Alles, was wir geben mussten |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | * | ***** | ** | ***** | **** | 78% |
Inhalt:
Auch wenn ihre Kindheit im englischen Internat für Kathy (Isobel Meikle-Small), Tommy (Charlie Rowe) und Ruth (Ella Purnell) mehr als wohlbehütet verläuft, scheinen doch auf Anhieb mehrere Dinge auffallend. Rund um die Schulleiterin Miss Emily (Charlotte Rampling) sind alle äußerst um die Gesundheit der Kinder besorgt. Mit Bestürzung muss die neue Lehrerin Miss Lucy (Sally Hawkins) außerdem feststellen, dass keines der Kinder jemals das Gelände der Schule verlässt – noch nicht einmal, wenn ein Ball über den Zaun fliegt.
Kritik:
Dieser Film von Mark Romanek stellt eine eindringliche Warnung dar. Er zeigt uns das Was-wäre-wenn-Szenario der Klon-Gesellschaft in einer solch komplexen Konsequenz, dass man mehr als einmal schlucken muss. Im ersten Drittel des Films liefern die jungen Darsteller rund um Charlie Rowe und Isobel Meikle-Small eine sehr überzeugende Leistung. Man bekommt einen guten Eindruck von der merkwürdigen Stimmung, die an der Schule herrscht – auch wenn hier noch nicht alle Zusammenhänge klar werden. Nach dem Sprung ins Teenager-Alter wird dann aber schnell deutlich, wie ernst die Lage für die Zöglinge ist. Sie haben keinen Beruf, sondern leben einzig und allein auf ihre Abberufung hin, bei der die Klone ihre Organe als Ersatz für die Originale „spenden“, um deren Leben zu verändern. Gegen Ende des Films reflektiert Charlotte Rampling in einem kurzen Auftritt dann auch noch einmal den Sinn der Schulerziehung und das moralische Dilemma dieser fiktiven englischen Gesellschaft. Genug Stoff für weitere Überlegungen und Diskussionsrunden ist damit bereit gestellt.
„Alles was wir geben mussten“ lebt nicht von seinen Hauptdarstellern. Hier hätte manch einer sich wohl mehr von Keira Knightley erwartet, die nur wenig Gelegenheit erhält, sich in Szene zu setzen. Vielmehr stehen Drehbuch, Stimmung und Musik im Vordergrund. Gerade letztere ist sehr passend und verstärkt die Tragik der gezeigten Bilder. Carey Mulligan, deren Charakter wie ein roter Faden durch die episodenhafte Geschichte führt, bringt dabei die stillen, trauernden Emotionen zum Ausdruck, während manch ein Zuschauer am liebsten die ganze Verzweiflung aus sich herausschreien würde – wie Andrew Garfield es als Tommy tut. „Never let me go“ – so der Originaltitel – ist Kino zum Mitdenken. Definitiv keine leichte Kost, aber in jedem Fall sehenswert.
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