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Als das frisch verlobte Paar Tyler und Roger mit ihren besten Freunden zur Hochzeit nach Provincetown fährt, drängen sich alte und neue Bekannte zwischen die beiden. Gelungene Fortsetzung zur Überraschungskomödie von 2010, mit der alten Besetzung, neuen Gesichtern, viel zum Lachen und was fürs Herz.
Inhalt:
Allzu lange sind der einstmals beziehungsscheue, grau melierte Roger (Gerald McCullouch) und sein deutlich jüngerer Freund Tyler (Joe Conti) noch nicht zusammen. Dennoch fühlt sich Roger sicher genug in seinen Gefühlen und hält um Tylers Hand an. Tylers bester Freund Simon (Alex Di Dio) ist deswegen ganz aus dem Häuschen, doch Tyler weiß nicht so recht, was er davon halten soll; mit Anfang 20 fühlt er sich eigentlich nicht bereit für diesen wichtigen Schritt.
Schließlich nimmt Tyler den Antrag doch an. Die Hochzeit soll in Provincetown, einem schwulen Urlaubsort, stattfinden, und so reisen die frisch Verlobten mit ihren Freunden dorthin. Sie kommen bei Rose (Kathy Najimy) unter, der Mutter von Brent (Stephen Guarino). Weil in P-Town gerade die Bärenwoche stattfindet, beginnt Brents Partner Fred (Brian Keane) dort den Dreh für eine Doku über Bären, schwule behaarte Männer.
Doch Brent erträgt kaum, dass Fred sich von seinem Geschäftspartner gängeln lässt. Auch das Paar Michael (Gregory Gunter) und sein leidenschaftlicher Freund Carlos (James Martinez) sind in P-Town. Weil Carlos bald eine Bar und Michael eine Show eröffnen wollen, verbringen sie die meiste Zeit abwechselnd am Telefon und kaum richtig miteinander. Das schürt bei beiden Eifersucht und Streitpotential.
Bei den Veranstaltungen der Bärenwoche taucht plötzlich Rogers Ex-Freund Nate (Aaron Tone) auf der Bildfläche auf, der in Roger alte Sehnsüchte weckt. Und auch Tyler wird von einem fremden Mann umgarnt. Allmählich wachsen bei beiden die Zweifel an der Hochzeit. Werden sie sich dennoch vor den Altar trauen?
Kritik:
„BearCity“ war 2010 der schwule Überraschungshit. Mit amerikanischem Gespür für romantische Komödien begeisterte der Ensemble-Film international auf Festivals, schließlich war die Bärenszene, die behaarte, beleibtere Subkultur, noch nie so genau und breit gefächert unter die Lupe genommen worden. Dass die darin angesprochenen Beziehungsprobleme universell und modern waren, half bei dem Erfolg.
Zwei Jahre später läuft nun die Fortsetzung mit dem bedeutsamen Titelzusatz „Der Antrag“ auf weltweiten Festivals. Auch ohne Kenntnis des ersten Teils macht „BearCity 2“ Spaß, doch wer Teil 1 gesehen hat, wird sich auf ein Wiedersehen mit allen alten Bekannten freuen. Mit einem größeren Budget von einer halben Million Dollar, was trotzdem vergleichsweise wenig ist, und dem Ruf des ersten Teils, konnten die Filmemacher nicht nur ein Stelldichein bekannter Szenegrößen, sondern auch Schauspieler wie Kathy Najimy („Sister Act“), Richard Riehle (über 250 Filme, darunter „Brautalarm“, „Grüne Tomaten“) und erneut ihren Freund Kevin Smith („Dogma“, „Stirb langsam 4.0“) gewinnen.
Regisseur und Drehbuchautor Doug Langway war es wichtig zu zeigen, dass auch die Entscheidung für und das Sich-Trauen bei einer schwulen Hochzeit nicht leichtfertig ist. Es geht um zwei Menschen, die sich lieben und prüfen, ob sie ihr weiteres Leben miteinander verbringen wollen – nicht mehr und nicht weniger als bei Heteropaaren. Dementsprechend fällt „BearCity 2“ etwas ernsthafter, emotionaler aus. Aber keine Sorge, der gewohnte und erwartete Humor kommt nicht zu kurz.
Tatsächlich führt Langway wieder sehr unterhaltsam den Beziehungsalltag moderner Menschen vor, ohne ihn lächerlich zu machen. Als Ensemblefilm kann die Fortsetzung verschiedene Aspekte mit einbeziehen und Abwechslung bieten, so dass sich viele Zuschauer angesprochen fühlen. Gleichzeitig packt der Film die Zuschauer – nicht zuletzt durch die Musik – gerade zum Ende hin mit emotional sehr aufgeladenen Szenen, dass selbst den härtesten, behaartesten Kerlen Tränchen in den Augen stehen werden.
„BearCity 2“ ist insofern eine Seltenheit in der Filmwelt, als dass er sogar noch besser als der Vorgängerfilm ist. Zwar ist die einzige Überraschung, mit der er aufwarten kann, die Wendung zum Ende, aber ein großer Hit ist der Film allemal.
Hintergrund:
- Regisseur Doug Langway ist zur Vorstellung am 01.12.12 um 16:00 im Filmforum NRW in Köln anwesend.
- Darsteller Joe Conti war zu den Festivalaufführungen bei den Lesbisch Schwulen Filmtagen Hamburg am 20.10.12 sowie beim 2. Filmfest homochrom am 21.10.12 in Köln und am 28.10.12 in Dortmund zu Gast.
Bildrechte: (c) Sharp Left
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Fakten |
Originaltitel: BearCity 2: The Proposal
ohne Kinostart in: 20.10.2012
Genre: romantische Komödie
Regie:
Douglas Langway
Dieser Film wurde bewertet von: Martin(85%)
Texte: Martin
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