Drive Angry |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | *** | ***** | **** | * | - | **** | 76% |
Kritik:
Ohne jede Rücksicht auf Logik und weitestgehend ohne jeden Tiefgang haben Regisseur Patrick Lussier und Autor Todd Farmer diese Rache-Geschichte mit voller Konzentration auf einen möglichst hohen Unterhaltungswert inszeniert. Und dieses Unterfangen ist sogar weitestgehend gelungen. Natürlich wurde dabei abgekupfert, wo immer dies sinnvoll war – seien es die Ideen, die Autos, die Charaktere, die Inszenierung von Baller-Szenen oder Arrangements von Schauplätzen. Trotzdem (oder gerade deshalb) ergibt sich ein stimmiges Ganzes. Nicholas Cage fügt sich dermaßen gut in seine Rolle, dass seiner Darstellung jeglicher Überraschungseffekt abhanden kommt. Bei Amber Heard schleicht sich im Laufe des Films mehr und mehr der Verdacht ein, dass sie die Rolle vor allem deshalb bekam, weil sie sowohl in den Action-Szenen als auch beim Abspulen völlig dämlicher Dialogzeilen optisch eine so gute Figur macht, dass man gutmütig darüber hinweg sehen kann.
In weiten Teilen bedient der Film die Erwartungen seines Publikums: Ein sich mitten im Geschlechtsakt gegen eine Horde mordender Sektenanhänger verteidigender (und dabei nicht ausgezogener) Nicholas Cage, reichlich Blut und ab- und angeschossene Körperteile, wilde Autofahrten und Frauen, die sich mit Fäusten und Zähnen (beim erzwungenen Oral-Verkehr) zu wehren wissen, aber trotzdem immer in der Opferrolle bleiben. Solange man nichts hinterfragt und sich einfach nett unterhalten lässt, weiß der Film zu gefallen.
Leider krankt die 3D-Umsetzung aber an einigen Stellen: Mehrfach gibt die Regie durch künstliche Unschärfe vor, auf welche Entfernung sich die Augen jeweils fokussieren sollen. Gerade wenn diese Effekte über mehrere Minuten gehäuft auftreten, empfinde ich dies als sehr anstrengend und bevormundend. Hinzu kommt ein Effekt, den man sich besser sparen sollte, weil er hier mehr als einmal völlig in die Hose gegangen ist: Überblendungen verschiedenen Perspektivebenen. Was im normalen Film ein klassisches Stilmittel ist, um Handlungen zu raffen, oder in Rückblenden zusammen zu fassen, verursacht in 3D manchmal Augenblicke der Orientierungslosigkeit, so dass die Aussagen beider Ebenen kaum zur Entfaltung kommen… Hintergrund:
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