Lulu und Jimi |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | **** | **** | ** | *** | *** | ** | **** | 71% |
Inhalt:
Ende der 1950er, in der Zeit des Rock 'n' Rolls, verliebt sich die junge Deutsche Lulu (Jennifer Decker) in den hilfsbereiten, farbigen Amerikaner Jimi (Ray Fearon), doch ihre eiskalt berechnende Mutter Gertrud (Katrin Sass) erwartet, dass sie mit Ernst (Bastian Pastewka) geht, denn eine Heirat der beiden würde Lulus bankrotter Familie aus der Patsche helfen. Lulu hört mehr auf ihre Gefühle als auf ihre Mutter und trifft Jimi weiterhin. Mit Hilfe ihres Chauffeurs und Liebhabers Schultz (Udo Kier) lässt Gertrud nun ihre Tochter überwachen.
Egal, wo Lulu mit Jimi gesehen wird, reagieren die Deutschen ablehnend ihm gegenüber. Auf einer Party, die sie gemeinsam besuchen, kommt es zu einem Kampf zwischen Jimi und Lulus Bruder Richard (Simon Böer), aus dem Richard im Gesicht entstellt und querschnittsgelähmt herausgeht. Lulu schleicht sich abermals zu Jimi, schläft mit ihm und schmiedet Pläne, mit ihm nach Amerika auszubüxen. Gertrud andererseits sieht keine andere Möglichkeit, als den Arzt von Oppeln (Hans-Michael Rehberg) zu bitten, Lulu ruhig zu stellen, so wie er es schon mit Lulus Vater (Rolf Zacher), einem ehemals großen Frauenheld, getan hat.
Kritik:
"Lulu & Jimi" ist ein überraschend vielseitiges Genre-Potpourri. Der Film ist hauptsächlich eine musikalisch gewürzte Liebesgeschichte. Der Beginn der Romanze, der nur ein paar Jahre vor "Dirty Dancing" spielt, hat auch dessen Leichtigkeit und naiv-romantischen Dialoge, ist jedoch in vielerlei Hinsicht (z.B. Make-up und Design) kitschiger, überzeichneter, ironisch-gebrochener. Der Anfang erinnert an eine Barbie-Traumwelt, doch je größer Lulus Konflikt mit ihrer Mutter wird, umso grotesker und albtraumhafter entwickelt sich die Darstellung. Mit von Oppelns Auftritt steigert es sich sogar bis zum B-Movie-Horror. Mit der Flucht verliert es ein bisschen an albtraumhafter Verzerrung und der Film entwickelt sich halb zu einem Road-Movie, halb zu einem Gangsterfilm. Und dann kommt noch das übertrieben gekünzelte Ende… (das hier natürlich nicht verraten werden soll!).
Besonders hervorzuheben sind die beiden noch ziemlich unbekannten, ausländischen Hauptdarsteller, die von einer großartigen Gruppe deutscher Schauspieler unterstützt werden: die 25-jährige, sehr süße Französin Jennifer Decker, spielte in den letzten Jahren erst in einigen französischen Fernsehfilmen, dann in einigen internationalen Filmproduktionen; der Brite Ray Fearson gab sein Kinodebüt 1996 in Kenneth Branaghs "Hamlet", verlieh 2001 dem Zentauren Firenze in "Harry Potter und der Stein der Weisen" seine Stimme und wandte sich seitdem hauptsächlich verschiedenen Fernsehserien zu. Sie sind ein wirklich hübsches Paar mit einer prickelnden Chemie.
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