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leer In meinem Himmel


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
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Die tote Susie Salmon (Saoirse Ronan) hilft ihrer Familie von einer Zwischenwelt aus, ihren unauffälligen Mörder (Stanley Tucci) ausfindig zu machen. Toll besetzte, aber unausgewogene Romanverfilmung, deren Fantasieaspekt Regisseur Peter Jackson gnadenlos verkitscht.

In meinem Himmel (von Peter Jackson)


Das Ehepaar Abigail (Rachel Weisz) und Jack Salmon (Mark Wahlberg) ersetzt ihre Albert-Camus-Lektüre gegen Bücher über Kindererziehung, als ihre Kinder geboren werden. Trotz des ruhigeren Lebens in einem Vorort von Philadelphia, Pennsylvania, sind sie sehr glücklich. 1973, als ihre Tochter Susie (Saoirse Ronan) 14 Jahre alt ist, verliebt sich diese in den indisch-stämmigen Ray Singh (Reece Ritchie), der auch auf ihre Schule geht.

Die trinkende, aber sehr liberale Großmutter Lynn (Susan Sarandon) ermutigt Susie dazu, Ray anzusprechen, aber sie traut sich nicht recht. In der Schule spricht schließlich Ray sie an und tatsächlich erwidert er ihr Interesse. Die beiden turteln miteinander. Doch bevor sie dazu kommen, ihre Zuneigung mit einem Kuss zu besiegeln, wird Susie von dem unscheinbaren George Harvey (Stanley Tucci) aus der Nachbarschaft in ein Versteck gelockt und ermordet.

In meinem Himmel (von Peter Jackson)
Großmutter Lynn (Susan Sarandon) ist alles anderes als die typische Oma.

Jack sucht auf eigene Faust nach Susies Mörder. Während Abigail versucht, mit dem Tod ihrer Tochter klarzukommen, indem sie die Gedanken an Susie verdrängt, ist Jack immer fixierter von seinen Ermittlungen, die jedoch zu nichts führen. Harvey, der bei den Ermittlungen von Detective Len Fenerman (Michael Imperioli) nicht weiter auffällt, hat es indes auf Susies jüngere Schwester Lindsey (Rose McIver) abgesehen.

Statt direkt in den Himmel zu kommen, findet sich Susie in einer Zwischenwelt wieder, in der sie nach wie vor die Vorgänge auf der Erde verfolgen und sogar ein klein wenig beeinflussen kann. In dieser traumartigen Zwischenwelt trifft sie Holly Golightly (Nikki SooHoo), die sie zum Himmel bringen will. Doch Susie will nicht eher gehen, bis ihr Mörder geschnappt ist. Deswegen beobachtet sie ihren Vater und versucht, ihm zu helfen.

In meinem Himmel (von Peter Jackson)
Bevor Susie (Saoirse Ronan) umgebracht wird,
hat sie eine romantische Begegnung mit Ray (Reece Ritchie).


Regisseur Peter Jackson blieb nach dem Erfolg von "Der Herr der Ringe" und "King Kong" dem fantastischen Film treu und drehte nun mit "In meinem Himmel" abermals eine Romanverfilmung. Doch nach den actiongeladenen Filmen kehrt er inhaltlich auch zurück zu einem seiner frühen Erfolge: "Heavenly Creatures". Sowohl dieser Film von 1994 wie auch "In meinem Himmel" sind Krimi-Thriller mit Teenagermädchen als Hauptpersonen. Beide Filme versuchen, die Mädchenpsyche durch eine fantastische Welt begreifbar zu machen. In "Heavenly Creatures" träumten sich die Mädchen in die 'vierte Welt' aus Knetfiguren, in "In meinem Himmel" beobachtet das Mädchen die reale Welt von einer computergenerierten Todeszwischenwelt aus.

Die Umsetzung von Alice Sebolds Geschichte mischt Geschehnisse in der realen Welt mit einer spirituellen Zwischenwelt. Wohingegen die Realwelt durchweg gelungen ist, mangelt es gerade dem Zwischenhimmel deutlich an Inspiration und Einfühlungsvermögen. Zuerst einmal wirkt die Zwischenwelt wie ein übertriebener Abklatsch von "Hinter dem Horizont" mit Robin Williams. Die surrealen Elemente und Bezüge (z.B. schwimmt Dalís meditative Rose im Eismeer) erschaffen eine unnötig aufgeblasen Traumwelt. Daran stört vor allem, dass gerade die weitreichend computergenerierte Eislandschaft viel zu artifiziell aussieht und der CG-(Alb)-Traum von einem Himmel nicht immer die nötige Stimmung transportiert. Weniger technische Spielereien und mehr Charaktertiefe wären hier vonnöten gewesen.

In meinem Himmel (von Peter Jackson)
Susies Eltern Jack (Mark Wahlberg) und Abigail (Rachel Weisz)
begreifen den Tod ihrer Tochter nicht.

Trotz weiterer Klischees gelingt es Jackson zumindest in weiten Teilen, die verschiedenen Gefühle der Charaktere einzufangen. Dazu tragen selbstverständlich die schauspielerischen Leistungen bei, die das Erzählte glaubwürdig machen. Die 15-jährigen Saoirse Ronan ("Abbitte") mit den hellbraunen Augen wirkt ähnlich ätherisch wie Bryce Dallas Howard ("The Village", "Das Mädchen aus dem Wasser"). Von ihr wird man hoffentlich noch viel mehr sehen, was man sich auch von dem jungen Nebendarsteller Reece Ritchie ("10.000 BC", demnächst "Prince of Persia: Der Sand der Zeit") wünschen kann. Außerdem spielen an ihrer Seite nur starke Schauspielgrößen: die Oscar-Gewinnerinnen Susan Sarandon und Rachel Weisz, Mark Wahlberg, das Unterhosenmodel, das sich zu einem ernstzunehmenden Schauspieler entwickelt hat, und Stanley Tucci als unauffälliger Vergewaltiger.

Die Spannung des Films leidet zwischendurch immer mal wieder an den nichtssagenden künstlichen Landschaften, an der aus dem Off erzählten Rückblendengeschichte sowie am inhaltlichen Mix. Die Verbindung von verkitschter Teenieromanze, gewalttätigem Krimi, verzweifelter Trauer und übersinnlichem Leben nach dem Tod funktioniert im Roman sicherlich besser als im Film, wo psychologische Prozesse nicht immer so leicht abgebildet werden können. Gelungener hingegen ist Jacksons Einsatz von eindringlicher Videoästhetik zum sonst glanzvollen Filmmaterial. Nach den letzten Kinohighlights von Jackson ist "In meinem Himmel" kein besonders guter Film. Um ein großes Publikum zu bewegen, ist er eine zu unausgewogene Mixtur, versperrt von zu vielen unnötigen Details und zu viel Kitsch.

In meinem Himmel (von Peter Jackson)
Jack ermittelt selbst gegen den unscheinbaren Nachbarn George Harvey (Stanley Tucci).



In meinem Himmel (von Peter Jackson)
Inmitten von digitalen Welten schwimmt eine Anspielung an Dalís meditative Rose.

In meinem Himmel (von Peter Jackson)

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Fakten
Originaltitel:
The Lovely Bones
 
deutscher Kinostart am:
18.02.2010
 
Genre:
Thriller / Fantasy-Krimi-Drama
 
Regie:
Peter Jackson
 
Länge:
ca. 136 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Paramount
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(70%)
 
Texte:
Martin
 
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