Der Informant |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | ** | ** | *** | - | **** | *** | 64% |
Inhalt:
Mark Whitacre (Matt Damon) kämpft in seinem Job im Agrarkonzern ADM aktuell gegen ein Virus, dass die Lysinproduktion gefährdet. Da kommt ein Erpressungsversuch eines japanischen Wettbewerbers nicht wirklich gelegen. 10 Millionen will der Japaner für eine virusfreie Lysinproduktion. Dass sein Boss Mick Andreas (Tom Papa), der sich zunächst für die Idee erwärmen konnte, das Lösegeld zu bezahlen, plötzlich das FBI informiert, wirft Mark ganz schön aus der Bahn. Und so tut er sich dann auch nicht leicht, als er den Agents Brian Shepard (Scott Bakula) und Bob Herndon (Joel McHale), im Beisein von Mick Andreas von den Anrufen des Erpressers berichten soll. Später, als Brian Marks Privattelefon präpariert, offenbart dieser dem Agenten, dass sein Unternehmen in multinationale, illegale Preisabsprachen verstrickt sei. Da Mark die einzige Quelle des FBIs für diesen Vorwurf ist und ein Verfahren nur mit den geeigneten Beweisen eröffnet werden kann, lässt sich Mark überreden, ein Aufnahmegerät mitzunehmen und dienstliche Gespräche aufzuzeichnen. Schließlich fühlt er sich dabei fast selbst wie ein Geheimagent...
Kritik:
Matt Damon mit Schnauzbart, das wirkt auf den ersten Blick ungewohnt, auf den zweiten unpassend und nach zwanzig Minuten kann man sich sicher sein, dass dieser ihm absolut nicht steht – ob das nun zur Rolle passt, oder nicht… Doch dies ist nicht das einzige Manko an der Darstellung des Mark Whitacre in diesem Film: Matt Damons Synchronsprecher tritt permanent als zusätzliche Stimme aus dem Off in Erscheinung, mal als Erzähler, mal hören wir Marks Gedanken, die dann in der Regel gar nichts mit der aktuellen Situation zu tun haben. Hierdurch entwickelt „Der Informant“ sehr schnell einen ganz eigenen Stil, den man entweder sofort toll findet oder fürchterlich nervig.
Trotz des relativ hohen Erzähltempos, das hier und da die Geschehnisse von Jahren und Monaten übergeht, bleibt das Spannungsniveau dieses Filmes insgesamt zu niedrig. In etwas mehr als anderthalb Stunden darf der Zuschauer miterleben, wie sich Mark vom angesehenen leitenden Angestellten zum FBI-Informanten und gefühlten Geheimagenten entwickelt, aus dem erst ein Medienstar und schließlich ein verfolgter Verbrecher wird… Obwohl der Stoff deutliches Potential hat und einzelne Szenen mit gekonntem Humor umgesetzt wurden, zündet der Funke schlussendlich nicht richtig. Zuviel hängt von Matt Damons Darstellung ab und diese ist streckenweise intensiv, an anderen Stellen scheint der Charakter aber auffallend blass, weil bis zum Schluss ein gewisses Fragezeichen über den wahren Motiven steht und der ursprünglich sympathische Mark mit jeder zugegebenen unterschlagenen Million an Farbe verliert.
Steven Soderbergh hat ganz offensichtlich den Versuch unternommen, den Stoff eines Wirtschaftskrimis auf die Erfolgsspur seiner Oceans-Filme zu biegen. Ein Versuch, der zu einer recht ansehnlichen Krimikomödie geführt hat, die jedoch den dramatisch-tragischen Kern in der Persönlichkeit Mark Whitacres auf halber Strecke zwischen Off-Kommentaren über gestreifte Krawatten verloren hat. Hintergrund:
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