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Die Macher von Crank und Crank 2 zeigen uns, wie die Zukunft aussehen könnte. Absolut schräges und ideenreiches aber auch durchaus gesellschaftskritisches FSK-18-Spektakel mit Gerard Butler.

Gamer (mit Gerard Butler, Michael C. Hall und Amber Valetta)


Der exzentrische Programmier-Gott Ken Castle (Michael C. Hall) hat die Massen buchstäblich in seiner Hand. Denn nachdem er mit dem Online-Reality-Game "Society" bereits Milliarden verdient hat und damit inzwischen sogar reicher als Bill Gates ist, erschuf er nun mit "Slayers" einen Nachfolger, der es in sich hat. Doch eine Erklärung nach der anderen:

Gamer (mit Gerard Butler, Michael C. Hall und Amber Valetta)Communities sind nicht mehr das, was sie mal waren. Selbst neueste Generationen solcher Coms haben ausgedient. Wir befinden uns bereits in einem Zeitalter, wo man keine 3D-Figuren mehr steuert, sondern echte Menschen. Freiwillig lassen sich viele US-Bürger einen Nano-Chip ins Gehirn implantieren, durch die ein ihnen völlig fremder Gamer, der natürlich für diesen perfiden Spaß bezahlt, an bestimmten Plätzen in der Stadt die völlige Kontrolle über seine menschliche Spielfigur übernehmen darf. Natürlich werden jene Menschen, welche die kranken Phantasien ihrer Gamer ohne Gegenwehr ausführen müssen, auch dafür bezahlt. Somit ist "Society" für die eine Seite ein Job und für die andere ein geniales Reality-Game.

Nun hat Ken Castle, mit Erlaubnis der US-Regierung, eine neue Idee in die Tat umgesetzt: In "Slayers" haben zum Tode verurteilte Verbrecher die Chance, sich von zahlenden Gamern in einer Battle-Zone steuern zu lassen, wo sich jene Knackis gegenseitig abballern müssen. Der Todeskandidat, der 30 Battles überlebt, wird am Ende freigelassen. Dies ist eine Verlockung, denn sterben müssen besagte Teilnehmer ohnehin. Und so lassen sich viele dieser Verbrecher einen Nano-Chip implantieren in der Hoffnung, dass ihre Gamer gut sind.

Inzwischen hat "Slayers" eine weltweite Fanbase und Ken Castle verdient sich dumm und dämlich. Und derzeit gibt es keinen größeren Star als Kable (Gerard Butler), welcher dank seines 17jährigen Gamers Simon (Logan Lerman) nur noch drei Battles davon entfernt ist, auf freien Fuss zu kommen. Dies ist auch mehr als nötig, denn während Kables Ehefrau Angie (Amber Valletta) in ihrer Tätigkeit als spielbares Lustobjekt in "Society" einem ekligen Gamer gehorchen muss, schleust Castle den blutrünstigen Hackman (Terry Crews) in das "Slayers"-Game ein, um Kable auf jeden Fall zu vernichten, bevor dieser tatsächlich die 30 Battles überlebt.

Gamer (mit Gerard Butler, Michael C. Hall und Amber Valetta)
Kabels Frau Angie (Amber Valletta) bei der Arbeit in "Society".

Doch dann greift eine geheime Organisation namens "Humanz" ins Geschehen ein, deren Mitglieder unter ihrem Anführer Brother (Chris 'Ludacris' Bridges) und mit Hilfe der süßen Bikerin Trace (Alison Lohman) Castles Machenschaften ein Ende setzen wollen. Der Widerstandsgruppe gelingt sogar die Kontaktaufnahme mit Kable und auch der von Ruhm und Geld verwöhnte Teenager Simon erfährt von den Plänen der "Humanz". Am Ende gelingt Kable während eines Battles die Flucht in die reale Welt.

Nun befreit der verzweifelte Kable seine Frau zuerst aus einer perversen Gamerwelt und baut dann persönlich Kontakt zu den "Humanz" auf. Es stellt sich heraus, dass Castle damals schon Kable gesteuert hat und somit für den von Kable begangenen Mord verantwortlich ist. Auch wird klar, dass Castle plant, einmal mehr als 100 Mio Menschen durch die Nano-Zellen steuern zu können und ihnen somit Dinge zu befehlen, wie, welche Produkte sie kaufen oder welche Politiker sie wählen sollen. Durch das Wissen der "Humanz" und auch durch die Hilfe der sensationslüsternden TV-Moderatorin Gina Parker Smith (Kyra Sedgwick) kann Kable nun aber bis in Castles beeindruckendes High-Tech-Anwesen vordringen, um Castle zu eliminieren und Kables kleine Tochter aus den Fängen des unberechenbaren Software-Genies zu befreien...

Gamer (mit Gerard Butler, Michael C. Hall und Amber Valetta)
Software-Guru Ken Castle (Michael C. Hall) hat definitiv einen Gott-Komplex...


Die Geschichte klingt wahrlich genial und mehr als nur zukunftsorientiert. Doch vor allem scheint die ganze Story exrem "crank" zu sein — so, wie es eben auch auf dem Shirt von Teenager Simon steht, der hier nicht nur als Sinnbild einer neuen Gamer-Generation dient, sondern auch Kontakte zu gleichaltrigen Mädels hat, die allesamt den absehbaren, moralischen Verfall der westlichen Teenies in den nächsten rund 50 Jahren perfekt zelebrieren. Aber die gesellschaftskritischen Momente, welche die genialen Regisseure und Drehbuchautoren Mark Neveldine und Brian Taylor hier eingebaut haben, sind im Grunde nicht das Wichtigste an diesem Film.

Wichtig ist zu erwähnen, dass "Gamer" besonders durch seine genial-schrägen Ideen auftrumpfen kann. Diesmal sind es jedoch keine Adrenalin-Schübe, die hier im Vordergrund stehen. Auch geht es nicht um Stromstöße für ein Elektroherz. Reality-Games und Nano-Zellen sind die Hauptthemen, welche auch gleich zu Beginn des Streifens durch das Auftreten von Erfinder Ken Castle in einer Talk-Show erklärt werden. Die intelligente Mischung aus Zukunftsvisionen im Bereich Gaming und die neueste Nano-Technik sind eigentlich der wesentliche Grund, warum man sich "Gamer" ansehen sollte. Auch die knallbunte und unmoralische Gesellschaft, wie man sie bereits aus "Crank" und Crank 2" gut kennt, ist mal wieder äußerst ansprechend inszeniert.

Gamer (mit Gerard Butler, Michael C. Hall und Amber Valetta)
Ein Kugelstoßpendel der besonderen Art...

Das brilliante Schauspiel von "Six Feet Under"-Darsteller Michael C. Hall ist derweil ein zusätzliches Motiv, die Kinobank zu drücken. Keiner der anderen Hauptfiguren in diesem Film schafft es, Hall die Show zu stehlen. Doch auch Fans von Gerard Butler dürfen sich freuen, denn der "300"-Anführer hat sich (endlich) mal wieder eine Action-lastige Rolle ausgesucht. Und wer Amber Vallettas knackigen Hintern sehen will, ist hier auch gut beraten. Zudem dürfen sich Fans der Serie "Gilmore Girls", als auch Fans der Erfolgsserie "Heroes" auf einen sehr unterhaltsamen Gastauftritt von Frauenschwarm Milo Ventimiglia freuen!

Wer jedoch auf einen sinnigen Handlungsablauf hofft und Logikfehler bei all den technisch hochwertigen Themen ausschließen will, sollte "Gamer" vielleicht lieber meiden. Oft kommt man nämlich kaum hinterher und wird handlungstechnisch öfters im Regen stehen gelassen. Zwar kann man bei solchen Streifen natürlich keine Erzählstimme erwarten, welche einem bestimmte Augenblicke im Film erklärt. Dennoch hätte man es dem gängigen Kinobesucher durch mehr dialogische Tiefe leichter machen können, den visuellen Overkill unterhaltsam zu überstehen. So aber lebt der Handlungsfluss hauptsächlich durch die gezeigten Bilder und immer wieder neu entstehenden Momente.

Gamer (mit Gerard Butler, Michael C. Hall und Amber Valetta)
Gamer Simon (Logan Lerman) hat das bekannte Motto der Macher auf seinem Shirt.


Michael C. Hall spielte von 2001 bis 2005 die Rolle des schwulen Bestattungsunternehmers David Fisher in der preisgekrönten US-Dramedy-Serie Six Feet Under und bald erlangte er internationale TV-Berühmtheit als Serienkiller "Dexter". Derweil ist Jungspund Logan Lerman später vor allem durch seine spätere Darstellung als Percy Jackson bekannt geworden.

Gamer (mit Gerard Butler, Michael C. Hall und Amber Valetta)
Amber Valletta mit den Erfolgsregisseuren Mark Neveldine und Brian Taylor.

Gamer (mit Gerard Butler, Michael C. Hall und Amber Valetta)

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Fakten
Originaltitel:
Gamer
 
deutscher Kinostart am:
07.01.2010
 
Genre:
Action / Sci-Fi-Thriller / Satire
 
Regie:
Mark Neveldine & Brian Taylor
 
Länge:
ca. 94 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 18/Keine Jugendfreigabe
 
Kinoverleih:
Universum / Disney
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Conway(75%)
 
Texte:
Conway
 
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