Fall 39 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | **** | **** | ** | - | ** | **** | 75% |
Inhalt:
Die Fürsorge hat allerhand zu tun mit zerrütteten Familien und psychisch angeschlagenen Kindern. Doch was die engagierte Sozialarbeiterin Emily Jenkins (Renee Zellweger) im Fall der 10-jährigen Lillith Sullivan (Jodelle Ferland) erlebt, verschlägt ihr fast die Sprache. Denn zu Beginn scheint es normale Probleme zu geben und die Eltern (Kerry O'Malley und Callum Keith Rennie) sind schnell als Übel ausgemacht. Doch so richtig dringt niemand zur Familie durch, bis Emily dem schüchternen Mädchen ihre Telefonnummer für Notfälle gibt. Kurz darauf klingelt auch schon das Telefon und Emily kann mit Hilfe von Detective Mike Barron (Ian McShane) die Eheleute gerade noch davon abhalten, ihre einzige Tochter im Küchenherd zu verbrennen.
Nachdem man die einstigen Erziehungsberechtigten in eine geschlossene Anstalt gesteckt hat, wird die kleine Lillith erst ins Kinderheim gesteckt, doch dann beantragt Emily das vorübergehende Sorgerecht. Fortan lebt das Mädchen bei ihrer Retterin und blüht wieder auf. Irgendwann aber erkennt der befreundete Psychologe Douglas (Bradley Cooper) etwas Unheimliches in Lillith und wird kurz darauf tot aufgefunden. Da auch noch ein von der Fürsorge beaufsichtigtes Kind seine Eltern eiskalt ermordet, tun sich Abgründe auf, die ihresgleichen suchen. Langsam erkennt auch Emily die Gefahr, in der alle Menschen um sie herum schweben. Daraufhin besucht sie die Sullivan-Eltern in der Psychiatrie und erfährt, dass in Lillith das abgrundtiefe Böse herrscht. Emily muss sich nun also ihren Ängsten stellen, denn es gibt inzwischen immer mehr Opfer…
Kritik:
Sicherlich ist die Geschichte des bösen Kindes nichts neues. Schon damals zeigte uns Macaulay Culkin in “Das zweite Gesicht“, wie fies auch die Kleinsten werden können. Das perfekte Beispiel ist hierfür aber “Das Omen“, wo der kleine Damien unscheinbar wirkt, jedoch für eine Menge böses Blut sorgt. Dieser Inhalt für das Genre ist also schon oft verfilmt worden und dennoch schaffen es die Macher um den deutschen Regisseur Christian Alvart (“Antikörper“) auch in “Fall 39“, mit guten Darstellern, cleverer Kameraführung und einem angenehmen Spannungsbogen den Film nicht sinnlos untergehen zu lassen. Manch ein Zuschauer, der vorher nichts über diesen Film wusste, dürfte auch aufgrund der Wandlung des Kindes hier überrascht werden. Denn zu Beginn scheint alles wie ein Drama und irgendwann beginnt die Entwicklung weg vom hilfebedürftigem Kind hin zum durchweg Bösen. Und wenn die Opfer vorher auch noch merkwürdige Telefonanrufe erhalten, fühlt man sich spätestens dann ans klassische Horror-Genre erinnert.
Jodelle Ferland, die schon in der Videospielverfilmung “Silent Hill“ die kindliche Hauptrolle übernehmen durfte, überzeugt hier durch ihr engelsgleiches Gesicht und die liebevoll großen Augen. Und die schauspielerische Leistung der in diesem Film schon 14-jährigen kommt bei ihren fiesen Momenten auch gut zum Vorschein. Auch die Synchronarbeit ist (durchweg) gut und alles zusammen erzeugt eine Stimmung beim Zuschauer, die zuerst von Bedauern für die vermeintlich traurige Situation des Kindes irgendwann umschlägt in Erstaunen bis hin zu Hass für diese unverschämte Göre. Vor allem dieses Gefühl, was sich ab der Mitte bis zum Ende des Films zieht, spricht für eine gute Umsetzung dieser kindlichen Rolle (sowohl aus schauspielerischer Sicht, als auch aus Sicht der Regiearbeit).
Derweil wirkt Renee Zellweger wie der Gutmensch in Personalunion und man würde ihr gern die ganze Zeit über ein Stück Schokolade schenken. Bradley Cooper und Ian McShane haben dafür eigentlich nur Nebenrollen, die sie aber gut ausfüllen. Schade, dass diese beiden Charaktere ein so umrühmliches Ende erleben…
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