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Wegen der aufgeflogenen Affäre seiner Frau sucht der Musiker Gustav Mahler (Johannes Silberschneider) Rat bei Sigmund Freud (Karl Markovics). Essayistische Szenen einer Ehe, welche unstimmig und unspannend inszeniert wurden.
Gustav Mahler (Johannes Silberschneider) bittet Sigmund Freud (Karl Markovics) um Hilfe.
Inhalt:
Es ist der Sommer 1910, als der berühmte Komponist, Dirigent und Operndirektor Gustav Mahler (Johannes Silberschneider) den ebenfalls prominenten Psychoanalytiker Sigmund Freud (Karl Markovics) im holländischen Städtchen Leiden aufsucht. Gustav bittet Freud um fachmännischen Rat, doch gegen Freuds Bedingungen sollen sämtliche Probleme an einem einzigen Nachmittag gelöst werden.
Gustavs einst so glückliche Ehe mit der 20 Jahre jüngeren Alma (Barbara Romaner), seiner Muse, Geliebten und Gehilfin, ist in der Krise. Kurz zuvor hat er einen Liebesbrief vom jungen Architekten Walter Gropius (Friedrich Mücke) erhalten. Dieser Liebesbrief ist eigentlich an Alma gerichtet und offenbart Gustav eine geheime Affäre zwischen Walter und Alma.
Alma hat mit Walter Gropius (Friedrich Mücke) eine Affäre.
Kritik:
Die Pfeiler der Erzählung (die Personenkonstellationen und der Brief) sind historische Fakten, doch das Drumherum und das Wie haben Percy Adlon ("Out of Rosenheim") und sein Sohn Felix ("American Shrimps") frei erfunden. Die beiden Autoren und Regisseure gehen mit ihrer fiktionalen Herangehensweise sehr offen um. Sie fanden es eine gute Idee, eine Geschichte um jenen fehladressierten Brief zu spinnen. Bei all der Ausarbeitung haben sie übersehen, die spannendste Frage zu beantworten: Wie oder warum konnte Walter Gropius dieser Adressfehler unterlaufen?
Die beiden Adlons haben jedoch in ihrem Film "Mahler auf der Couch" noch weitere Unstimmigkeiten produziert. Die letzten Schaffensjahre des Spätromantikers Gustav Mahler werden mit ziemlich unromantischen Videokontrasten eingefangen. Dies wirkt anachronistisch, nicht zu der Zeit passend. Ungewöhnliche Kamerapositionen, Videoeffekte und viele Schnitte versuchen die bühnenhafte Inszenierung als Film zu tarnen. Andererseits bedient sich der Film – ebenfalls anachronistisch – des erst später von Bertolt Brecht entwickelten Epischen Theaters. Mit Verfremdungseffekten, wie der direkten Ansprache des Publikums, wird die mühselige Illusion von Film wieder gebrochen.
Alma Mahler (Barbara Romaner) ist nicht mehr glücklich...
Die äußerst theatererfahrenen Schauspieler agieren weniger natürlich, eher melodramatisch. Dies wird unterstrichen von der dramatischen Musik, die nicht recht zu der konkreten TV-Optik passen mag. Zwar ist nur naheliegend, dass man in einem Film über Mahler auch Musik von ihm benutzt, jedoch sollte dies in ein Gesamtkonzept passen. Dieses Gesamtkonzept scheint den beiden Regisseuren abhanden gekommen zu sein.
Die Filmemacher wollen den Film ebenso humorvoll verstanden wissen wie den Filmtitel. Allerdings ist jedwede Komik des Films unfreiwillig, insbesondere bei den teilweise arg gestelzten Dialogen. Allein die Raubeinigkeit Freuds birgt ein wenig stimmigen Humor. Wegen der Unstimmigkeiten wird es dann kaum verwundern, dass "Mahler auf der Couch" auch die Spannung abgeht. Bei all den schizophrenen Gefühlen von Abscheu und Vergötterung, bei all den Zeitsprüngen und den erklärenden Kommentaren will keine Spannung aufkommen. Zuletzt ließe sich nur die Darstellung von Sexualität loben.
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Fakten |
Originaltitel: Mahler auf der Couch
deutscher Kinostart am: 07.07.2010
Genre: Drama
Regie:
Felix O. Adlon, Percy Adlon Länge: ca. 105 Minuten FSK der Kinofassung: ab 12 freigegeben mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt Kinoverleih: Kinowelt
Dieser Film wurde bewertet von: Martin(44%)
Texte: Martin
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Datum | Uhrzeit | Sender |
27.10.2018 ²) |
00:25 |
3Sat |
03.05.2016 ²) |
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BR |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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