kontrollierten) US-TV-Sender ihrem geneigten Publikum sonst so zu bieten haben — leider lief "Crossing Over" in den USA trotz Starbesetzung nur eingeschränkt...
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