Real Steel - Stahlharte Gegner |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | *** | *** | **** | ** | * | ** | **** | 66% |
Inhalt:
Charlie (Hugh Jackman) steht vor den Trümmern seines letzten Roboters und vor den Trümmern seines Lebens, als ein Stier in einem Kampf einen unachtsamen Moment nutzt und das Metallmonster buchstäblich in seine Einzelteile zerlegt. Charlie lebt davon, Roboter mit einer Fernsteuerung in Schaukämpfen zu steuern, die einer Mischung aus Boxen und Wrestling nachempfunden sind – doch dazu braucht er mindestens ein funktionierendes Exemplar… Ausgerechnet in dieser Situation soll er nun auch noch vor Gericht erscheinen, um das Sorgerecht für seinen Sohn Max abzutreten, den er eigentlich kaum kennt. Doch Charlie weiß die Gunst der Stunde zu nutzen und lässt sich vom Mann seiner Ex-Schwägerin dafür bezahlen, Max den Sommer über zu beaufsichtigen. Auch wenn Max (Dakota Goyo) zunächst gar nicht begeistert ist, zu Charlie und Bailey (Evangeline Lilly) in die Roboterwerkstatt zu ziehen, arrangiert er sich schnell mit seiner Situation. Als ihm auf dem Schrottplatz der ausrangierte Roboter „Atom“ das Leben rettet, beschließt er dickköpfig, aus diesem veralteten Modell einen Kampfroboter zu machen. Obwohl Atom eigentlich als Sparringsbot konzipiert ist, verstehen es Max und Charlie, der früher selbst boxte, dem Roboter Boxtechniken beizubringen. Besonders hilfreich ist außerdem eine Funktion, mit der Atom Bewegungen, die sein „Augen“ erfassen, genau kopiert. Kritik:
Es ist schon interessant, mit welchen Mitteln bei „Real Steel“ vermittelt wird, dass der Film in einer nicht sehr weit entfernten – amerikanischen – Zukunft spielt: Hugh Jackman fährt mit einem nicht allzu visionär ausschauenden Truck zu einem Jahrmarkt voller „nostalgischer“ Karussell-Attraktionen (z.B. „Big Monster“), aber unterwegs stehen links und rechts der Straße überall Windräder… Was sich dann abspielt, ist eine Mischung aus Stierkampf und Roboterspiel mit Fernbedienung. Auch wenn hier die Charakterisierung des Verlierers Charlie Kenton durchaus gelingt, will der Funke noch nicht so recht rüber springen und man fragt sich spontan, wohin diese waghalsige Mischung aus Materialschlacht und Pseudo-Brutalität noch führen soll (schließlich wird hier ein Roboter, dessen Körperbau dem Menschen nachempfunden wurde, regelrecht zerlegt).
Wenig später erscheint die zweite Komponente dieses Genre-Mixes auf der Bildfläche. Charlie muss sich um seinen Sohn Max kümmern, was zunächst zu den vorherzusehenden Vater-Sohn-Konflikten führt. Trotz seines Namens spielt sich Dakota Goyo mit einer eher durchschnittlichen Leistung weniger in die Herzen des Publikums, als man es von einer derartigen Rolle erwartet hätte. Glücklicherweise hat hier aber Drehbuchautor John Gatins Konsequenz bewiesen und diesen Charakter mit einiger Tiefe ausgestattet, so dass die Szenen zwischen Max und dem Roboter Atom gut funktionieren.
Der mittlere Filmabschnitt, in dem Vater und Sohn einander kennen lernen und in dem der Roboter Atom erste Kämpfe bestreiten muss, plätschert leider mit wenig Spannung vor sich hin. Entschädigt wird das Publikum erst durch Shawn Levys gekonnte Inszenierung der beiden finalen Boxkämpfe, die gleichzeitig auch die beiden einzigen Szenen sind, bei denen „Real Steel“ wirklich fesselt und das Publikum in seinen Bann zieht. Hier erkennt man außerdem die Handschrift von Danny Elfman. Leider zeigt der erfahrene Komponist sein großes Können in diesem Film aber viel zu selten.
Hintergrund:
Für die im Jahr 2020 spielende Rahmenhandlung der "World Robot Boxing (WRB) League" wurde eigens eine Website erstellt: Unter wrb.com kann man u.a. zahlreiche Statistiken dieser Liga nachlesen.
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