Ausnahmesituation |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | * | *** | * | *** | - | **** | **** | 67% |
Inhalt:
Als John Crowley (Brendan Fraser) erkennt, dass seine beiden an der Stoffwechselkrankheit Morbus Pompe erkrankten Kinder nicht mehr lange zu leben haben, trifft er den Entschluss, seine erfolgreiche Karriere als Manager in einer Biotech-Firma aufzugeben und den exzentrischen Professor Stonehill (Harrison Ford) zu unterstützen, der als einziger einen Weg gefunden zu haben scheint, ein Medikament gegen die Krankheit zu entwickeln.
Kritik:
Highlight dieses Films sollte eigentlich das Zusammenspiel zwischen Brendan Fraser und Harrison Ford sein. Doch der Konflikt der beiden fällt relativ zahm aus und rückt gegenüber der stillen Kritik an der wirtschaftlich denkenden Pharmaindustrie in den Hintergrund. Dennoch werden Fans vor allem Gefallen an der Leistung Fords finden, der den exzentrischen Professor mit einer solchen Intensität vermittelt, als handele es sich um Indiana Jones Alter Ego – perfekt unterstützt von Wolfgang Pampels deutscher Synchronisation.
In starkem Kontrast zu den starbesetzten Hauptrollen fallen die Kinder negativ auf, die nur wenige überzeugende Szenen haben. Obwohl es sicherlich gerade für derart junge Darsteller eine beachtliche Herausforderung bedeutet, in die Rolle Todkranker zu schlüpfen, können alle drei Kinder der Familie Crowley insgesamt nicht überzeugen. Nur ansatzweise bekommt der Zuschauer mit, welche Last auf der Familie und insbesondere auch dem ältesten – und gesunden – Jungen liegt und welche Konflikte durch den plötzlichen Umzug entstehen.
Dass es sich um eine Hollywoodproduktion handelt, wird im Finale des Films überdeutlich. Hier lässt das lustige Lachen der geretteten Kinder das Schicksal der vielen anderen, für die das Medikament trotz allem zu spät kommt, vergessen. Dadurch bleibt dieses Drama leichter verdaulich, als es eigentlich sein sollte. Eine Chance wurde verpasst, die Gesellschaft aufzurütteln für all diejenigen Krankheiten, für die es heute noch keine Therapie gibt, weil der nötige Business Case für die Forschung und vor allem für die Zulassungsaufwände fehlt.
Hintergrund:
ACHSE e.V. - Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen: (unterstützt von der Frau des Bundespräsidenten, Eva Luise Köhler)
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