Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ** | *** | *** | **** | * | *** | *** | 73% |
Inhalt:
Noch genau eine Woche, dann hat der alternde Straßenpolizist Eddie Dugan (Richard Gere) endlich seinen lang erwarteten Ruhestand erreicht. Doch vorher muss der durch 22 Arbeitsjahre stark desillusionierte Cop noch einen jungen Nachwuchspolizisten (Logan Marshall-Green) einweisen. Mit dem Jungspund auf Tour geht derweil einiges schief und auch privat kommt Eddie mit seiner Zuneigung zu einer Prostituierten (Shannon Kane) nicht wirklich weiter. Ebenso frustrierend scheint es für Detective Sal Procida (Ethan Hawke) zu laufen. Als Mitglied eines Spezialkommandos verdient der mehrfache Familienvater einfach nicht genug, um seinen Kids und seiner erneut schwangeren Frau Angela (Lili Taylor) ein passendes Haus zu bieten. Zudem macht Angela der Schimmel im bisherigen Haus zu schaffen, was auch dem Baby schaden könnte. Um sich am Ende doch noch das richtige Haus leisten zu können, lässt Sal gern mal etwas Geld aus den Beweismaterialien der Einsätze verschwinden, doch noch immer genügt es nicht. Als Angela dann wegen Atemnot im Krankenhaus landet und das Traumhaus schon so gut wie vom Markt ist, betritt Sal einen gefährlichen Weg...
Derweil hat es der Undercoverpolizist Clarence Butler (Don Cheadle) endlich ganz nach oben geschafft - allerdings nicht dort, wo er gern schon wäre. Seit drei Jahren gibt er sich nämlich als 'Tango' aus und ist nun voll in die Bandenpolitik Brooklyns integriert. Durch diesen Job ist bereits Tangos Ehe gescheitert, doch die kriminelle Organisation steht kurz vor der Auflösung durch die örtliche Polizei und Lt. Bill Hobarts (Will Patton) versichert Tango auch stets und ständig, dass er nur noch eine kurze Weile durchhalten muss, dann ist ihm der gutbezahlte Schreibtischjob endlich sicher. Leider will Federal Agent Smith (Ellen Barkin) noch ein wenig mehr von Tango und so ist Stress vorprogrammiert. Zudem ist Tango schon so lange auf der anderen Seite, dass er sich nicht mehr so sicher ist, wer eigentlich seinen Einsatz verdient hat und wer nicht. Als der angesehene Drogenhändler Casanova 'Caz' Phillips (Wesley Snipes) aus dem Knast entlassen wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Tango sich entscheiden muss. Denn Gangsterkollege Red (Michael K. Williams) scheint ein eigenes Spiel zu spielen und da Caz einst Tangos Leben gerettet hat, muss Tango sich entscheiden - genauso wie auch Eddie Dugan, was er mit seiner Pensionierung anfängt und genauso wie auch Sal, der sein Leben für eine bessere Familienunterkunft aufs Spiel zu setzen scheint...
Kritik:
Pseudo-Dramatik ist in Hollywood ja gang und gäbe. Und auch, wenn die hier gezeigten dramatischen Elemente eine Menge US-Realität (sowohl im Privaten als auch bezüglich der armseligen Gehaltszahlungen an die Gesetzteshüter) beinhalten, geht dennoch natürlich ein wenig Ernsthaftigkeit von Beginn an verloren, schließlich ist es keine Dokumentation, sondern ein Drama, welches amerikanisches Ghettoleben in einer Großstadt und die zeitgemäße Ernüchterung bezüglich mancher Gesetzestreue und allerhand (Un)Gesetzmäßigkeiten aufzubieten versucht. Mit Genre-typischen Darstellern (bis auf Lili Taylor, die man hierzulande mehr als dramturgisch aufwertendes Hauptopfer aus manchen Horrorfilmen kennt), entsprechender musikalischer Untermalungen (Ein voll aufgedrehter Gangster-Song von Rapstar Busta Rhymes in der Stereoanlage einer Bandenwohnung mal als Beispiel) sowie die durch geringe finanzielle Hilfen arbeitende Polizeigewalt in den eigenen Büros findet der Film dennoch eine gewisse Aufwertung. Bürokratie, eine abgestumpfte Wahrnehmung der kriminellen Umgebung und ein "sich selbst überlassen sein" (auf beiden Seiten des Gesetzes wohlgemerkt) sind ohnehin nicht nur in New York City amerikanischer Alltag.
Regisseur Antoine Fuqua, der mit dem Kinohit "Training Day" einst einen großen Erfolg (auch Dank Denzel Washington) feierte, versucht in "Brooklyn's Finest" augenscheinlich, die Realität mit der filmtypischen Charakterzeichnung der drei Hauptakteure irgendwie sinnvoll in Verbindung zu bringen. Dank der Profis im Cast gelingt das durchaus, auch wenn die Figuren nicht selten mit manchen Klischees behaftet zu sein scheinen. Das kann aber auch durch die deutsche Synchro so wirken, die natürlich niemals so authentisch den Slang rüberbringen kann, wie ein echter Ami es tun würde. Zudem muss man wohl in den USA (am besten noch in Brooklyn selbst) leben, um die vermeintlichen Klischees eben nicht als solche zu erkennen. Dem deutschen Zuschauer dürfte hier halt mancher Alltagsbezug ein Stück weit fehlen und doch kann man "Das Gesetz der Straße" weitestgehend genießen. Es gibt auch keine unnötigen Längen und das das ganz persönliche Ende eines jeden einzelnen der drei Gesetzeshüter spricht auch für sich und für das, was der Film wohl irgendwie versucht, zu vermitteln.
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