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Wenn dein einziges Kind vergewaltigt und beinahe ermordet wird, ist Selbstjustiz oft dein bester Freund... Remake des Regiedebuts von Wes Craven mit aktuellem Realitätsbezug und einem knallharten Handlungsumschwung, der es in sich hat. FSK 18!
Wenn jemand verletzt würde, den du liebst, wie weit würdest du gehen, wenn du zurückschlägst?
Inhalt:
Der Tod ihres einzigen Sohns Ben ist gut ein Jahr her, doch Familie Collingwood versucht, ihren Alltag so gut es geht gemeinsam zu gestalten. Da Vater John (Tony Goldwyn) ein gut bezahlter Chirurg ist, kann sich die gesittete Familie ein Haus am See leisten, wo man zur Ruhe kommt und die zumeist unberührte Natur genießt. Und während Mutter Emma (Monica Potter) in ihrer Fürsorge auch mal ihren Job als Lehrerin abzulegen versucht, genießt die 17-jährige Tochter Mari (Sara Paxton) das gute Wetter, um im See ihre Schwimmübungen fortzuführen.
Abseits von dieser familiären Idylle spielen sich jedoch brutale Dinge ab. Denn der Schwerverbrecher Krug (Garret Dillahunt) wird von seinem ebenso gewaltätigen Bruder Francis (Aaron Paul) und Krugs Freundin Sadie (Riki Lindhome) auf brutalste Weise aus einem Polizeiwagen befreit und gemeinsam gelingt den Kriminellen, die nicht selten genug über Leichen gehen, die Flucht. Doch der Zufall geht oft die seltsamsten Umwege:
vlnr: Francis (Aaron Paul), Krug (Garret Dillahunt), Justin (Spencer Treat Clark) und Sadie (Riki Lindhome) suchen nach einer Übernachtungsmöglichkeit und landen dabei unerwartet bei den Collingwoods.
Als Mari ihre Freundin Paige (Martha MacIsaac) besucht, begegnen sie dem schüchternen Justin (Spencer Treat Clark), welcher die beiden Mädchen auf einen Joint ins Motelzimmer einlädt. Was die Freundinnen nicht ahnen: Justin ist Krugs Sohn und der Knabe ahnt nicht, dass Daddy und Anhang eher zurück sind, als geplant... Fortan sind Mari und Paige ihre Geiseln. Fluchtversuche, ein paar Messerstiche im Bauch und eine Schusswunde später landen die Verbrecher bei den Collingwoods, die nicht ahnen, wem sie da eigentlich Unterschlupf gewähren. Auch, dass ihrer Tochter Übles widerfahren ist, vermuten die liebevollen Eltern und Gastgeber nicht — bis diese schwer verletzt an ihre Tür klopft...
John (Tony Goldwyn) und Emma (Monica Potter) Collingwood finden ihre Tochter angeschossen und vergewaltigt vor...
Kritik:
Wenn dein einziges Kind vergewaltigt und beinahe ermodet wird, ist die Selbstjustiz immer dein bester Freund und einziger Begleiter. So erleben es auch die Eltern Collingwood. Zwar erst in den letzten rund 30 Minuten des Films, jedoch nicht ohne Grund. Denn vorher wird dem geneigten Zuschauer genau erklärt, welche Schwerverbrecher hier eigentlich ihr gerechtes Urteil bekommen und wie es zu den unglücklichen Ereignissen genau kam.
Nachdenklich dabei macht die Tatsache, dass man der liebevollen Familie zu ihrer blutigen Rache beglückwünschen will, obwohl man wiederum gegen die Gewalt seitens der Verbrecher ist. Also ist Gewalt gegen Gute schlecht und gegen Schlechte gut. Und man ist (zumindest der Autor dieser Kritik) gegen die Todesstrafe, findet den Tod der hier gezeigten Psychopathen aber mehr als gerecht. Auch weiß man, dass Selbstjustiz aus logischen Gründen gesetzlich verboten ist, begrüßt aber das hier gezeigte Handeln von wirklich menschlichen Leuten vollkommen. Der Zuschauer wird also selbst mit seinen Moralvorstellungen konfrontiert, was schon allein als Rechtfertigung für die Existenz dieses Remakes ausreicht.
Denn 1972 erschuf der bekannte Regisseur Wes Craven ("Scream"-Reihe) mit "Das letzte Haus links" (so der damalige deutsche Titel) mit diesem Stoff sein Erstlingswerk. Damals waren es zwar keine esikalten Ausbrecher, doch der Grundtenor bleibt der selbe. Dass man 37 Jahre später nun Kriminelle zur Darstellung des Bösen nimmt, ist beinahe selbstverständlich. Alles andere, wie z.B. Zigeuner oder andere Gruppen, die in den USA immer auf Ablehnung stoßen, hier zu nehmen, wäre der nachfolgenden Revange der gesitteten Familie auch nicht gerecht geworden. Denn die Brutalität, denen sich die Eltern des missbrauchten und angeschossenen Opfers hier bedienen, ist wirklich nur für den übelsten Abschaum der westlichen Gesellschaft vorgesehen.
Dass Wes Craven auf jeden Fall Gefallen an diesem Remake gefunden hat, wird einem spätestens im Abspann klar, wo der Regisseur als Produzent genannt wird. Und auch, wenn Selbstjustizfilme immer wieder gut beim Publikum ankommen und nichts Neues mehr sind, ist dieser Streifen gut gelungen. Denn hier wird einerseits auf die Menschlichkeit hinter dieser Justizform hingewiesen, als auch durch eine tolle Peripetie zusätzliche Spannung erzeugt, welche dann mit einem guten Gefühl endet. Denn erst nach rund einer Stunde voller fieser und aussichtsloser Situationen beginnen die entscheiden Szenen dieser Story. Und das sind dann jene Szenen, mit denen sich der Zuschauer auch wieder identifizieren kann.
Mitreißend, aufreibend, politisch inkorrekt und dennoch absolut realistisch, sowie schlicht und einfach präsentiert. Unbedingt ansehen.
Hintergrund:
- Schauspielerin Monica Potter, welche hier die Mutter des verletzten Opfers verkörpert, spielte in der erfolgreichen US-Serie "Boston Legal" eine Anwältin und war dort eine der Hauptfiguren.
- Ähnliche Filme, mit dem Thema Selbstjustiz:
Die Fremde in dir
Der blutige Pfad Gottes
Die schwer verletzte Mari (Sara Paxton) quält sich zurück zum Haus ihrer Eltern...
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Fakten |
Originaltitel: The Last House on the Left
deutscher Kinostart am: 14.05.2009
Genre: Thriller / Remake / Psycho
Regie:
Dennis Iliadis Länge: ca. 109 Minuten FSK der Kinofassung: ab 18/Keine Jugendfreigabe Kinoverleih: UPI
Dieser Film wurde bewertet von: Conway(78%)
Texte: Conway
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Tony Goldwyn | Crock Krumbiegel |
Monica Potter | Madeleine Stolze |
Garret Dillahunt | Matthias Klie |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
22.09.2021 ²) |
00:15 |
Tele 5 |
04.04.2018 |
23:59 |
Tele 5 |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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