Weekend |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ** | **** | - | **** | ***** | **** | ***** |
96% |
Inhalt:
Der recht zurückhaltende Russell (Tom Cullen) verlässt die Privatparty seines besten Kumpels mit der Ausrede, früh aufstehen zu müssen. Tatsächlich zieht Russell noch alleine weiter in eine Disco, wo er weitertrinkt, tanzt und flirtet. Am nächsten Morgen ist sein One-Night-Stand immer noch da und bleibt auch. Bei Kaffee wird Russell vom extrovertierten Glen (Chris New) zu ihrer ersten Nacht befragt und für ein Kunstprojekt auf Tonband aufgenommen. Russell erinnert sich erst nicht, doch bald gesteht er, dass Glen ihm wirklich gut gefallen hat. Als Glen schließlich geht, tauschen sie Telefonnummern. Unausgesprochen ist klar, dass sie sich unbedingt wiedersehen müssen. Nachmittags holt Glen Russell von der Arbeit ab. Russell sehnt sich nach einer Beziehung, Glen hingegen betont, dass er keine haben will. Allerdings zeichnet sich schon längst ab, dass zwischen den beiden recht unterschiedlichen Männern ein besonderes Gefühl besteht. Doch dann offenbart Glen, dass er nach dem Wochenende für zwei Jahre im Ausland studieren wird... Kritik:
Der kleine britische Indie-Film „Weekend“, der zweite von Greek-Pete-Regisseur Andrew Haigh, ist eine wohlverdiente Erfolgsgeschichte: Schon zu seiner Uraufführung beim Filmfestival SXSW im Frühjahr 2011 gewann er einen Preis, im Anschluss weitere Festivalpreise z.B. in San Francisco, Los Angeles, Nashville und Hamburg. Egal wo der Film in die Kinos kommt, wird er von der Presse gelobt bis gefeiert und das Publikum strömt zu den Vorstellungen. So schaffte der Film beim jeweiligen Start den höchsten Kopienumsatz der USA im September und den zweithöchsten in Großbritannien. Auch hier in Deutschland sorgt der Film für ausverkaufte Vorstellungen. Der Erfolg rührt von der unglaublich natürlichen Atmosphäre her. Die Dialoge, die Haigh geschrieben hat, wirken wie aus dem Leben gegriffen. Mit seiner Kamerafrau Ula Pontikus erzeugt er wunderschöne, intime Bilder, die so direkt wie ein Dokumentarfilm wirken. Die langen Einstellungen fangen die feinen Gefühlsausdrücke der beiden Protagonisten ein. Der Zuschauer hat nicht das Gefühl, einer erfundenen Geschichte zu folgen, sondern vielmehr eine reale Begegnung zu beobachten. Dass die Geschichte und die Gefühle so echt wirken, liegt aber auch an den beiden fabelhaften Schauspielern Tom Cullen und Chris New. Die Chemie zwischen den beiden theaterausgebildeten Newcomern stimmt einfach und überträgt sich auf den Zuschauer. Dabei setzen sie keinesfalls auf den Pathos eines Schmachtfetzen, sondern auf kleine Gesten. Okay, die Sexszenen sind so schüchtern nicht.
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