Auftrag Rache |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | **** | *** | *** | - | *** | *** | 72% |
Inhalt:
Nach dem gewaltsamen Mord an seiner einzigen Tochter (Bojana Novakovic) ist der alternde Detective Thomas Craven (Mel Gibson) der Verzweiflung nah. Doch im Gegensatz zu seinen Kollegen von der Mordkommission glaubt er nicht daran, dass das Attentat eigentlich ihm galt und Emma nur versehentlich erschossen wurde. Vor ihrem Tod versuchte die junge Frau nämlich, ihrem Vater mitzuteilen, warum es ihr so schlecht geht. Doch noch bevor Craven die Wahrheit erfahren und er sein einziges Kind rechtzeitig ins Krankenhaus bringen konnte, wurde sie vor seinen Augen eiskalt erschossen.
Als mit Darius Jedburgh (Ray Winstone) dann auch noch ein Spezialagent auftaucht, der Craven über manche Fakten und über Northmoor-Chef Bennett (Danny Huston) zu informieren weiß, beginnen die Dinge allmählich Gestalt anzunehmen. Jedburgh stellt sich dann auch immer mehr hinter Craven. Als dann klar wird, dass Emma einigen Umweltaktivisten beim Eindringen in die Werkshallen von Northmoor verhalf, jene Eindringlinge dann aber durch giftige Strahlung getötet aufgefunden werden, droht allen verbliebenen Beteiligten ein ähnlich radioaktives Schicksal...
Kritik:
Basierend auf der britischen Mini-TV-Serie "Die Plutonium-Affäre" (siehe "Hintergrund"), wo ein strenger Cop ebenfalls seine Tochter durch die üblen Machenschaften einer Firma verlor und daraufhin ermittelt, versuchen die Macher um "Casino Royal"-Regisseur Martin Campbell und Hauptdarsteller Mel Gibson, die politisch und wirtschaftlich durchaus umfangreiche Story in knapp zwei Stunden Filmmaterial zu verpacken. Dies gelingt jedoch nicht so gut, wie erwartet. Vielmehr geht es wieder um einen einzelnen Mann, der gegen kriminelle Windmühlen kämpft. Somit bietet sich auch kaum eine Gelegenheit, den anderen Charakteren die nötige Tiefe zu verleihen. Zusätzlich ist die Action stark begrenzt, was bei einem Rachefilm schon überraschend ist. Das trifft auch auf jene Streifen mit Gibson zu, man denke da nur an "Payback".
Doch das Wort Rache ist hier ohnehin nicht unbedingt zutreffend. Das Hauptaugenmerk liegt hier mehr auf der Aufdeckung eines üblen Verbrechens, welches von der Regierung beinahe unbewusst vertuscht wird. Denn der Mord an den Aktivisten, dessen grausamer Tod an die Morde in den Konzentrationslagern des zweiten Weltkriegs erinnert, liegt nicht im Interesse der Behörden. Vielmehr geht es um die Geheimhaltung der wahren Hintergründe über die Herstellung von Nuklearwaffen. Doch jene Geheimnisse, die einem politischen Skandal alle Ehre machen, werden erst zum Ende hin wirklich deutlich. Mit einem Senator Millroy (David Aaron Baker) und einigen undurchsichtigen Regierungsbeamten wird zudem versucht, dem poltischen Hintergrund, welcher durchaus reale Züge aufweist, ein Gesicht zu geben. Doch die eigentliche Handlung bezieht sich auf die ungeklärten Morde der Aktivisten und Cravens Tocher Emma.
Und das ist auch gut so, denn so kann Mel Gibson erneut seine Klasse bei unter Beweis stellen. Zudem bekommt Regisseur Campbell die Chance, eine Mischung aus zwar geringer, aber dafür äußerst effektiver Action im Zusammenspiel mit väterlichen Erinnerungen an seine kleine Tochter (die der älteren wirklich sehr ähnlich sieht!) zu konstruieren, was dem Film ein Stück verloren geglaubte Klasse zurück verleiht. Auch der immer wieder eingestreute Humor, der sich über die teilweise recht intelligenten Dialoge seinen Weg bahnt, weiß zu gefallen. Somit ist "Edge Of Darkness" (so der Originaltitel), trotz der nicht ganz erfüllten Erwartungen und einem eher unpassenden deutschen Filmtitel ein netter Thriller, den man sich durchaus anschauen kann.
Hintergrund:
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