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leer Hereafter - Das Leben danach


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Clint Eastwoods neue Regiearbeit lockt mit Matt Damon in der Hauptrolle und Steven Spielberg als Produzent zu einer ernsthaften, aber langatmigen und emotional eher flachen Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Jenseits. Leider kein zum Sterben schöner Film, sondern eher sterbenslangweilig.

Hereafter - Das Leben danach
Im Urlaub wird Marie LeLay (Cécile de France) von einem Tsunami überrascht.


Nachdem sie beinahe in einer riesigen Tsunami-Welle ums Leben gekommen wäre, hat die französische Journalistin Marie LeLay (Cécile de France) ihren Biss verloren. Ihr Chef Didier (Thierry Neuvic) verordnet ihr eine Auszeit, in welcher sie ein Buch über Mitterrand schreiben will. Doch die Vision, die sie in ihrer Todesminute erlebte, lässt sie nicht mehr los und sie beginnt, sich mit wissenschaftlichen Studien über Sterbeerlebnisse zu beschäftigen.

Die jungen Zwillingsbrüder Marcus und Jason (Frankie und George McLaren) leben in einem heruntergekommenen Vorort Londons. Ihre Mutter Jackie (Lyndsey Marshal) ist Alkoholikerin und kommt ohne die Hilfe ihrer Söhne nicht zurecht. Als Jason zu Tode kommt, geht Jackie freiwillig in Therapie und Marcus muss zu einer Pflegefamilie. Der unsichere der Zwillinge sucht aber nach einem Weg, um mit seinem Bruder zu kommunizieren.

George Lonegan (Matt Damon) hat eine Gabe, die für ihn eine Bürde ist: er kann durch Berührung geistige Energien abrufen, egal ob die Vergangenheit Lebender oder Botschaften Verstorbener. Er hat früher damit gutes Geld verdient, aber er hat sich für ein normales Leben als Arbeiter entschieden. Bei einem Kochkurs, der ihn auf andere Gedanken bringen soll, lernt George die bezaubernde Melanie (Bryce Dallas Howard) kennen. Mit ihr kann George sich endlich eine ganz normale Beziehung vorstellen.

Hereafter - Das Leben danach
George Lonegan (Matt Damon, rechts) mag seine Kochpartnerin Melanie (Bryce Dallas Howard).


Bei „Hereafter“ wagen sich einige der Beteiligten auf neues Terrain: während Matt Damon („Die Borne Identität“, „Good Will Hunting“) als Charakterdarsteller etabliert ist, hat sich der Regisseur, die 4-fach Oscar-prämierte Legende Clint Eastwood („Dirty Harry“, „Million Dollar Baby“), bisher eher mit der Einsamkeit des Westernhelden beschäftigt.

Insbesondere Drehbuchautor Peter Morgan hat sich in den letzten Jahren durch seine Drehbücher für „Die Queen“ und „Frost/Nixon“ eher mit politischen Themen beschäftigt, um sich nun für „Hereafter“ Spirituellerem zuzuwenden. Die Geschichte der Journalistin Marie könnte insofern auch seinem eigenen Weg entsprechen, hätte das Drehbuch nicht lange in seiner Schublade gelegen. Er hatte zwar selbst kein Nahtoderlebnis, beschäftigte sich aber mit dem (Leben nach dem) Tod, als ein Freund bei einem Unfall starb.

Hereafter - Das Leben danach
Bei seiner Suche nach einem fähigen Medium
stößt Marcus (Frankie/George McLaren) auf die Webseite von George.

Überraschend und erfreulich ist, dass sich in unserer wissenschaftlich-materiellen Zeit die Filmemacher ernsthaft und ohne Spott mit diesem esoterischen Glaubensthema beschäftigen. Es wird sogar zwischen Scharlatanerie und echter medialer Arbeit unterschieden, ohne dass es lächerlich oder geisteskrank wirkt. Deswegen lässt sich der Film nicht wirklich in die Fantasy- und erst recht nicht in die Mystery-Ecke stecken.

Sich der Thematik über mehrere Handlungsstränge anzunähern, ist eine weise Entscheidung. Dadurch können mehrere Facetten der vielfältigen und zutiefst subjektiven Erlebnisse des Lebens, des Todes und des Jenseitigen erzählt werden. Diese unvoreingenommene und abwechslungsreiche Darstellung ermöglicht es einem breiteren Publikum, sich einzufühlen und das Gezeigte nachzuvollziehen. Allerdings macht das den Film ganze 129 Minuten lang; teilweise fühlt sich „Hereafter“ sogar noch wesentlich länger an.

Hereafter - Das Leben danach
Marie sucht Antworten bei Dr. Rousseau (Marthe Keller, links).

Dies liegt insbesondere daran, dass die Geschichte eben auch in die möglichen Fallen paralleler Handlungsstränge tappt. Ohne wirklich in die Tiefe der Gefühlswelt seiner Charaktere zu gehen, macht die Geschichte eine Schnitzeljagd, um möglichst alle wichtigen Themen einzubinden. Darum herrschen in „Hereafter“ milde Dramatik und Gemeinplätze vor. Außerdem ist die Tsunami-Welle für ein Drama ein außergewöhnlich actionreicher Einstieg, der an Roland-Emmerich-Katastrophenfilme erinnert. Leider sieht die computergenerierte Flut nicht überzeugend genug aus und verspricht mehr Dynamik, als die restlichen zwei Stunden des Films halten können.

Ein weiterer kleiner Makel ist die Besetzung von Bryce Dallas Howard in der Nebenrolle der Melanie. Zwar hat sie dieses mysteriöse, verletzbare Charisma, aber durch ihre Rollen in „The Village“, „Das Mädchen aus dem Wasser“ oder „Eclipse“ bringt sie zu viel Fantasy statt Realismus in den Film. Hingegen erdet die international weniger bekannte, sehr hübsche Cécile de France („Public Enemy No. 1“, „Chanson d’amour“, „L’Auberge espaniole“) den Film ähnlich in Realismus wie Matt Damon. Doch auch die beiden Hauptdarsteller machen den Film nicht wirklich spannend.

Hereafter - Das Leben danach


  • Als ausführende Produzenten investierten sich neben Drehbuchautor Peter Morgan auch Steven Spielberg („Schindler’s Liste“, „Jurassic Park“) und Frank Marshall („Poltergeist“, die Indiana-Jones-Reihe).
  • Die Musik stammt von Regisseur Clint Eastwood und passt zu seiner Inszenierung, ist andererseits aber auch nicht sonderlich gut.

Hereafter - Das Leben danach

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Fakten
Originaltitel:
Hereafter
 
deutscher Kinostart am:
27.01.2011
 
Genre:
Drama / Fantasy
 
Regie:
Clint Eastwood
 
Länge:
ca. 129 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Warner
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(43%)
 
Texte:
Martin
 
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Jay MohrChristian Weygand
Matt DamonSimon Jäger
Marthe KellerViktoria Brams

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