Stone |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | * | ** | * | * | * | **** | ** | 50% |
Inhalt:
Der Psychologe Jack (Robert De Niro) steuert zielgerichtet auf seine Pensionierung zu. Seine Nachfolge als Gefängnispsychologe, der Gutachten über Antragsteller auf vorzeitige Entlassung erstellt, ist längst geregelt. Es gibt nur noch eine Handvoll Fälle, die Jack noch bearbeiten soll. Unter diesen ist Gerald Creeson (Edward Norton), genannt Stone, der für Brandstiftung und den damit verbundenen Tod seiner Großeltern absitzt. Stone ist von Anfang an aggressiv, gibt sich scheinbar wenig Mühe, so zu tun, als sei er zur Entlassung bereit, streut aber zielgerichtet den ein oder anderen Hinweis in die Sitzungen mit Jack ein. Den anderen Teil übernimmt seine Frau Lucetta (Milla Jovovich) außerhalb des Gefängnisses, indem sie Jack auf die Pelle rückt, ihn anruft, ihn vor der Arbeit persönlich anspricht, ihn zum Essen einlädt und ihn schließlich verführt.
Kritik:
Wer sich von der extremen Dialoglastigkeit dieses Filmes ebenso wenig abschrecken lässt, wie von der Tristesse und Brutalität des Gefängnisalltags rund um Jacks Job, der wird eine interessante Psychostudio zweier harter Knochen miterleben. Obwohl mit einigen hervorragend mit Symbolwirkung ineinander geschnittenen Szenen ausgestattet, ist der Film insgesamt sehr gewöhnungsbedürftig. In mehreren Ebenen wird der Zuschauer mit Stimmengewirr konfrontiert: Einerseits durch Stone im Gefängnis, andererseits durch eine religiöse Radiotalksendung, die Jack auf den Autofahrten zwischen seinem Haus und seiner Arbeit täglich hört. Hinzu kommt die wenig eingängige und sparsam verwendete Filmmusik, die eher die depressiven Geisteszustände der Hauptcharaktere unterstreicht, als die Handlung des Films zu begleiten oder gar zu unterstützen. John Curran inszenierte „Stone“ außerdem strikt chronologisch, so dass der Zuschauer im Gegensatz zu Gerald ‚Stone’ Creeson um die sprichwörtliche Leiche in Jacks Keller weiß und das Unheil auf leisen Sohlen kommen sieht.
Obwohl man von Robert De Niro und Edward Norton erwarten würde, dass sie diesen Film tragen, sind es stattdessen die Frauen, Milla Jovovich und vor allem Frances Conroy, die für die wichtigen Szenen verantwortlich sind und sehr überzeugend spielen. „Stone“ bietet zwar – nicht nur, wenn man sich für die religiöse Thematik interessiert – auch nach dem Ende einiges Potential, die Handlungsschritte und Beweggründe der einzelnen Charaktere für sich selbst noch einmal zu reflektieren. Dies allein reicht jedoch nicht, um den Film aus dem Genre der Psychostudien und Gefängnisfilme herauszuheben und für ein breiteres Publikum interessant zu machen.
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