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leer Ohne Limit


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** *** **** *** **** * * **** 75%
 

 
Ein unglücklicher und erfolgloser Durchschnittstyp (Bradley Cooper) wird mittels einer geheimen Wunderdroge zum Alleskönner und Erfolgsgarant für Robert De Niro. Mit schönen visuellen Effekten und musikalisch passender Untermalung ein unterhaltsamer und kurzweiliger Filmtripp, der das Thema Drogenkonsum leider viel zu gering zu kritisieren vermag.

Ohne Limit (Limitless)


Schriftsteller Eddie Morra (Bradley Cooper) kommt mit seinem Buch einfach nicht weiter. Verloren streift er durch die Straßen New Yorks oder hängt in Bars rum. Somit ist es auch kein Wunder, dass seine aktuelle Freundin Lindy (Abbie Cornish) ihn kurzerhand verlässt. Zufällig begegnet Eddie nun seinem Ex-Schwager Vernon (Johnny Whitworth). Der Bruder von Eddies Ex-Frau Melissa (Anna Friel) war einst ein typischer Drogendealer, der nun aber behauptet, erfolgreich für ein Pharmaunternehmen zu arbeiten. Er bietet Eddie kostenlos eine neue Wunderpille namens NZT an. Diese soll den Verstand stimulieren und seinem Nutzer ungeahnte Möglichkeiten offenbaren. Nach kurzem Zögern nimmt der erfolglose Autor das Mittel und die versprochene Wirkung lässt nicht lange auf sich warten.

Ohne Limit (Limitless)
Eddie (Bradley Cooper) lässt sich von Vernon (Johnny Whitworth) NZT aufquatschen...

Eddie ist wie ausgewechselt. Alle seine Rezeptoren im Gehirn scheinen fortan geordnet zu arbeiten und multiplizieren seine geistigen Fähigkeiten ins Unermessliche. In einer Nacht verändert sich sein ganzes Leben und das Buch schreibt sich beinahe wie von allein. Doch am nächsten Morgen kommt die Downphase und alles scheint wie vorher. Eddie sucht Vernon auf, um mehr Pillen zu bekommen. Am Ende ist Vernon erschossen und die Leute, die hinter den Pillen her waren, sind fortan hinter Eddie her. Denn der hat Glück im Unglück, als er einen riesigen Vorrat von NZT in Vernons Backofen entdeckt.

Ohne Limit (Limitless)
...und wird davon zum Alleskönner und Wunderkind.

Ab diesem Zeitpunkt nutzt Eddie das Wundermittel mit großem Erfolg. Neue Freunde, neue Kontakte. Klavierspielen ist in drei Stunden gelernt und neue Fremdsprachen lernt er allein durch Zuhören. Eine geniale Strategie auf dem Aktienmarkt bringen Eddie dann noch weiter voran. Er kann Lindys Herz wieder erobern und wird zum engen Vertrauten des einflussreichen Großindustriellen Carl Van Loon (Robert De Niro). Doch der unkontrollierte Konsum bringt Nebenwirkungen mit sich und Eddie erfährt, dass andere Konsumenten bereits tot sind oder schon im Krankenhaus liegen. Und auch der berufliche und zwischenmenschliche Erfolg bringt seine Neider und zu viele zwielichtige Gestalten sind hinter Eddies Drogenvorrat her…

Ohne Limit (Limitless)
Seine unerschöpflichen Intelligenz nutzt Eddie fortan, um Geld zu scheffeln.


Es kling wie das magische Elixier, was die Hauptfigur hier für sich entdeckt. Dass diese Person dann auch noch ein Underdog ist, der bisher im Leben nicht viel erreicht hat, spricht die meisten Zuschauer sicherlich auch gut an. Damit beginnt aber schon der Grenzgang, welchen dieser Streifen vollzieht. Denn hier wird der Werdegang einer Droge aufgezeigt, die ungeahnte Fähigkeiten freisetzt und deren tödliche Nebenwirkungen durch gleichmäßige und überschaubare Einnahme umgangen werden können. Ob diese Darstellung wirklich logisch und vor allem moralisch für dieses Thema ist, darf bezweifelt werden. Doch „Ohne Limit“ schreibt es sich auch nicht auf die Fahnen, als Aufklärungsfilm oder menschliches Drama herzuhalten. Was man hier versucht, ist einen modernen Thriller aufzubieten, der cool und eloquent rüberkommen soll und dabei ein paar menschliche Schwächen aufzeigt. Mehr nicht.

Ohne Limit (Limitless)
Mit seinen neuen Fähigkeiten arbeitet Eddie bald für Van Loon (Robert De Niro).

Es geht also viel mehr um eine utopische Möglichkeit der geistigen Vervielfachung in der realen Welt. Und diese Kombination gelingt hier auf Anhieb. Mit der visuellen Präsentation der High-Phase und dem teils coolen Sound pro Szene wird das erzielte Genre gut bedient und optisch wie musikalisch modern aufgemotzt. Dass man mit entsprechendem Erfolg, wie es die Hauptfigur hier vorlebt, seine Freundin zurückerobern und Freunde finden kann, erscheint dabei jedoch reichlich unverschämt. Es sei aber darauf hingewiesen, dass es nicht nur der Erfolg, sondern auch der reine und klar denkende Charakter ist, der seine Gegenüber von sich zu überzeugen weiß. Die Ironie in diesem Satz ist natürlich beabsichtigt, denn klar und rein kann keiner sein, der Drogen nimmt. Doch am Ende nimmt sogar die Freundin eine Pille, um sich das Überleben zu sichern und um ihren Freund damit zu versorgen. Das todbringende Elixier rettet also Leben… wie Medizin im Krankenhaus, was im Grunde ebenfalls eine Droge ist – es kommt nur drauf an, wer sie wie einsetzt. Ein Grenzgang also, wie er im Buche steht.

Ohne Limit (Limitless)
Durch neu gewonnene Selbstsicherheit kann Eddie das Herz
seiner Ex Lindy (Abbie Cornish) zurückerobern.

Es sei zudem erwähnt, dass der Film ab der Hälfte ziemlich verwirrend wird, als die Hauptfigur beginnt, sich im Wall-Street-Sektor zu etablieren und wirtschaftlichen Erfolg durch NZT erlangt. Man hätte sich vielleicht mehr auf die charakterliche Entwicklung beziehen sollen – aber dann wäre es eben kein Thriller geworden, sondern nur ein weiteres Drogendrama. Und das war, wie bereits erwähnt, offenbar nicht das Ziel der Macher. Die Schauspieler aber machen ihre Sache gut, die Kamera- und Schnittarbeit ist äußerst ansehnlich und der musikalische Sound (u.a. von Erfolgsmixer Trent Reznor) entspricht dem Style des Films. Am Ende ist es gute und vor allem kurzweilige Unterhaltung, die nur selten mit dem Drogenthema an sich arbeitet und stattdessen auf eine coole und durchaus spannende Umsetzung aufbaut. Nicht mehr und nicht weniger.

Ohne Limit (Limitless)
Für die Droge NZT tun einige Menschen alles, sogar töten...

Ohne Limit (Limitless)

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Fakten
Originaltitel:
Limitless
 
deutscher Kinostart am:
14.04.2011
 
Genre:
Thriller
 
Regie:
Neil Burger
 
Länge:
ca. 105 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 16 freigegeben
 
Kinoverleih:
Concorde
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Conway(75%)
 
Texte:
Conway
 
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