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Nach der erfolgreichen 80er-Jahre-Franchise darf sich Jaden Smith nun von Jackie Chan trainieren lassen. Die überlange Story verlangt dem Zuschauer jedoch einige Geduld ab. Am Ende bleibt ein abgewandelter Plot, von dem nur die optisch ansprechende Inszenierung und der schöne Soundtrack von Oscarpreisträger James Horner überzeugen können.
Inhalt:
Die alleinerziehende Sherry Parker (Taraji P. Henson) hat endlich eine neue Arbeitsstelle gefunden. Leider liegt diese in China, was ihrem 12-jährigen Sohn Dre Parker (Jaden Smith) gar nicht passt. Doch der an sich gut erzogene Knabe muss sich fügen und versucht auch, sich anzupassen. Das ist natürlich nicht leicht und schnell gibt es die erste Tracht Prügel von Klassenkamerad Cheng (Zhenwei Wang). Dass Dre sich dann auch noch in die freundliche Meiying (Wenwen Han) verknallt, erschwert die Situation zusätzlich.
Als Dre wieder Prügel beziehen soll, eilt ihm Mr. Han (Jackie Chan) zur Hilfe. Der zurückhaltende Hausmeister hat durch seine Arbeit bei den Parkers nämlich schon ein wenig von Dres Stress mitbekommen. Han versucht, mit dem Trainer von Cheng zu reden, doch dieser verweist nur auf das anstehende Turnier, wo Dre sich ruhig beweisen soll. Daraufhin beginnt Han, den verzweifelten Dre zu trainieren. Dies beinhaltet jedoch mehr als nur rohe Gewalt. Hier geht es um Ruhe und Fokussierung. In der folgenden Zeit kommen sich der ruhige Han und der quirlige Dre näher und zusammen versuchen sie, den Weg des Kung-Fu gemeinsam zu gehen…
Meiying (Wenwen Han) und Dre (Jaden Smith) schließen Freundschaft.
Kritik:
Die Geschichte eines Jungen, der in eine fremde Gegend kommt und sich beweisen bzw. verteidigen muss, ist so alt, wie die im Film gezeigte Chinesische Mauer. Da man hier auf die Zielgruppe FSK 12 setzt, verliert der eigentlich sonst gut funktionierende Handlungsstrang allerdings etwas an Durchschlagskraft. Zu sehr war man hier offenbar darauf bedacht, den Film in die Teenie-Sparte zu rücken. Schön für junge Zuschauer, schlecht für die älteren.
Auch die Länge des Films ist anstrengend. Zwar hat man die Zeit genutzt, um vor allem dem jungen Schauspieler Jaden Smith Raum zur schauspielerischen Entfaltung zu geben, aber mit seinen jungen Jahren hat der Sohn von Will Smith sicherlich noch genügend Zeit, dies zu tun. Somit werden die ersten 50 Minuten vor allem dazu genutzt, um die Hauptfigur und ihr neues Leben den jüngeren Zusehern so näher zu bringen, dass diese die Herausforderung und emotionale Schwierigkeit eines Umzugs in ein fremdes Land nachempfinden können. Der ältere Zuseher dagegen wartet auf das vor allem geistig anspruchsvolle Training und den Wandel des Schülers vom Nobody zum gefeierten Sportler. Ob man sich tretende und schlagende Kids sehen will, sei einmal dahingestellt.
Auf Dres und Hans Reise zum "Wasser des Tigers" bieten sich dem Zuschauer viele schöne Orte, untermalt vom tollen Soundtrack von James Horner.
Als sich Will Smith für eine Neuauflage für die aus den 80er Jahren berühmte Franchise stark machte und seinen Sohn als Hauptfigur einsetzte, hat er es sicherlich gut gemeint. Doch Jaden Smith, dem man sein Erbe sowohl optisch als auch inhaltlich schon recht gut ansieht, kann aus der Rolle des jungen Dre Parker bei weitem nicht so viel herausholen, wie man es ihm wünschen würde. Dafür harmoniert er gut mit Jackie Chan, der einfach sympatisch wirkt und auch gar nicht erst versucht, in die Fußstapfen des 2005 verstorbenen Pat Morita alias Mr. Miyagi zu treten. Die abgewandelte Rahmenhandlung von "Karate Kid" lässt einen direkten Vergleich mit den Figuren aus den 80ern auch kaum zu. Doch vor allem die älteren Zuschauer werden automatisch Vergleiche ziehen und dürften dabei eher enttäuscht werden.
Es gibt aber auch ein paar Dinge, bei denen definitiv niemand enttäuscht gewesen sein dürfte: Die optische Darstellung der teils imposanten Geographie Chinas, mit all ihren alten und ehrwürdigen Stätten und Bergen ist zum Beispiel solch eine Sache. Ebenfalls überzeugend kommt der Soundtrack von James Horner daher. Der moderne Mix aus asiatischen Klängen, coolen Beats und tragender Melodie konnte „The Karate Kid“ jedenfalls in vielen Momenten auch inhaltlich zu mehr Brillanz verhelfen und bleibt zusammen mit den schönen Bildern noch am ehesten im Gedächtnis.
Das Turnier selbst hat im Film nur knappe 20 Minuten Platz...
Hintergrund:
- Filmkomponist James Horner erhielt für seinen Score und dem Titellied "My Heart will go on" zu Titanic zurecht zwei Oscars. Mit seinen Soundtracks zu Filmen wie "Braveheart", A Beautiful Mind, "Apollo 13", Jumanji, "Aliens - Die Rückkehr", The Missing oder zu den beiden "Zorro"-Filmen konnte er nicht selten für eine Aufwertung der Filme sorgen und gehört damit zurecht zu den besten Komponisten Hollywoods.
Schattenboxen war gestern. Kung-Fu ist das Einzige, was hier zählt.
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Fakten |
Originaltitel: The Karate Kid
deutscher Kinostart am: 22.07.2010
Genre: Kampfsport / Drama
Regie:
Harald Zwart Länge: ca. 140 Minuten FSK der Kinofassung: ab 6 freigegeben Kinoverleih: Sony
Dieser Film wurde bewertet von: Conway(65%)
Texte: Conway
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Jaden Smith | Lukas Schust |
Jackie Chan | Stefan Gossler |
Taraji P. Henson | Vera Teltz |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
04.07.2024 |
21:35 |
ZDF NEO |
07.01.2024 |
20:15 |
ZDF NEO |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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