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leer Alice im Wunderland


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ***** **** ***** **** - **** **** 89%
 

 
Tim Burton schickt sein Publikum zusammen mit der 18-jährigen Alice (Mia Wasikowska) ins (3D-)Wunderland, in dem aber mehr der Charme einzelner animierter Figuren gefällt als sein Lieblingsdarsteller Johnny Depp. Also: Ab mit seinem Kopf!

Alice im Wunderland (mit Johnny Depp)
Alice (Mia Wasikowska) im Wunderland.


Kurz bevor sie bei einer unsäglich inszenierten Veranstaltung ihrer eigenen Zwangsverlobung zustimmen soll, begegnet die fast 18jährige Alice (Mia Wasikowska) einer Figur aus ihrem seit Jahren Nacht für Nacht wiederkehrenden Traum: Dem weißen Kaninchen, dem sie tatsächlich genau wie in ihrem Traum durch den Kaninchenbau ins Wunderland folgt. Dort begegnet Alice nicht nur allerlei skurrilen Figuren, sondern gerät auch unvermittelt in den Konflikt zwischen der weißen Königin (Anne Hathaway) und der roten Königen (Helena Bonham Carter), die vor einiger Zeit die Macht an sich gerissen hat. Nun lastet alle Hoffnung auf Alice, die einer Voraussagung nach den Jabberwocky, den gefürchteten Drachen der roten Königin, erschlagen soll...

Doch vorher muss Alice erstmal feststellen, ob sie auch wirklich die Alice ist, von der alle reden. Denn erstens kann sie sich überhaupt nicht an ihren ersten Aufenthalt im Wunderland erinnern, sondern hält alles immer noch für einen Traum. Zweitens könnte sie keiner Raupe etwas zu leide tun, geschweige denn einen Jabberwocky erschlagen. Glücklicherweise wird sie von einigen bekannten Persönlichkeiten des Wunderlands aufopferungsvoll bei ihrer Mission unterstützt, u.a. vom Hutmacher (Johnny Depp) und der ominösen Grinsekatze, die nach Belieben auftauchen und wieder verschwinden kann. Allerdings führt nur ein sehr schwieriger Weg an das Ziel, das Wunderland zu befreien: Alice muss das Vertrauen der roten Königin gewinnen – als Ähm aus Ähmland.

Alice im Wunderland (mit Johnny Depp)
Gemeinsam mit dem verrückten Hutmacher (links, Johnny Depp)
und der weißen Königin (rechts, Anne Hathaway) zieht Alice in den Kampf.


Unglaublich nah an den Bildern, die einem bei Alice im Wunderland im Kopf herumschwirren – sei es von der Buchvorlage oder den bisherigen Umsetzungen für Film und Fernsehen. Dies ist der erste Eindruck von Tim Burtons Werk. Dem „Meister der fantasievollen Suspense“ ist es in der Tat gelungen, dem Wunderland soweit Leben und Atmosphäre einzuhauchen, wie es seiner kurzweiligen Story dienlich ist. Dies ist zugleich Plus- und Minuspunkt: Einerseits bleibt der Film qualitativ (gleich bleibend) auf einem sehr hohen Niveau – andererseits fehlt jede Spielerei, es gibt kaum filmische Überraschungen, keine wirklich experimentierfreudig eingesetzten Stilmittel, wie es die früheren Werke Burtons immer wieder ausgezeichnet hat (vor allem "Big Fish").

Alice im Wunderland (mit Johnny Depp)
Die Rote Königin (Helena Bonham Carter).

Auffallend ist außerdem, dass sich mit Ausnahme von Helena Bonham Carter als roter Königin lediglich die animierten Figuren in das Herz der Zuschauer spielen: Mia Wasikowska verkörpert Alice akzeptabel, hinterlässt aber trotzdem keinen wirklich bleibenden Eindruck. Johnny Depp war aus Burtons Sicht sicherlich die Idealbesetzung für den Hutmacher. Was dieser aber aus der Figur macht, ist ein wenig enttäuschend angesichts des schauspielerischen Potentials. Man kann nur vermuten, dass Depp das Spielen vor komplett grünen Kulissen, in die erst später Landschaft und animierte Figuren eingefügt werden, einfach nicht so liegt. Fast zu einer Witzfigur verkommt die weiße Königin, die von einer maßlos unterforderten Anne Hathaway dargestellt wird. Ganz im Gegensatz dazu liefern die animierten Figuren aus zwei Gründen eine starke Performance: Zum einen wird hier extrem viel Liebe zum Detail erkennbar, was vom weißen Kaninchen bis zur Grinsekatze reicht, von der manch ein Zuschauer gar nicht genug bekommen kann. Zum zweiten – und das ist eine wahre Seltenheit – wurden die im O-Ton von namhaften Darstellern wie Stephen Fry, Alan Rickman, Timothy Spall, Imelda Staunton und Christopher Lee gesprochenen Charaktere in der deutschen Synchronisation mit ebenso erfahrenen (und vor allem passenden) Synchronsprechern besetzt (und nicht mit einer Comedians-Auswahl wie z.B. bei "Toy Story 3").

Alice im Wunderland (mit Johnny Depp)
vlnr: Der Dodo, die Haselmaus, Diedeldum (Matt Lucas)
und Diedeldei (Matt Lucas), sowie das Weiße Kaninchen.

Nach etwa 105 Minuten (inkl. Abspann) bleibt der Eindruck, dass man – sowohl in 3D, als auch in der „normalen“ DVD-Fassung – bestens unterhalten wurde. Dabei fällt „Alice im Wunderland“ trotz der an einigen Stellen holprigen Story insgesamt sogar weitaus anspruchsvoller aus als erwartet. Für die Auszeichnung als Cineclub-Filmtipp reicht es aber ganz knapp nicht.



Alice im Wunderland (mit Johnny Depp)


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Fakten
Originaltitel:
Alice in Wonderland
 
deutscher Kinostart am:
04.03.2010
 
Genre:
Fantasy / Komödie
 
Regie:
Tim Burton
 
Länge:
ca. 108 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Disney
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Burgit (89%),
RS(90%)
 
Texte:
RS
 
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19.11.2024 20:15 Disney
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