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Eine Gruppe von uneinigen Wildwestlern muss sich im Kampf gegen Aliens zusammenraufen. Prominent mit Harrison Ford und Daniel Craig besetzt und von Iron-Man-Regisseur John Favreau umgesetzt, ist dies eine lahme, brutale, uninspirierte Comicverfilmung, die einem Ballerspiel ähnelt.
Inhalt:
Ende des 19. Jahrhunderts. In der texanischen Prärie kommt der verwundete Cowboy Jake Lonergan (Daniel Craig) zu sich und kann sich an nichts mehr erinnern, nicht einmal an seinen Namen. Neben ihm im Staub liegt das Bild einer Frau. Trotz seiner Wildwestkleidung trägt er eine futuristische Armfessel, die er erfolglos abzuschlagen versucht. Drei Cowboys, die auf ihn zureiten und ihn umstellen, schlägt er im Alleingang nieder und flüchtet in das verlassene Dorf Absolution.
Dort wird er von Pfarrer Meacham (Clancy Brown) aufgegriffen, welcher seine Wunde näht. Das Dorf ist nicht ganz so verlassen, wie es scheint, und der Cowboy gerät in eine Schießerei mit Percy (Paul Dano), dem arroganten Sohn des Rindszüchters Woodrow Dolarhyde (Harrison Ford), welcher das Dorf kontrolliert. Weil Percy jemanden anschießt, nimmt ihn Sheriff John Taggard (Keith Carradine) fest und will ihn trotz seines einflussreichen Vaters der Justiz übergeben.
Mit einer seltsamen Armfessel kommt Jake Lonergan (Daniel Craig) zu sich.
Der Sheriff ist es auch, der Jake als tot oder lebendig gesuchten Gauner identifiziert. Trotz seines kampferprobten Widerstandes kann Jake vom Sheriff dingfest gemacht werden und soll zusammen mit Percy zum Gericht verfrachtet werden. Hilfe bekommt der Sheriff von der einzelgängerischen Ella Swenson (Olivia Wilde), die jedoch auch ein merkwürdiges Interesse an Jake hat.
Als Woodrow den Abtransport seines Sohnes verhindern will, geschieht das Unglaubliche: Lichter erscheinen am Himmel, attackieren das Dorf und nehmen einige Gefangene. Mit seiner Armfessel, die sich als Schusswaffe entpuppt, kann Jake ein Raumschiff abschießen und die anderen in die Flucht schlagen. Der Dämon aus dem abgeschossenen Ufo entkommt. So ziehen Jake und das Dorf aus, um den Dämon zu stellen und die Entführten zu befreien.
Der schießwütige Percy Dolarhyde (Paul Dano, recht) terrorisiert nicht nur Schankwirt Doc (Sam Rockwell), sondern das ganze Dorf.
Kritik:
Noch ein Comic (bzw. Graphic Novel), der verfilmt wird. Scott Mitchell Rosenberg, Vorsitzender von Platinum Studios, brachte den Comic „Cowboys & Aliens“ 2006 heraus, fast 10 Jahre nachdem er Universal und DreamWorks den Stoff vorgestellt hatte. Aber erst nach der Veröffentlichung kam das Filmprojekt wirklich ans Laufen und nach einiger Umbesetzung übernahm Schauspieler Jon Favreau die Regie, so wie zuvor schon bei „Iron Man“.
Als einer von geschlagenen 16 Produzenten, Koproduzenten und ausführenden Produzenten brachte Steven Spielberg („E.T.“, „Unheimliche Begegnung der dritten Art“, „Schindlers Liste“) sein Wissen über Western- und Sci-Fi-Filme ein. Im Vorfeld waren acht Drehbuchautoren mit dem Stoff beschäftigt, bevor schließlich das Autorenduo Roberto Orci und Alex Kurtzman (beide „Mission: Impossible III“, „Star Trek“, „Transformers - Die Rache“) zusammen mit „Lost“-Autor Damon Lindelof die graphische Novelle neu adaptierten.
Woodrow Dolarhyde (Harrison Ford) ist auf Alienjagd.
Sind derart viele Köche fleißig, dann hat man den Salat, mag man denken. Das stimmt hier nur teilweise, denn trotz so vieler Beteiligter wirkt „Cowboys & Aliens“ im Grunde wie aus einem Guss. Zugegeben, der Film ist sehr ernsthaft umgesetztes und recht unterhaltsames Popcornkino. Er ist prominent besetzt, vernünftigerweise auf 35mm und nicht digital gedreht und mit guten Effekten versehen, wie man sie von Industrial Light & Magic (ILM) erwarten kann.
Dennoch fehlt dem Film eine gewisse Note. Zuallererst muss gesagt werden, dass die Ausgangssituation des Gedächtnisverlusts lahm, doof und uninspiriert ist (siehe „The Book of Eli“). Der Westernanfang hat zwar den rauen Ton, den er braucht, aber nach dem Alienangriff verliert sich der Film in einer langweiligen Alien-Schlacht. „Cowboys & Aliens“ kocht sämtliche Klischees und Stereotype von rauen, gewalttätigen Wildwestlern und schleimigen, feindseligen Aliens zusammen. Etwas mehr Eigenständigkeit und Innovation wären hier gefragt gewesen.
Ein UFO im Wilden Westen des 19. Jahrhunderts wirkt schon eigenartig.
Die Filmemacher waren jedoch mehr an brutaler Action als an dem Mysterium, das Außerirdische darstellen, interessiert. Sämtliches Potential, das die Paarung von Western und Sci-Fi bietet, wird mit oberflächlichen Andeutungen verspielt. Die Alien sind nicht mehr als schleimige Gegner, die auf Gold aus sind; sie sind bloße Zielscheiben für Videospiel-Geballere. Selbst die gute Verbündete ist kaum mehr als Staffage, die von den Sternen kommt. Diese Verfehlung ist fatal für die Spannung des Films.
Auch die prominente Besetzung kann nicht viel für den Unterhaltungswert tun. Harrison Ford, der glücklicherweise weder an Han Solo aus „Star Wars“ noch an „Indiana Jones“ erinnert, ist akzeptabel. Auch Daniel Craig („James Bond 007: Casino Royale“, „Unbeugsam“), der die Hauptrolle übernahm, nachdem Robert Downey Jr. abgesprungen war, ist trotz seiner Variationen von Grimmigkeit passabel. Doch wegen der stereotypen Charakterzeichnung können weder Sam Rockwell („Moon“, „Per Anhalter durch die Galaxis“), Paul Dano („Little Miss Sunshine“) noch der Jungdarsteller Noah Ringer („Die Legende von Aang“) den Film wirklich sehenswerter machen. Sehr schade!
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Fakten |
Originaltitel: Cowboys & Aliens
deutscher Kinostart am: 25.08.2011
Genre: Western / Sci-Fi-Action, Comic-Verfilmung
Regie:
Jon Favreau Länge: ca. 118 Minuten FSK der Kinofassung: ab 12 freigegeben mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt Kinoverleih: Paramount
Dieser Film wurde bewertet von: Martin(57%)
Texte: Martin
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Daniel Craig | Dietmar Wunder |
Abigail Spencer | Jacqueline Belle |
Buck Taylor | Thomas Rau |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
30.08.2024 |
20:15 |
RTL ZWEI |
19.07.2023 ²) |
00:55 |
Kabel 1 |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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