Rio |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | *** | ** | * | ** | *** | 60% |
Inhalt:
Der kleine Spix-Ara Blu hat das Pech, genau dann aus dem Nest zu fallen, als Vogeljäger die buntesten Exemplare mitten im Dschungel einfangen um sie nach Amerika zu verkaufen. Doch Blue soll nie an seinem Bestimmungsort ankommen, denn auf dem Weg dorthin, fällt seine Kiste auf der schneeglatten Piste von einem LKW. Zum Glück findet die kleine Linda den frierenden Jungvogel und schenkt ihm fortan all ihre Liebe. Die beide leben solange glücklich in Lindas Buchladen bis der Ornithologe Tulio auf der Bildfläche erscheint. Er überredet Linda, zusammen mit Blu nach Brasilien zu kommen, damit dieser sich mit dem letzten Weibchen seiner Art paaren kann.
Kritik:
Blus Flugversuche sind die mit Abstand besten Szenen des Films – hier handelt es sich mal um wirklich neue Ideen des Teams um Carlos Saldanha. Allerdings bekommt man auch die Essenz dieser Szenen bereits im Trailer serviert, so dass sie für viele Besucher kaum Überraschungen bereithalten. Ansonsten kann man bei diesem Film wirklich hin und her gerissen sein. Rio ist – wie fast der ganze Film – kitschbunt, was zuerst hübsch wirkt, sich mit der Zeit aber in mehrfachen Versuchen, noch bunter, noch romantischer und noch kitschiger zu werden, eher abnützt. Genauso ist es mit der Musik, die eigentlich herausragend sein sollte, aber größtenteils wenig inspiriert umgesetzt ist – aber mit Roberto Blanco in der deutschen Synchronisation.
Die Beziehung zwischen Linda und Blu hat auffällige, fast dialogzeilengenaue Parallelen zu Filmen wie Jagdfieber und Bee Movie und der Charakter von Tulio wirkt von Anfang bis Ende konstruiert und unglaubwürdig. Dafür kann man sich an der computeranimierten Umsetzung der Vögel erfreuen, denen zwar in der zweidimensionalen Fassung des Films manchmal etwas das Volumen fehlt, die aber mit überzeugender Detaillierung in Farben und Form des Gefieders umgesetzt sind. Ganz anders die Menschen. Hier wurde so offensichtlich gespart, dass sich einige Charaktere ähneln wie ein Ei dem anderen, ohne dass sie etwas mit einander zu tun hätten…
Dürftig fällt auch die Umsetzung des Humors aus. Während die klassischen Schenkelklopfer Mangelware sind, bleibt es weitestgehend den Bildern überlassen, für Unterhaltung zu sorgen. Schauspiel-Charaktere wie Jamie Foxx, Anne Hathaway mit dem Wiedererkennungswert ihrer Stimmen sind bei der Synchronisation leider ebenso verloren gegangen, wie der eine oder andere Seitenhieb auf aktuelle Filme und Klassiker. Richtig gut gefallen kann einzig der Gelbhaubenkakadu (gesprochen von Christian Brückner), der nicht nur der fieseste und brutalste Bösewicht von allen ist, sondern auch am Ende ordentlich dafür einstecken muss.
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