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leer Wall Street: Geld schläft nicht


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Der Aktienguru und Ex-Sträfling Gordon Gekko (Michael Douglas) besorgt Jake Moore (Shia LaBeouf) Informationen, um den Tod seines Investmentmentors zu rächen. Im Gegenzug soll Jake ihm helfen, sich mit seiner Tochter Winnie (Carey Mulligan) zu versöhnen. Oliver Stones Fortsetzung sieht ziemlich verschlafen aus.

Wall Street: Geld schläft nicht
Jake (Shia LeBeouf) ist Investmentbanker in New York.


Nachdem er acht Jahre wegen Aktienschwindel und Betrug im Gefängnis gesessen hat, wird der einstmals berüchtigte Wall-Street-Händler Gordon Gekko (Michael Douglas) 2001 aus dem Gefängnis entlassen. Er bekommt seine wenigen persönlichen Gegenstände zurück sowie ein klein wenig Geld. Doch niemand ist gekommen, um ihn abzuholen. Er steht ganz allein da und muss von vorne anfangen.

2008 ist Jake Moore (Shia LaBeouf) ein aufsteigender Aktienhändler in dem großen privaten Investmentunternehmen Keller Zabel, welche von Jakes Mentor Louis Zabel (Frank Langella) gegründet und geführt wird. Jakes Freundin Winnie (Carey Mulligan), Gordons Tochter, liebt seinen Einsatz für umweltfreundliche Energien.

Wall Street: Geld schläft nicht
Jake und seine Freundin Winnie Gekko (Carey Mulligan).

Als Gerüchte gestreut werden, dass Keller Zabel auf einem Berg von nicht gedeckten Schulden sitzt, schmiert der Aktienwert des Unternehmens ab. Bei einem Treffen in der Notenbank wird die Rettung der Investmentfirma diskutiert. Weil sich Bretton James (Josh Brolin) von der Investmentbank Churchill Schwartz gegen die Rettung stellt und eine billige Übernahme von Keller Zabel erzwingt, begeht Louis Zabel Selbstmord.

Jake, der nicht nur seinen Mentor, sondern auch viel Geld verloren hat, will sich an den Schuldigen für den Untergang Zabels rächen. Gordon Gekko könnte ihm die nötigen Informationen beschaffen, deswegen lässt sich Jake auf einen Handel mit ihm ein: im Gegenzug soll er Gordon helfen, sich wieder mit seiner Tochter zu versöhnen. Winnie will nichts mehr mit ihrem Vater zu tun haben, weil sie ihm nicht traut. Doch Jake glaubt, dass das Gefängnis Gordon von seinem Motto "Gier ist gut" geheilt hat.

Wall Street: Geld schläft nicht
Jake lässt sich auf einen Handel mit Gordon Gekko (Michael Douglas) ein.


Regisseur Oliver Stone serviert das Happy-End zur Wirtschaftskrise, welche in seinem Vorgängerfilm "Wall Street" 1987 schon mehr oder weniger vorhergesehen wurde. Auch Michael Douglas kehrt zu seiner Oscar-gekrönten Hauptrollenfigur zurück, welche ins kulturelle Langzeitgedächtnis übergegangen ist. Beiden, Stone wie Douglas, gelingt es nicht, zu ihrer damaligen Form zurückzukehren, aber beide geben ihr Bestes, um den Film erträglich zu machen. Neue Entdeckungen zur Wirtschaftskrise sucht man hier vergeblich und Stone war auch schon mal kontroverser und tiefgreifender.

Die Schwäche der Fortsetzung ist vor allem den beiden Drehbuchautoren, Allan Loeb ("Things We Lost in the Fire", "21") und dem Journalisten Stephen Schiff ("Lolita", "True Crime"), geschuldet. Diese entwerfen eine verzwickte Geschichte, die aussieht, als wäre sie mit viel Insiderwissen gespickt – manchmal verliert der normale Zuschauer dabei den Überblick. Doch wirkliche Dramatik entsteht nicht, weil das Schicksal der Charaktere nicht berührt. Sie gehen ziemlich unberührt durch die Wirtschafts- und ihre persönliche Krise.

Wall Street: Geld schläft nicht
Die Gegenspieler Bretton James (Josh Brolin) und Julie Steinhardt (Eli Wallach).

Unverständlich ist auch, dass der große Börsenkönig Gordon Gekko nur eine untergeordnete Rolle spielt. Dies wird den Erwartungen an die Fortsetzung nicht gerecht. Stattdessen wird mit Bretton James ein neuer Halunke eingeführt, während Jake Moore die Antithese von Gordon Gekko ist – der freundliche und verantwortungsbewusste Händler, den es sicherlich auch im Bankenwesen zu finden gibt. Grundsätzlich kommt aber auch die Kritik und Aufklärung der Machenschaften der abgezockten und mit der Regierung verstrickten Banker viel zu kurz.

Zwar werden einige Zusammenhänge und Mauscheleien der macht- und geldgeilen Banker aufgezeigt, aber doch ziemlich vage. Und als wären die weichgespülten Krisen nicht schon genug, tischen die Filmemacher ein unglaubwürdiges und entwürdigendes Happy-End auf. Spätestens damit verzeiht man dem Film die kleineren (z.B. die seichte Musikauswahl) und die beschriebenen größeren Fehler nicht mehr so bereitwillig.

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Fakten
Originaltitel:
Wall Street: Money Never Sleeps
 
deutscher Kinostart am:
21.10.2010
 
Genre:
Drama
 
Regie:
Oliver Stone
 
Länge:
ca. 133 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 6 freigegeben
 
Kinoverleih:
Fox
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(63%)
 
Texte:
Martin
 
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