Hexe Lilli - Der Drache und das magische Buch |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | **** | ** | ***** | - | *** | ***** | 80% |
Inhalt:
Von Natur aus sehr gastfreundlich gesinnt, heißt die Hexe Surulunda (Pilar Bardem) die hübsche Blondine (Yvonne Catterfeld), die sich im Finsterwald verirrt hat, bei sich willkommen. Doch ihr Flugdrache Hektor (Stimme: Michael Mittermeier) passt auf und entlarvt den bösen Zauberer Hieronymus (Ingo Naujoks), knapp bevor dieser sich Surulundas Zauberbuch unter den Nagel reißen kann. Obwohl auch dieser Angriff Hieronymus’ – wie schon so viele zuvor – glimpflich verlaufen ist, erkennt Surulunda, dass es Zeit ist, eine Nachfolgerin als Superhexe und Hüterin des Zauberbuchs zu suchen. Also schickt sie Hektor mitsamt dem Buch auf die Suche durch Raum und Zeit.
Zusammen mit dem Buch landet Hektor im Zimmer der kleinen Lilli (Alina Freund) und zerstört dabei ihr Schulmodell. Selbiges ist dann auch erstmal Gegenstand eines Streits zwischen Lilli und ihrem Bruder Leon (Sami Herzog), in dessen Verlauf Hektor durch einen Wurf gegen die Wand vorerst ausgeschaltet wird. Als Lilli wenig später das Zauberbuch entdeckt und laut daraus vorliest, merkt sie zunächst nicht, was um sie herum geschieht. Erst eine Horde Affen und der zwischenzeitlich im Kühlschrank des Hauses halberfrorene Hektor, lassen sie verstehen, dass das Zauberbuch echt ist.
Kritik:
Regisseur Stefan Ruzowitzky, der gleichzeitig auch zusammen mit Knister, dem Autor der Originalbücher, das Drehbuch verfasst hat, richtet sich mit seiner Inszenierung ganz klar an das jüngere Publikum. Die gewählten Bilder bleiben klar, Kamera-Bewegungen und Schnitte sind kindgerecht umgesetzt. Selbst die Effekte des computeranimierten Drachen Hektors oder des Häuslein-streck-dich-Zaubers bleiben ruhig und harmlos. Auffallend gut und nachvollziehbar gelungen ist die Darstellung der veränderten Welt mit Parkplätzen statt Spielplätzen und juristischer Fachliteratur anstelle von Kinderbüchern. Darüber hinaus fällt positiv auf, dass sowohl die (meist im Chaos endenden) Hexereien als auch das normale Leben der kleinen Lilli mit Schulalltag und erstem Verliebtsein neben der eigentlichen Handlung im Film Platz gefunden haben.
Da in diesem Film auch der eigentlich böse Hieronymus durch seine Schusseligkeit eher eine lustige als eine bedrohliche Person darstellen sollte, musste Ingo Naujoks auf einem schmalen Grat zwischen Humor und Albernheit wandeln, wobei je nach Alter der Zuschauer unterschiedlich beurteilt werden dürfte, wie gut er dies gemeistert hat. Auch über die Leistung der beiden „nur“ sprechenden Akteure Erwin Steinhauer (Stimme von Mops Serafin) und Michael Mittermeier (Stimme von Hektor) kann man geteilter Meinung sein. Während viele der Kleinsten sich nicht daran stören dürften, wirkt Mittermeiers Aussprache bisweilen etwas deplatziert für die Rolle des verfressenen Flugdrachen – auch wenn Autor Knister hier grundsätzlich anderer Meinung ist und sich für die Besetzung Mittermeiers stark gemacht hat.
An dieser Stelle sei noch die kraftvolle musikalische Untermalung des Films durch Klaus Badelt positiv erwähnt. Der Komponist so bekannter Filmmusiken wie der zum ersten Teil von „Fluch der Karibik“ schafft es geschickt, die fantasievolle Umsetzung der Buchvorlage an den geeigneten Stellen zu unterstreichen, ohne dass sich die Musik dabei allzu sehr in den Vordergrund spielt.
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