Harry Brown |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | *** | *** | *** | - | *** | *** | 63% |
Inhalt:
Erst stirbt seine Frau, dann verliert der Rentner und Ex-Marine Harry Brown (Michael Caine) mit seinem Freund Leonard (David Bradley), die letzte Bezugsperson, die er in seinem Leben noch hatte. Obwohl die Sachlage mehr als klar ist, schafft es die örtliche Polizei unter der Leitung von D.I. Alice Frampton (Emily Mortimer) nicht, ein Mitglied der örtlichen Jugendgang als Mörder von Leonard zu überführen. Nach und nach dämmert Harry, dass es nur einen Ausweg gibt, um den Mörder seine gerechte Strafe zuteilwerden zu lassen und damit weitere Morde zu verhindern: Selbstjustiz! Dazu braucht er erstmal eine ordentliche Waffe. Doch der Deal mit einem Waffen- und Drogenhändler Stretch (Sean Harris) geht gehörig schief, was auch Detective Frampton misstrauisch werden lässt. Doch deren Vorgesetzter will ihr nicht zuhören, sondern lieber mit einem Großeinsatz das ganze Viertel stürmen. Unterdessen bleibt Harry auf der Suche nach dem Mörder seines Freundes und hinterlässt eine Leiche nach der anderen.
Kritik:
Der Filmanfang zeigt in einer kurzen Found-Footage-Montage die Sinnlosigkeit von Verbrechen, die nur zur eigenen Unterhaltung im Drogenrausch begangen werden. Danach besinnt sich Regisseur Daniel Barber überwiegend auf ruhige Bilder, die im ersten Drittel des Films Harry Brown als Charakter einführen und damit seine späteren Beweggründe nachvollziehbar machen. Michael Caine spielt den Ex-Marine bisweilen so, als wäre er noch Butler Alfred aus den Batman-Filmen, der nun selbst an die Front muss und es doch kaum glauben kann. So gönnt er uns dann zum Beispiel einige nachdenklich stimmende Momente, wenn er philosophisch über die Folgen eines Bauchschusses redet…
Drehbuchautor Gary Young stellte den neutralen Zuschauer an die Seite von Detective Frampton. Gemeinsam mit ihr verfolgt man, wie Gut und Böse verschwimmen, ertappt sich dabei, die verachtete Selbstjustiz als akzeptables Mittel anzuerkennen, und hat ebenso Probleme damit, Harry zu verurteilen, weil er doch immer wieder ganz Gentleman bleibt und direkt nach einem abgegebenen tödlichen Schuss im nächsten Moment eine gute Tat vollbringt, indem er Unschuldigen hilft.
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