Metropolis |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | **** | **** | ***** | ** | ***** | ***** |
96% |
Inhalt:
In der futuristischen Großstadt Metropolis regiert Joh Fredersen (Alfred Abel) mit harter und unnachgiebiger Strenge. Unter der Erde werden die Arbeiter ausgebeutet, während die Reichen an der Oberfläche im Luxus schwelgen. Als Fredersens Sohn Freder (Gustav Fröhlich) einen Einblick in die Unterwelt Metropolis’ bekommt, setzt er mit Hilfe der Arbeiterführerin Maria (Brigitte Helm) alles daran, die Lebensverhältnisse der Arbeiter zu verbessern. Doch Maria ist Joh Fredersen ein Dorn im Auge. Mit Hilfe des Erfinders Rotwang (Rudolf Klein-Rogge), wird ein Roboter erschaffen, der Maria bis aufs Haar gleicht und die Arbeiter manipulieren soll... Kritik:
Zu einer Zeit als Deutschland mit Hollywood noch konkurrenzfähig war, erblickte ein Meisterwerk das Licht der Welt, dessen Relevanz und Einfluss noch nicht abzusehen war: „Metropolis“. Der Science-Fiction-Film von Fritz Lang war bei der zeitgenössischen Kritik eher skeptisch aufgenommen worden und auch das Kinopublikum wusste mit dem Film zunächst nicht viel anzufangen. Das Mammutwerk hätte für die UFA beinahe den finanziellen Ruin bedeutet. Doch die Zeit heilt alle Wunden und über die Jahrzehnte hinweg gebührte dem Film doch noch der Ruhm, den er verdient hat und er war inspirierend für Generationen von Filmemachern. Prominente Beispiele sind Ridley Scott („Blade Runner“), George Lucas („Krieg der Sterne“) oder sogar Tim Burton („Batman“). Auch fand „Metropolis“ endlich eine große Fangemeinde, für die der Film DER Science-Fiction-Klassiker schlechthin ist. Und die Dystopie, die Fritz Lang auf die Leinwand bannte, ist für die damalige Zeit wirklich beeindruckend. Einschienenbahnen, riesige Maschinen, Hochhäuser, die gen Himmel ragen und zum ersten Mal in einem Film gibt es Bildtelefone und einen Roboter zu sehen. Auch wenn an der Tricktechnik sicherlich stark der Zahn der Zeit genagt hat, ist „Metropolis“ im Stummfilmsektor was die Effekte angeht konkurrenzlos. Da der Film zu Beginn keinen großen Anklang fand, wurden immer wieder Kürzungen vorgenommen. Das hatte zur Folge, dass viele Szenen für lange Zeit als verschollen galten. In einer 2001 veröffentlichten Fassung wurden fehlende Szenen durch Texttafeln ersetzt, die die Handlung kurz nacherzählten. Mehr aus Zufall wurde 2008 in Buenos Aires eine Kopie gefunden, welche Filmsequenzen enthält, von denen man dachte, sie seien vernichtet worden. Nun ist es endlich möglich, „Metropolis“ beinahe in seiner ursprünglichen Fassung zu präsentieren (ein paar wenige Szenen fehlen weiterhin). Die gefundenen Minuten befanden sich aber in einem sehr schlechten Zustand und zudem nur in einer 16mm-Fassung. In einem langwierigen Prozess wurde das Material restauriert. Das Ergebnis kann sich zwar sehen lassen, der Unterschied zum restlichen Material (das geradezu perfekt aussieht) ist aber mehr als deutlich. Störend ist dies jedoch zu keiner Sekunde, verleiht es dem Film doch einen nostalgischen Charme. Die Premiere dieser Fassung fand im Rahmen der 60. Berlinale im Jahr 2010 statt und wird nun auch in einigen deutschen Kinos aufgeführt. Wer sich Filmfan oder Cineast schimpft, sollte sich diese Gelegenheit auf keinen Fall entgehen lassen!
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