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Die Glasgowerin Nina (Shelley Conn) versucht, das Curryrestaurant ihres verstorbenen Vaters zu retten, indem sie einen Kochwettbewerb und das Herz von Lisa (Laura Fraser) gewinnt. Saftloser Küchenfilm. Eher Hausmannskost als Delikatesse.

Ninas himmlische Köstlichkeiten
Nina (Shelley Conn, rechts) hat ihren Vater verloren
und mit Mutter Suman (Veena Sood) gibt's Probleme.


Nachdem sie drei Jahre lang in London gelebt und nicht viel mit ihrer indisch-stämmigen Familie zu tun gehabt hat, kehrt Nina Sha (Shelley Conn) nach Glasgow zurück, denn ihr Vater Mohan (Raad Rawi) ist verstorben. Nina muss am Flughafen warten, bis ihr volltuckiger bester Freund Bobbi (Ronny Jhuti), ein Tänzer, sie abholt. Nina kam weder rechtzeitig, um ihren Vater noch einmal lebend zu sehen, noch ist sie pünktlich für die Beerdigung.

Kein Wunder, dass nicht nur Bekannte aus Glasgow sauer sind, weil sie damals einfach verschwand, sondern vor allem ihre Mutter Suman (Veena Sood) und ihr Bruder Kary (Atta Yaqubin) sich im Stich gelassen fühlen. Beim Leichenschmaus in ihres Vaters Restaurant, dem New Taj, trifft Nina ihren Ex-Verlobten Sanjay (Raji James), den sie vor dem Altar hat stehen lassen, und Karys Freundin Lisa (Laura Fraser) wieder.

Ninas himmlische Köstlichkeiten
Lisa (Laura Fraser) macht bei Ninas Plan, am Wettbewerb teilzunehmen, mit.

Zu ihrer großen Überraschung erfährt Nina, dass ihr Vater ein Glücksspieler war, dadurch die Hälfte des New Taj an Lisa verloren hat und dass das Restaurant an Sanjays Vater Raj (Art Malik), der bereits das Crown in the Jewel besitzt, verkauft werden soll. Zudem findet Nina zufällig einen Brief, der bestätigt, dass das New Taj es ins Finale des Curry-Restauruant-Wettbewerbs "Best of the West" geschafft hat. Mohans Traum war es, ein drittes Mal mit dem New Taj diesen Wettbewerb zu gewinnen.

Nina, die das Kochen bei ihrem Vater gelernt hat, möchte an dem Wettbewerb teilnehmen – einerseits, weil es ihr Vater gewollt hätte, und andererseits, weil es den Verkaufswert des New Tajs steigerte, wenn es tatsächlich gewänne. Lisa und Nina vertagen also den Verkauf an Raj und machen sich ans Werk, Ninas Kochkünste aufzufrischen. Je näher sich die beiden Frauen dabei kommen, umso stärker werden Ninas Bedenken, ob das alles richtig ist…

Ninas himmlische Köstlichkeiten
Mutter Suman und Freundinnen müssen Ninas Kochkünste bewerten.


"Alle Zutaten sind da. […] Es ist die Chemie, die ist nicht ganz richtig", sagt Nina, als sie ein Gericht in Rajs Restaurant beurteilt. Diese Worte beschreiben jedoch auch den mit Glückskeksweisheiten gespickten Film, denn die Chemie des Films stimmt überhaupt nicht. Als Mischung zwischen Bollywood, "Bella Martha" und Brit-Romanze hätte "Ninas himmlische Köstlichkeiten" alle Zutaten für eine wahre Offenbarung zur Hand, doch was Regisseurin Pratibha Parmar und Drehbuchautorin Andrea Gibb zusammenpanschen, ist überladen mit Kitsch und Klischee, ohne das Herz zu berühren.

Obwohl Gibb die Figuren mantragleich die Botschaft 'Folge deinem Herzen' predigen lässt, scheint Parmar keine Erkenntnis daraus gezogen zu haben. Weil der Funke des Films nicht vorhanden ist, der zum Publikum überspringen sollte, ist man versucht zu glauben, Parmar gäbe ihr Debüt, obwohl sie bereits seit 20 Jahren Filme macht. Auch ist es nicht Gibbs erstes Drehbuch, obwohl sie die langweiligsten Standardelemente der Drehbuchschule benutzt.

Ninas himmlische Köstlichkeiten
Bobbi (Ronny Jhuti) möchte gern im Bollywood-Blockbuster
"Love in a Wet Climate" mittanzen.

Wie schlecht das Drehbuch und die Regie wirklich sind, zeigt sich zum Beispiel in der Szene, in der Kary seiner Schwester Nina offenbart, dass er heimlich verheiratet ist. Wie würde ein richtiger Mensch reagieren? Schockiert? Entrüstet? Oder so ruhig und gleichgültig wie die Hindukuh Nina? In vielen Punkten lassen sich diese unnatürliche Kritiklosigkeit und ähnliche unproblematische Auflösungen finden. Darüber hinaus ist der über Nina wachende Geist ihres Vaters störend und der lesbischen Romanze zwischen Nina und Lisa wird zu wenig Raum gelassen, um sich wirklich zu entfalten.

Auch fehlt die Sinnlichkeit und Leidenschaft beim Kochen, die Filme wie "Bella Martha" oder "Chocolat" vermitteln, großteils. Das liegt jedoch auch an der Leidenschaftslosigkeit der Schauspieler, deren Chemie zusätzlich nicht ganz richtig zu sein scheint. Obwohl sich alle bemüht haben, hat "Ninas himmlische Köstlichkeiten" leider eher das Flair eines Industriefilms: halbwegs schön anzuschauen, aber nichts fürs Herz. Wenn's lesbisch sein soll, dann lieber den romantischeren, ebenfalls indisch-stämmigen Film "Die verborgene Welt" oder den lustigen "Better Than Chocolate" schauen.

Ninas himmlische Köstlichkeiten
Nina und Lisa beim TV-Kochwettbewerb "Best of the West".


  • Die DVD enthält nur englischen 2.0-Dolby-Digital-Ton mit optionalen deutschen Untertiteln. Der schottische Akzent stellt eine gewisse Schwierigkeit dar, doch die Geschichte versteht sich fast von selbst, weshalb die Untertitel ausreichen sollten. Des Weiteren umfasst sie ein "Making of & Interviews" (18 min), ein 12-minütiges "Hinter den Kulissen" sowie den Originaltrailer.
  • Hauptdarstellerin Shelley Conn spielte in "Charlie und die Schokoladenfabrik" die kleine Rolle der Prinzessin Pondicherry und ist sonst eher in TV-Filmen und Serien zu sehen.
  • Die größten Filme, in denen die Glasgowerin Laura Frasier mitspielte, waren "Vanilla Sky" und "Ritter aus Leidenschaft".
  • Veena Sood war im schwulen Film "Touch of Pink" sowie in der Drag-Komödie "Connie und Carla" zu sehen.

Ninas himmlische Köstlichkeiten

Für alle Bilder gilt:
© by PRO-FUN MEDIA

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Fakten
Originaltitel:
Nina's Heavenly Delights
 
ohne Kinostart in:
06.12.2007
 
Genre:
Romantische Komödie / Drama
 
Regie:
Pratibha Parmar
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(62%)
 
Texte:
Martin
 
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