Gran Torino |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | *** | ** | *** | * | **** | ***** | 81% |
Inhalt:
Die Beerdigung seiner Frau wird für den alten und griesgrämigen Walt Kowalski (Clint Eastwood) zur nervigen Angelegenheit. Während seine beiden bereits erwachsenen Söhne und deren Familien uninspiriert das Haus belagern, hat der junge Pfarrer Janovich (Christopher Carley) der Verstorbenen einst versprochen, ein Auge auf Walt zu werfen. Die folgende Einsamkeit mit seinem Hund und ein paar Bieren kommt dem konservativen Amerikaner (und gebürtigen Polen) da gerade recht. Bald schon zieht jedoch eine Horde Asiaten ins Nachbarhaus und Walt ist jetzt schon genervt. So musste er über die letzten Jahre zusehen, wie seine Wohngegend mehr und mehr verkommt, Gangs ihr Unwesen treiben und immer mehr Ausländer die Straße besiedeln.
Mit seinem lockeren Mundwerk und seiner eigenwilligen Art macht sich Walt jedoch auch keine Freunde, bis die junge Nachbarin Sue (Ahney Her) zu kontern beginnt und ihn sogar zu sich nach Hause einlädt. Ohne Walt wäre es Sue in der für sie ungewohnten Umgebung wohl schlecht ergangen und so zeigen die Hmongs ihre Dankbarkeit – ob Walt nun will oder nicht. Derweil lässt eine Gang, angeführt vom fiesen Fong (Doua Moua), den jungen Tao (Bee Vang) nicht in Ruhe und bringt ihn dazu, den Gran Torino von Walt zu klauen. Doch das Unterfangen misslingt dem Bruder von Sue und Walt nimmt sich den Burschen vor. Eine ungewöhnliche Bekanntschaft entsteht und Walt taut (allein durch die Menschlichkeit der Familie von nebenan) immer mehr auf. Als seine Nachbarn dann von baldiger Gang-Gewalt geplagt werden, schreitet der „Patriot“ ein und geht dabei bald bis zum Äußersten…
Kritik:
Ob Hmongs, Latinos oder Schwarze - diese Gegend ist voll von Gangs. Perspektivlos und kriminell verschandeln sie die Gegend. Häuser verkommen, Vorgärten verwildern und Ausländer wohin man schaut. Der bekennende Republikaner Clint Eastwood spielt hier mit den Vorurteilen und lässt seine Hauptfigur, die er auch noch selbst verkörpert, einen fiesen Spruch nach dem anderen bringen. Dass diese schon wieder so dreist sind, dass man lachen muss, ist dabei eine gute Idee, denn so wird man bestens unterhalten statt peinlich berührt. Auch die sich entwickelnde Freundschaft zwischen dem alten Griesgram und der Hmong-Familie von Nebenan trägt ihren Teil dazu bei. Während also die eigene Familie Kowalski einen frustriert, ist es die Gastfreundlichkeit des eher unbekannten Bergvolks.
Die Mischung macht es also. Während man sich über die ausländischen Gangs aufregt, erfreut man sich an der Familienzusammengehörigkeit der anderen Ausländer und kann daraus noch etwas lernen. Menschlichkeit und freundliches Miteinander hilft eben weiter und führt zu einer Verbesserung des eigenen Lebens. Und nur zusammen ist man stark - egal, wie alt und krank man bereits ist (so wie die Hauptfigur). Nette Variablen, clevere Sprüche, gute Konter und eine rührende Geschichte ohne Kitsch lassen "Gran Torino" zu dem werden, was er ist - ein guter Film, den man sich anschauen sollte.
Hintergrund:
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