Lie to Me |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | **** | *** | *** | ** | *** | **** | 77% |
Inhalt:
Dr. Carl Lightman (Tim Roth) gilt als Experte auf dem Gebiet der Täuschung. Im wissenschaftlichen Sinne hat er die Erkennung menschlicher Körpersprache und Gesichtszügen nicht nur revolutioniert sondern auch perfektioniert und erkennt somit in jedem Moment, wann ein Mensch die Wahrheit sagt, wann nicht, wann was verborgen wird, wann jemand traurig, fröhlich, fies, gefährlich, locker und so weiter ist. Die langjährige Arbeit in diesem Bereich lässt Lightman sogar schon privat die Fakten an seinem jeweiligen Gegenüber ablesen, was nicht nur seine Tochter Emily (Haley McFarland) oder Lightmans Ex-Frau Zoe (Monique Gabriela Curnen) durchaus anstrengt. Dennoch ist die Tätigkeit als Täuschungsexperte wichtig und richtig und gemeinsam mit der Therapeutin Dr. Gillian Forster (Kelli Williams) betreibt Lightman die sogenannte „Lightman Group“ – ein Unternehmen, welches seiner Kundschaft gegen entsprechende Bezahlung das Aufdecken von Lügen (und eben auch Wahrheiten) verspricht.
Hilfe bekommen die beiden ungleichen aber befreundeten Experten dabei vom jungen und lernfähigen Eli Loker (Brendan Hines) und später stoßen auch noch der für das FBI tätige Agent Ben Reynolds (Mekhi Phifer) und die die hispanische Sicherheitsbeamtin Ria Torres (Monica Raymund) dazu. Letztere besitzt durch ihre Kindheit eine Art sechsten Sinn, was das Erkennen von Lügen angeht und so ist sie für das Team natürlich wie geschaffen. Doch all die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter helfen Carl Lightman auch nur bedingt weiter, wenn er mal wieder Ärger mit Regierungseinrichtungen oder ähnlichen Dingen hat. Denn Lightman hat oft seine eigene Herangehensweise an bestimmte Fälle und nicht nur das Gesetz kann da manchmal einfach nur ein nerviges Hindernis sein…
Kritik:
Basierend auf den realen wissenschaftlichen Forschungen von Paul Ekman haben die Macher hier eine Serienidee kreiert, die man sich definitiv ansehen kann. Neben der inhaltlichen Thematik rund um das Lesen von Mimik, Gestik und sonstigen Verhaltensweisen sind es hier auch die Charaktere, die für Unterhaltung und Abwechslung sorgen. Besonders die Hauptfigur des Carl Lightman bietet viel davon und Tim Roth spielt die Rolle auch entsprechend gut. Doch auch die anderen Figuren wurden interessant geschrieben und sind prima gecastet und somit ist für das, was Serien eben zusätzlich erfolgreich werden lässt, also auch ausreichend gesorgt worden. Noch ein paar der verschiedensten Aufträge eingefügt und ein bisschen private Weiterentwicklung des Täuschungsteams und fertig ist eine gute Serie.
Dennoch scheint der US-Sender FOX mit den Einschaltquoten der amerikanischen Zuschauer alles andere als zufrieden gewesen zu sein, denn während Staffel 2 ganze 22 Folgen erhielt, wurde Staffel 3 wieder auf 13 Folgen gekürzt und nur wenige Monate nach Ausstrahlung der letzten Folge ließ man verkünden, dass die Produktion der Serie eingestellt wird. Doch schon vorher merkte man als Zuschauer, dass der Sender nicht mehr an „Lie to Me“ zu glauben schien. Das begann schon bei der Rolle von Mekhi Phifer als FBI-Agent, welcher die „Lightman Group“ irgendwann schleichend verließ, als hätte es ihn nie gegeben. Auch die Fälle wurden irgendwie immer dröger und die Nebengeschichten (also die privaten Dinge des Teams) liefen immer stockender. Man bekam als Zuschauer immer mehr das Gefühl, dass die Senderverantwortlichen sich (wohl wegen der Quoten) immer mehr in die Geschichten einmischen. Oder es wurden direkt einige neue Autoren angestellt, die das Ganze dann mehr und mehr versemmelten. Das machten sie dann auch so gut, dass selbst ein so genialer Seriencharakter wie der des Carl Lightman (den ich gern mal auf einen Charakter wie z.B. Dr. House hätte treffen sehen wollen) da nicht mehr viel retten konnte. Schade eigentlich. Wenigstens bekommt man die komplette Serie (immerhin 48 Folgen) auch in Deutschland vollständig auf DVD.
Hintergrund:
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