La Soga |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | *** | *** | *** | ** | *** | **** | 65% |
Inhalt:
Der Sohn eines Metzgers in der Dominikanischen Republik muss mit ansehen, wie sein Vater wegen einer banalen Streitigkeit von Drogendealern getötet wird. Obwohl er noch so jung ist, schwört er, an den Mördern seines Vaters Vergeltung zu üben. Als sich die erste Gelegenheit dazu bietet, erregt er die Aufmerksamkeit von General Colón (Juan Fernández), der mit seinem kriminellen Einfluss die ganze Insel dominiert. Schon bald befindet sich Luisito (Manny Perez), oder auch „La Soga“ (Spanisch: Der Strick) genannt, in den Diensten des skrupellosen Generals. Es zählt nur noch, wer bezahlt hat. Kein Bestechungsgeld bedeutet einen neuen Auftrag für „La Soga“. Als Jenny (Denise Quiñones), seine Freundin aus der Kindheit, aus New York zurückkommt, um ihre Familie zu besuchen, erinnert Luisito sich an eine Zeit, in der er seine Hände noch in Unschuld wusch. Überwältigt von seinen Erinnerungen und den neu gewonnen Gefühlen für Jenny fasst er den Entschluss, mit den Auftragsmorden für den General aufzuhören. Doch da taucht der Mörder seines Vaters plötzlich wieder auf und Luisito, der so lange auf seine Rache gewartet hat, muss noch einmal zur Waffe greifen. Gelingt es ihm, seinen Vater zu rächen und sich aus dem Netz der Machenschaften des Generals zu befreien?
Kritik:
„La Soga“ ist ein latein-amerikanischer Actionfilm, der von seiner Machart an den brasilianischen Spielfilm „City of God“ erinnert. In vielen Dingen kommt er dem Vorbild aber nicht annähernd gleich. „La Soga“ erzählt zwar ebenfalls die Geschichte eines Jungen, der unter erschwerten Bedingungen in einem sozial-schwachen Milieu aufwächst. Jedoch gelingt es dem Film nicht, die Handlung auf emotionaler Ebene so zu verstricken, dass der Zuschauer sich in die Geschichte wirklich miteingebunden fühlt. Der Fokus der Handlung liegt auf Luisito, der seinen Vater zu rächen versucht. Jeder Handlungsstrang wird unmittelbar mit ihm in Verbindung gebracht. Leider fehlt es dem Film daher im Gegenzug zu „City of God“ an Vielschichtigkeit. Die Beziehung zwischen Jenny und ihm wird nur flach behandelt. Eine wahre Liebesgeschichte steckt noch nicht dahinter. In seiner Verzweiflung wendet sich Luisito zwar an sie, es entsteht jedoch der Eindruck, dass dies nur geschieht, weil er sonst niemanden mehr hat. Diese Hilflosigkeit des Protagonisten lässt ihn schwach erscheinen und steht im Kontrast zu dem willensstarken Mann, der die Verbrechen des Generals Colón aufdecken möchte. Es stellt wiederum den Bezug zu dem sensiblen unschuldigen Jungen her, der Skrupel hatte, ein Schwein zu schlachten.
Mit seinem teilweise schnellem Tempo und der rhythmischen Musik erzeugt der Film in gewissen Szenen eine ansteckende Aufregung, wie sie für den latein-amerikanischen Flair typisch ist (vergleiche: „City of God“). Ein schneller Bildwechsel unterstützt diesen Effekt. Doch leider zu wenig: Der Einsatz wirkt deplatziert. Nicht etwa als Übergang zu einer Verfolgungsjagd oder als Einleitung eines Kampfes, sondern eher etwas verloren in der Mitte des Filmgeschehens. Stilistisch kann „La Soga“ daher nur wenig glänzen. Zartbesaitete müssen gelegentlich wegschauen: Was der Film subtil nicht vermitteln kann, versucht er mit Härte auszugleichen.
Hintergrund:
La Soga startete nur in den USA und in Puerto Rico im Kino. In Deutschland wurde der Film am 16.09.2010 im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Oldenburg gezeigt.
Jetzt
la soga (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
TV-Termine
Streaming-Angebote |
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.